Der Niedersächsische Bauminister Olaf Lies hat heute (14. April 2021) gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Hans-Joachim Lenke sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten der kommunalen Spitzenverbände und von Organisationen der Gemeinwesenarbeit, der Gesundheitspflege, der Wohnungswirtschaft und des Verbands Wohneigentum, des Mieterbundes, des DGB, des Landespräventionsrates, des Flüchtlingsrates sowie der evangelischen und katholischen Kirchen das „Bündnis für gute Nachbarschaft in Niedersachsen“ gegründet.

Bauminister Olaf Lies sagte anlässlich der Gründungsveranstaltung: „Die Corona-Pandemie hat uns noch einmal mehr und eindrücklich die Bedeutung von guter Nachbarschaft vor Augen geführt. Gute Nachbarschaft ist ein wichtiges Bindemittel unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Schlüssel für ein sicheres und gutes Lebensgefühl in den städtischen Quartieren und in den Dörfern. Dabei beginnt solidarisches Miteinander oft am Gartenzaun oder auf dem Hausflur. Genau hier wollen wir als Bündnis ansetzen, Impulse geben und praktische Lösungswege aufzeigen, die vor Ort ihren Nutzen entfalten.

Die Zusammensetzung der Runde ist beeindruckend. Das Bündnis besteht aus starken Partnern, die sich gemeinsam für eine gute Nachbarschaft und den Zusammenhalt in Niedersachsen einsetzen werden. Gemeinsam statt einsam: Das ist unser Weg in Niedersachsen. So bringen wir Dinge in Bewegung und entfalten Wirkung vor Ort.“

Hans-Joachim Lenke, Vorsitzender der LAG der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen und Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen: „Die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig ein guter Zusammenhalt ist. Wir setzen uns für Teilhabe und die Überwindung von Einsamkeit und Armut ein. Das gelingt nur, wenn Kommunikation und Miteinander in der Nachbarschaft funktionieren.“

Dr. Joachim Schwind, Geschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages stellvertretend für die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens: „Aus kommunaler Sicht ist gute Nachbarschaft für ein gemeinsames Miteinander unabdingbar – dies gilt in den ländlichen und den urbanen Räumen, in den Gemeinden und den (Groß-)Städten. Wir unterstützen daher das Bündnis für gute Nachbarschaft, bei dem es nun gilt, konkrete Ziele zu definieren und Handlungsansätze zu finden. Den Prozess begleiten wir gerne mit und bringen unsere Erfahrungen der kommunalen Familie ein.“

Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Niedersachsen: „Die Städte und Gemeinden, Dörfer und Wohnquartiere in Niedersachsen sind Orte des Miteinanders und des Vertrauens aller Menschen in Niedersachsen. Gute Nachbarschaft bereitet den Boden für einen starken sozialen Zusammenhalt und eine vielfältige, lebensfrohe und weltoffene Gesellschaft. Quartiere sind in der Regel nicht nur Lebensorte, sondern auch Arbeitsorte. Deshalb werden wir als DGB Aspekte wie lokale Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung, öffentliche Daseinsvorsorge, bezahlbaren Wohnraum, Infrastruktur, Sicherheit und Nachhaltigkeit im Bündnis für gute Nachbarschaft in Niedersachsen thematisieren.“

Oberlandeskirchenrätin Andrea Radtke, Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen: „Gerade in den letzten dreizehn Monaten hat sich gezeigt, wie wichtig nachbarschaftliche Beziehungen sind: In Stadtteilen und Dörfern sind viele ehrenamtliche Einkaufshelferinnen und -helfer unterwegs gewesen, um Menschen zu unterstützen, die besonders vom Corona-Virus bedroht waren. Auch das kurze Gespräch über den Gartenzaun oder von Balkon zu Balkon hat oft geholfen, die soziale Isolation ein wenig zu mildern. Für uns als Gesellschaft ist dieses solidarische Miteinander ein kostbares Gut, und als evangelische Kirchen in Niedersachsen begrüßen wir es sehr, wenn diese Netzwerke zum Dienst am Nächsten gewürdigt, gestärkt und ausgebaut werden.“

Laura Müller vom Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.: "In der Gestaltung von Nachbarschaft ist Diversität eine wichtige Ressource und Chance. Damit geflüchtete Menschen zu Angekommenen werden können, müssen ihre Interessen und Bedarfe einbezogen werden und sie kontinuierlich beteiligt sein."

