Peter Zadeks legendäre und vielfach ausgezeichnete Inszenierung mit großer Besetzung aus dem Jahr 1988 hat an der Kirchenallee Theatergeschichte geschrieben. Nun zeigt das Deutsche SchauSpielHaus am 17/4 den Klassiker in der Aufzeichnung des WDR von 1991 als Stream.
Lulu
von Frank Wedekind
Regie: Peter Zadek
 Stream der WDR-Aufzeichnung aus dem Jahr 1991Sa, 17/4 ab 20.00 Uhr
für 24 Stunden online auf dringeblieben. de Das SchauSpielHaus holt eine weitere Kostbarkeit aus seinem Archiv: Peter Zadeks legendärer »Lulu« Inszenierung mit Susanne Lothar in der Titelrolle, Matthias Fuchs, Heinz Schubert, Ulrich Tukur, Ulrich Wildgruber und vielen weiteren großartigen Schauspieler*innen. Lulu ist ein junges Mädchen, das von männlichen „Beschützern“ abhängig ist und die sie sexuell bei Laune hält. Wedekind nannte seine 1894 abgeschlossene fünfaktige Urfassung im Untertitel „Eine Monstretragödie". Zwei Jahrzehnte lang wird er, genötigt durch Zensur wie durch Gerichtsprozesse, den Stoff umarbeiten und entschärfen. Erst in Peter Zadeks Inszenierung, 1988 am Hamburger Schauspielhaus, wurde Wedekinds Urfassung in ihrer tabulosen Drastik und harten Sprache uraufgeführt. Die Inszenierung wurde ein Triumph – für das Stück, den Regisseur und sein Ensemble. Peter Zadek: „Irgendwann Anfang der achtziger Jahre in einem Hamburger Restaurant (Silvester, glaube ich, bei Cuneo). Ingrid Andree ist da, berühmte Lulu von damals, und Tochter Suse Lothar, junge, anfangende Schauspielerin. Die Sicherheit, dass ich mit dieser Schauspielerin »Lulu« inszenieren will (kann). Warum? Keine Ahnung. »Lulu« ist ein Stück über Projektion. Der Regisseur muss sich mit den Projektionen von vielen Männern identifizieren können. 1900 war Lulu ein Killer. Heute ein Opfer. Lulu hält durch… Sexuelle Mutter Courage. Man muss sie aus der legendären Femme-fatale-Welt der Jahrhundertwende lösen, auch aus dem Dietrich-Land der zwanziger Jahre. Eine deutsche Frau, zwischen Masochismus (extrem), grimmigem Durchhaltevermögen und wilder romantischer Phantasie. ‚Ich träume davon, einem Triebverbrecher in die Hände zu fallen!‘ Die Sucht nach dem Absoluten, der Utopie, dem Tod. Die Erlösung von der Sehnsucht.“ (Theater heute Jahrbuch 1988) Es spielen: Babett Arens (Ludmilla Steinherz) / Uwe Bohm (ein Kunde, Gast in Paris) / Hans-Jörg Frey (Journalist Heilmann, Dr. Hilti) / Matthias Fuchs (Eduard Schwarz, Gast in Paris, Kungu Poti) / Jutta Hoffmann (Gräfin Geschwitz) / Grischa Huber (Madelaine de Marelle) / Albert Kitzl (Ferdinand) / Knut Koch (Mr. Hopkins) / Andreas Krämer (Bob) / Susanne Lothar (Lulu) / Paulus Manker (Casti Piani) / Hans Joachim Millies (Gast in Paris) / Christian Redl (Rodrigo Quast) / Heinz Schubert (Schigolch) / Susa Schumann (Henriette / Armande) / Carine Signat (Kadega di Santa Croce) / Roswitha Soukup (Bianetta Gazil) / Adolph Spalinger (Dr. Goll, Gast in Paris) / Ulrich Tukur (Alwa Schöning) / Ulrich Wildgruber (Dr. Franz Schöning, Bankier Puntschuh) / Peter Zadek (Dr. Bernstein) Regie: Peter Zadek / Mitarbeit: Corinna Brocher, Hartmut Gehrke-Tschudi, Laszlo Kornitzer, Rosee Riggs / Bühne und Kostüme: Johannes Grützke / Musik: Peer Raben, Ausschnitte aus »Les Illuminations« von Benjamin Britten / Musikalische Einrichtung: Peer Raben / Licht: André Diot / Produktion: Corinna Brocher / Bewegung: Roy Bosier, Lajos Kovacs / Fotografie: Roswitha Hecke / Bühnenbildassistenz: Moritz Schröder / Kostümassistenz: Bettina Helmi, Britta Hansen / Inspizienz: Poul Frederiksen / Soufflage: Traute Eichhorn / Requisite: Burckhard Rode, Katrin Möller / Koordinatorische Mitarbeit: Jan Timmerbeil  Informationen zum Streaming

Das SchauSpielHaus präsentiert seine Streaming-Übertragungen in Zusammenarbeit mit der Plattform dringeblieben. de zum Preis von 6,50 € pro Zugang. Der Bezahlvorgang läuft über den Online-Verkauf des Deutschen SchauSpielHauses. Nach Erwerb eines Zugangs erhalten die Zuschauer*innen eine E-Mail mit einem Zugangscode, mit dem dann auf dringeblieben.de der Stream gestartet werden kann. Weitere Infos finden Sie hier auf der Website des SchauSpielHauses. 

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