Weitere Kooperationsmöglichkeiten sah Dörner beim Handel, insbesondere bei der Entwicklung der Innenstadt, sowie bei der Weiterentwicklung städtischer Gewerbegebiete unter stärkerer Berücksichtigung von Klimaaspekten. Auch die Auswirkungen der Coronakrise auf den Wirtschaftsstandort Bonn, die für viele Unternehmen der Region erhebliche Auswirkungen habe, wurden von ihr thematisiert. Besonders die Branchen Hotellerie und Gastronomie sowie der Tourismus- und Veranstaltungswirtschaft seien stark betroffen. Diese gelte es zu entlasten, daher will die Oberbürgermeisterin die Gebühren für die Außengastronomie bis Ende Oktober aussetzen. Auch wolle man Mittel im Haushalt so umschichten, dass die Gewerbesteuer nicht erhöht wird.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurde durch die Vollversammlung insbesondere die Erreichbarkeit der Innenstadt sowie die Verkehrsplanung rund um den Ausbau des Tausendfüßlers thematisiert. Gewerbe- und Pendlerverkehre müssten in der gesamten Region auch künftig fließen können, forderten die Mitglieder des Plenums. Bei der Entwicklung der Innenstadt sei es, so die anwesenden Unternehmer*innen, gerade für die von Corona stark betroffenen Branchen wie Handel, Hotellerie und Gastronomie von entscheidender Wichtigkeit, dass diese auch weiterhin mit allen Verkehrsmitteln erreichbar blieben und die Attraktivität der Innenstadt als Einkaufs- und Erlebnisraum bewahrt würde. Die OB wies darauf hin, dass die Stadt Bonn einen Arbeitskreis Innenstadt mit allen relevanten Akteuren einrichten werde, um die Entwicklung positiv zu beeinflussen, unter anderem hinsichtlich der verkehrlichen Erreichbarkeit der City.
In der „drängenden Frage“ nach der Flächenverfügbarkeit unterstrich Dörner, dass ihr Industrieunternehmen und die Wahrung von Gewerbegebieten am Herzen lägen und sie nicht nur für Gewerbeansiedlungen die Kooperation mit dem Rhein-Sieg-Kreis suchen werde: „Ich halte die Frage regionaler Vernetzung für zentral.“ Auch bei der Vermarktung Beethovens als internationales Alleinstellungsmerkmal der Tourismusregion Bonn/Rhein-Sieg will sie den eingeschlagenen Weg weitergehen und entsprach damit den Wünschen der Unternehmen.
Mit Blick auf Planung und Bauen in Bonn sahen es die Mitglieder der Vollversammlung als positiv an, dass Planungsprozesse in der Stadtverwaltung künftig digitalisiert sowie neu und damit schneller organisiert werden sollen. Den Bau weiterer Wohnungen, auch durch private Unternehmen, sahen Mitglieder der Vollversammlung als zielführender für den Wohnungsmarkt als die bestehende Mietpreisbremse an. „Das war eine hochwertige und offene Diskussion“, bedankte sich IHK-Präsident Stefan Hagen bei der Oberbürgermeisterin, die die anwesenden Unternehmer*innen zur engeren Zusammenarbeit einlud. Sie will in Ausschüssen und noch zu schaffenden Programmbüros Verwaltung und „Player der Stadt“ künftig noch besser miteinander verzahnen.
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