Dr. Susanne Schmitt, Direktorin des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen e.V. (vdw): „Für die sozial engagierte Wohnungswirtschaft ist es selbstverständlich, sich in diesem Bündnis zu engagieren. Wir setzen uns weiter für die Stärkung des Quartiersgedankens ein. Und unsere Mitglieder zeigen seit vielen Jahren, wie gute Nachbarschaften entwickelt werden können. Ziel des Bündnisses muss es nun sein, Netzwerke zu etablieren, Akteure vor Ort zu motivieren und das Ehrenamt zu stärken. Gute Nachbarschaften entstehen nicht durch schöne Worte, sondern durch verantwortungsvolles Handeln!“

Peter Wegner, Vorsitzender vom Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V. (VWE):

„Das Bündnis „Gute Nachbarschaft“ ist ein guter Ansatz, die soziale Bedeutung einer funktionierenden Nachbarschaft in der Öffentlichkeit noch deutlicher ins Bewusstsein zu rücken. Wir sehen darin die Chance, ein Netzwerk zu stärken, das ehrenamtliches Engagement würdigt. Als "Verband der Nachbarschaften" unterstützt unser Verband das Bündnis mit langer Erfahrung – und mit praktischen Beispielen gelebter Nachbarschaft. Landesweit zählt der Verband Wohneigentum mehr als 400 nachbarschaftlicher Zusammenschlüsse, in denen nicht Besitz und Eigentum im Vordergrund stehen, sondern verantwortliches Miteinander. Haus- und Wohneigentümer begegnen sich dort – teils schon seit acht Jahrzehnten – mit Wohlwollen und Respekt. Diese Beispiele wollen wir zeigen. Und all den ehrenamtlichen Helfern eine Bühne geben, die sich – oft im Verborgenen – mit ehrenamtlichem Engagement für das Gemeinwohl verdient machen.“

Die Geschäftsstelle des neuen Bündnisses wird bei der Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V. eingerichtet. Markus Kissling und Johanna Klatt, Co-Geschäftsführung der Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V. „Wir haben in Niedersachsen bereits viele großartige Beispiele von guter Nachbarschaft. Dabei zeigt sich, dass es vor allem zwei Elemente braucht: integriertes Handeln der Kommunen und engagierte Menschen, die sich um ihre Nachbarinnen und Nachbarn kümmern“, so Johanna Klatt. „Das gelingt vielerorts ehrenamtlich, ergänzend braucht es in vielen Quartieren professionelle Gemeinwesenarbeit. Es ist toll, dass durch das Bündnis ein Austauschprozess angestoßen wurde, in dem wir alle gemeinsam voneinander lernen,“ ergänzt Markus Kissling.

Alle interessierten Vereine, Organisationen, Verbände, Initiativen und Privatpersonen, die das Bündnis unterstützen möchten, können über die Geschäftsstelle Kontakt aufnehmen. Informieren und beteiligen Sie sich gern über www.gutenachbarschaft-nds.de.

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Der Niedersächsische Städte und Gemeindebund (NSGB) ist der kommunale Spitzenverband der kreisangehörigen Städte, Gemeinden und Samtgemeinden in Niedersachsen. Der Verband spricht für über 400 kreisangehörige Städte, Gemeinden und Samtgemeinden in Niedersachsen. Über 15.000 von 22.000 gewählten Mandatsträgern repräsentieren die genannten Gebietskörperschaften.

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