Die Zeit der Zombies ist vorbei, jetzt kommen die Humbies! Der FFF fördert zwei neue Computerspiele in der Produktion, darunter eine Aufbaustrategie, in der die Spielenden Zombies mit Hilfe von Heilmitteln in Menschen zurückverwandeln müssen. Sechs weitere Games empfahl der FFF Vergabeausschuss für Games gestern ebenfalls zur Förderung. Insgesamt bewilligte der Ausschuss acht Projekte, die 682.000 Euro bayerische Fördermittel erhalten.

Bayerns Digitalministerin und FFF-Aufsichtsratsvorsitzende Judith Gerlach: „Unsere bayerischen Gamesentwickler realisieren faszinierend kreative Ideen! Es freut mich sehr, dass wir acht neue Gamesprojekte mit 682.000 Euro unterstützen und damit die bayerische Gamesbranche insgesamt stärken können. Ein großes Plus für unsere Entwickler ist, dass sie jetzt sowohl von bayerischer Seite finanziell vorangebracht werden, als auch Förderungen in Kooperation mit dem Bund möglich sind.“

Alle Projekte im Detail

Produktion

Mit knapp einer halben Million Euro insgesamt fördert der FFF Bayern die Produktion von zwei Games.

Thera Bytes mit Sitz in München produziert eine Aufbaustrategie, die in einer postapokalyptischen Welt spielt: In Zombie Cure Lab beherrschen seelenlose Zombies das Geschehen, alle Produktionsketten sind zerstört. Ein Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erforscht ein Heilmittel, das die Zombies in Menschen, sogenannte Humbies, zurückverwandeln soll. Die Spielerinnen und Spieler müssen in der Colony-Sim im Single Player-Modus Bauaufträge erfüllen, Ressourcen abbauen, Lebensmittel erzeugen, Humbies trainieren und neue Forschungsstationen für weiterzuentwickelnde Heilmittel aufbauen. Das Studio produziert Zombie Cure Lab zunächst für Windows und MacOS und plant, das Spiel später auch für Nintendo Switch, Playstation 5 und Xbox Series X zu portieren. Der FFF Bayern fördert die Produktion mit 435.000 Euro. 

In der Kulisse der historischen Altstadt Venedigs spielt das Game Venice After Dark, das die Weltenwandler Designagentur in Grasbrunn für Windows, MacOS und Androis Visual entwickeln wird. Die Spielerinnen und Spieler schlüpfen in die Rolle der Japanerin Aiko, die in Venedig Urlaub macht. Dort begibt sie sich auf die Spur eines mysteriösen Mordfalls aus dem Jahr 1910, der sich immer mehr mit ihrer eigenen Existenz als KI-Expertin verbindet. Tagsüber recherchiert Aiko an verschiedenen Locations mittels klassischer Elemente des Detektiv-Gameplays. Nachts gibt es je nach Traum ein Sinnes-Gameplay sowie Testaufgaben aus dem Bereich der psychologischen Neurologie und erprobte Rätsel-Mechaniken von Live-Escape Games. Venice After Dark wird ein Novel Adventure im 2D-Comic Look. Der FFF Bayern fördert die Produktion mit 41.000 Euro.

Prototyp

Mit 134.000 Euro FFF Fördermittel insgesamt entwickeln zwei Studios neue Prototypen.

Mit Industry Giant 4.0. entwickelt das Garchinger Studio Don VS Dodo den Prototypen eines Sequels von Industry Giant 2. Das neue Spiel übernimmt die grundlegenden Mechaniken des Klassikers und bezieht darüber hinaus Themen wie Digitalisierung und Automatisierung ein. Im Tycoon Management Spiel und Multiplayer für Windows entscheiden die Spielerinnen und Spieler als Geschäftsführende eines Unternehmens über Produktionsketten, Ressourcen und Verkauf. Ziel ist ein reibungsloser und wachsender Handelsumsatz, um Geld für den weiteren Aufbau zu erwirtschaften. Der FFF fördert Industry Giant 4.0 mit 100.000 Euro.

Das Bayreuther Studio Emergo Entertainment entwickelt den Prototypen für ein Wholesome Survival Spiel: In Fireside (AT) schlüpfen die Spielerinnen und Spieler in die Rolle einer Händlerin, die durch einen Fluch unsterblich ist. Sie benötigt Seelenenergie, die im Laufe ihrer Reise weniger wird, die aber durch Kommunikation und Freundschaft wieder aufgefüllt werden kann. In drei Game-Loops können unterschiedliche Quests vollbracht werden, wobei der entspannten Gesprächsatmosphäre am Lagerfeuer besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Dadurch wird Dankbarkeit erzeugt, die die Händlerin auf ihrem Weg zur Erlösung benötigt. Der FFF unterstützt die Entwicklung des Prototypen mit 34.000 Euro.

Konzept

Mit insgesamt 72.000 Euro fördert der FFF Bayern vier Konzeptentwicklungen.

Das Studio Rathman, Gil Siepmann in Erlangen arbeitet an Fluffy Tunes, ein Rätselspiel im Single Player-Modus, in dem Spielerinnen und Spieler vorgegebene Melodien programmieren. Im Single Player Smiles Savings von Irox Games in Garching bringen Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt ihre Lebensfreude zu einer Bank; als klar wird, dass die Bank das Ersparte für eigene Interessen nutzt, kämpft eine Widerstandsgruppe darum, die Lebensfreude für die Menschen zurückzugewinnen. Crimson Company mit Sitz in München entwickelt mit dem Konzept von Dynasty Keeper ein strategisches Kartenspiel in Echtzeit, bei dem es darum geht, als Herrscher einer Burg seine Dynastie auszubauen; dabei geht es auch um Eigenschaften und Werte wie Spiritualität und Weisheit, die der Avatar der Spielenden strategisch anpassen kann. Avatare sind auch die Protagonisten im 2D Puzzle Platformer Aggregatum des Münchner Studios van der Plauze. Hier kontrollieren die Spielenden den Aggregatzustand ihres Avatars, um ihn verschiedenartig zu nutzen und durch einen intelligenten und zeitkritischen Wechsel die einzelnen Level zu lösen: im festen Zustand kann der Avatar Druckplatten auslösen und Barrikaden durchbrechen, im flüssigen passiert er Abschnitte und im gasförmigen kann er schweben.

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