Das Dauerthema Corona beschäftigt die Handelsunternehmen: Seit Wochen dauern die Schließungen im Einzelhandel an.  Für rund 230.000 stationäre Nonfood-Geschäfte gilt es seitdem, auf die neuen Beschlüsse zu warten und einen Teil der Umsätze über online oder Click and Collect zu generieren.  „Es geht um Öffnung – nicht um die Verwaltung der Schließung“, fasst ein Unternehmer seine Erwartungen zusammen. Dass der Weg aus der Krise über verantwortungsvolle Öffnung gehen sollte, darin ist sich der Handel einig, so das Ergebnis der Top-Management-Befragung des EHI.  

Sofortige Öffnung
70,4 Prozent halten einen stabilen Inzidenzwert von 35 als Steuerungsinstrument für Entscheidungen über Geschäftsöffnungen für ungeeignet. 74,7 Prozent der CEO von Handelsunternehmen vertreten die Ansicht, dass alle Geschäfte mit strengen Hygienekonzepten sofort wieder öffnen sollten.   

Keine Belastung der Profiteure
Seit Mitte Dezember entgeht dem von Schließungen betroffenen Handel ein Umsatz von knapp 35 Milliarden Euro.  Dennoch wünschen sich die Geschäftsführer:innen nicht, dass die Ungleichbehandlung von einzelnen Branchen (Food/Nonfood) oder Vertriebswege (online/offline) mit Sonderzahlungen oder weiteren Verboten ausgeglichen werden sollte: 76,8 Prozent der Befragten sind gegen eine Solidaritätsabgabe der Unternehmen, die nicht geschlossen sind. Auch die Einführung einer speziellen Umsatzsteuer für den Onlinehandel findet die Mehrheit (59 Prozent) nicht generell sinnvoll. Bei der Frage nach dem Angebot von Nonfood-Produkten beispielsweise in LEH-Discountern oder Supermärkten, gehen die Meinungen auseinander: 48,2 Prozent stimmen der Aussage zu, dass es ein flächendeckendes Werbeverbot geben sollte, falls die Nonfood-Geschäfte weiter schließen müssen. 39,8 Prozent unterstützen diese Aussage allerdings nicht. Bei andauernder Schließung sollte es auch kein flächendeckendes Verkaufsverbot von Nonfood-Produkten im LEH geben, finden 51,8 Prozent der Befragten. 41 Prozent sind aber der Meinung, dass es dann ein solches Verbot geben sollte.

Datenbasis
EHI-Geschäftsführer Michael Gerling hat in einer Ad-hoc Umfrage (Top-Management-Monitor) die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer deutscher Handelsunternehmen befragt. 83 nahmen teil. Die Beantwortung erfolgte anonym.

Über die EHI Retail Institute GmbH

Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 800 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Kurt Jox, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die C-star für den asiatischen Handel in Shanghai.

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