digitale Techniken mit analogen Ausstellungsmethoden, um neue Perspektiven auf literarische Texte um 1800, ihre Schreib- und Lesewelten sowie ihre archivierten Spuren zu eröffnen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen dabei die so bedeutenden wie umfangreichen Marbacher Sammlungen zu Friedrich Schiller und Eduard Mörike sowie die im 18. und 19. Jahrhundert von literarischen Texten intendierten, inszenierten und reflektierten ästhetischen Erfahrungen. Wie wirken diese Texte heute? Welche Rolle spielt dabei die Materialität der Zeichen und Medien? Zur Erforschung solcher Themenfelder werden Methoden der digitalen Erschließung und Analyse von Kunst, der Kognitionsforschung und der künstlichen Intelligenz erprobt. Neue Fragen, Darstellungsweisen und Vermittlungsformen ermöglichen es, die Literatur zu einem räumlichen Ereignis zu machen: ›SchillerHochDrei‹.
Dazu erklärt Kulturstaatsministerin Monika Grütters: »Die Förderung zeitgemäßer Vermittlungs- und Ausstellungsformate ist ein wichtiger Baustein unserer Digitalisierungsoffensive. Wir wollen damit die Kultureinrichtungen und ihre Exponate
noch stärker mit ihrem Publikum in Interaktion bringen und vor allem auch neue Zielgruppen ansprechen. Das Projekt ›SchillerHochDrei‹ setzt dafür beispielgebende Impulse, indem es das analoge Kulturerlebnis um ästhetisch anspruchsvolle Digitalformate ergänzt. Gleichzeitig bringt das Projekt auch technologisch ein enormes Potenzial für die museale Forschungsarbeit mit, das sich auf andere Museen und kulturelle Einrichtungen übertragen lässt. Das ist vorbildlich, und ich freue mich, dass wir mit ›SchillerHochDrei‹ heutigen Schülerinnen und Schülern auf diesen wichtigen Dichter Lust machen können.«
»Mit ›SchillerHochDrei‹ werden wir sehen, dass Schiller und sein Werk auch in unserer heutigen Lebenswelt enorm aktuell sind. Wir sind gespannt und freuen uns auf die neuen Perspektiven, die uns das Projekt ›SchilleHochDrei‹ eröffnen wird«, erläutert Philip Kurz, Geschäftsführer der Wüstenrot Stiftung.
»Dank der großzügigen Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Wüstenrot Stiftung können wir dieses einzigartige Projekt jetzt umsetzen «, führt Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach, aus. »Mit ›SchillerHochDrei‹ eröffnen wir einen ganz neuartigen virtuell-analogen ästhetischen Erfahrungsraum, der Publikum aus allen Altersstufen in seinen Bann ziehen wird.«
Die Ausstellung ist als bestandsbezogenes Forschungsprojekt angelegt. Auf der Basis vorhandener Bild-, Text- und Metadaten wird ein digitales Miniaturmodell eines literarischen Gedächtnisspeichers um 1800/1850 gebaut, mit dem Besucherinnen und Besucher je nach Fragestellung Algorithmen ko-kuratieren und reale Ausstellungs- und virtuelle Katalogräume sowie Schauen, Lesen und Selberschreiben verknüpfen können. Wie ändert sich die Idee des Kuratierens von Ausstellungen, wenn man sie mit partizipativen und sozialen Formen des Lesens und Erzählens sowie Praktiken des systematischen Datenmanagements und der quantitativen Abstraktion verbindet oder auch konfrontiert? Welche ästhetischen Erfahrungen werden durch Originale möglich, welche durch Datenmodelle?
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