„Es ist gerade wegen der Corona-Pandemie wichtig, Flagge zu zeigen und auf der ITB Präsenz zu zeigen. Mecklenburg-Vorpommern geht in diesem Jahr dabei neue Wege – komplett digital und in bewährter Stärke. Die Branche bereitet sich dabei aktiv auf das Hochfahren und einen Neustart vor. Die Akzeptanz-Kampagne ‚Wir sind Urlaubsland‘ sowie Hygienekonzepte der touristischen Einrichtungen und das freiwillige Siegel ‚Mehr Sicherheit im Urlaubsland MV“ machen deutlich, was wir gemeinsam und was der jeweilige Betrieb konkret tun kann, damit sich die Gäste wieder rundum wohlfühlen können. Uns eint dasselbe Ziel: Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern wieder zu ermöglichen. Das ist die Herausforderung“, betonte Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern.
Wolfgang Waldmüller, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Wir nutzen die Messe als digitale Kontaktbörse. Es stehen unter anderem Gespräche mit Veranstaltern und Verlagen auf der Agenda. Wir wollen vor allem Aufmerksamkeit für unsere neuen und zukunftsgerichteten Themen erzielen. Mecklenburg-Vorpommern präsentiert sich nachhaltig – nah am Menschen und an der Natur.“
Bilanz des Jahres 2020: Ein Fünftel weniger Übernachtungen / Camping verzeichnet Zuwächse
Von Januar bis Dezember 2020 wurden rund sechs Millionen Gäste (-28,6 Prozent) an das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern gemeldet, die etwa 27,7 Millionen Übernachtungen
(-18,6 Prozent) im Urlaubsland verbracht haben. Das sind knapp ein Fünftel weniger Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr. „2020 war ein turbulentes, kraftraubendes Jahr – nicht nur für den Tourismus, sondern für die gesamte Wirtschaft. Die Corona-Pandemie hat dabei tiefe Spuren hinterlassen. Dennoch: In den Monaten, wo Urlaub möglich war, wurde von den Gästen intensiv davon Gebrauch gemacht. Im sonst schon voll belegten August legte unser Land bei den Übernachtungen noch einmal um mehr als zehn Prozent zu, der September übertraf alle Erwartungen (+25,3 Prozent) und auch der Oktober war, trotz der beginnenden Reiseeinschränkungen, mit +11 Prozent ein goldener. Im bundesweiten Vergleich haben wir die geringste Verlustrate. Das ist die Statistik. In der Praxis kämpft die Branche aufgrund der Pandemie auch heute ums Überleben“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe.
Wolfgang Waldmüller, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Rein zahlenmäßig sind wir im Vergleich mit einem blauen Auge davongekommen, weil andere Bundesländer viel stärkere Rückgänge verzeichnen. Dennoch können diese Zahlen nicht über die aktuelle Lage hinwegtäuschen. Die Branche liegt am Boden, viele Unternehmer und Angestellte sind verzweifelt. Alle hoffen, dass der Zeitpunkt für schrittweise Öffnungen zu den Osterferien gekommen ist.“
Aus dem Ausland kamen im vergangenen Jahr insgesamt 116.511 Gäste (-57,6 Prozent) mit 520.310 Übernachtungen (-52,8 Prozent). Die Übernachtungszahlen in allen Reiseregionen des Landes waren gegenüber dem Vorjahreszeitraum rückläufig. So verzeichnen vor allem die Küstenregionen, darunter die Mecklenburgische Ostseeküste (-22,5 Prozent) sowie die Insel Usedom (-21,5 Prozent) besonders große Rückgänge. Die geringsten Verluste gab es in der Mecklenburgischen Seenplatte (-11,1 Prozent). Im Bereich des Städtetourismus stellt sich die Situation noch drastischer dar: Hier weisen insbesondere die Hansestadt Rostock (-33,5 Prozent), die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg (-37,9 Prozent) und die Welterbestadt Stralsund (-39,4 Prozent) hohe Verluste auf. Bei den Unterkunftsarten haben insbesondere die Jugendherbergen (-57 Prozent) hohe Verluste zu verkraften. Dahingegen konnte der Campingbereich (+9,9 Prozent) als einziger sogar Übernachtungszuwächse verzeichnen, weil besonders hier die Hauptsaison mit der Zeit der Öffnung zusammenfiel.
Neue Hotels, Seebrücken und Resorts
Darüber hinaus werden auf der ITB Berlin NOW neue Projekte und Hotelbauten vorgestellt. So geht unter anderem das Ferienresort „Bades Huk“ in Hohen Wieschendorf bei Wismar in diesem Jahr an den Markt, und in Vorpommern entsteht das komplett barrierefreie Resort Stettiner Haff Altwarp. Darüber hinaus steht Gästen ab Frühjahr 2021 die neue Dünenpromenade im Ostseebad Boltenhagen zur Verfügung, und die Eröffnung der Seebrücke in Koserow mit einer Sitz- und Liegelandschaft ist für Ende Mai vorgesehen. Zudem stehen in Mecklenburgs größtem Ostseebad Kühlungsborn zwei Großprojekte auf dem Plan, zum einen der Ausbau des Hafenviertels hinter dem 2005 erbauten Bootshafen, zum anderen die Sanierung der mehr als 20 Jahre leerstehenden pittoresken Villa Baltic. Diese und weitere Neuerungen sind unter www.urlaubsnachrichten.de zu finden.
FUR Reiseanalyse 2021: MV ist zweitbeliebtestes Reiseland der Deutschen
Am Tag vor Eröffnung der ITB Berlin NOW ist die Reiseanalyse 2021 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) vorgestellt worden. Demnach ist Mecklenburg-Vorpommern das zweitbeliebteste Reiseland der Deutschen. „Ostsee grüßt Alpen – das bleibt dabei. Wir lassen Bayern in diesem Jahr mal den Vortritt. Platz zwei – wir sind Meister der Herzen und arbeiten weiter daran, dass das Ergebnis eher eine Ausnahme bleibt. Das ist unser Ansporn“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe.
Der Marktanteil Mecklenburg-Vorpommerns an den Haupturlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen Dauer stieg von 5,1 Prozent (2019) auf 7,6 Prozent. Wolfgang Waldmüller: „Trotz Pandemie war Mecklenburg-Vorpommern das zweitbeliebteste Reiseland der Deutschen. Das freut uns natürlich sehr, und wir hoffen, der durch Veranstalter signalisierten hohe Nachfrage auch in diesem Jahr nachkommen zu können.“ Bayern führt die Liste der beliebtesten Reiseziele der Deutschen in diesem Jahr an. Ins Gewicht fiel dabei besonders, dass Bayern insgesamt mehr und in den Sommermonaten mehr freie Kapazitäten anzubieten hat. Dadurch konnte der Freistaat die überproportionale Nachfrage des vergangenen Sommers auffangen, von der ein erheblicher Anteil aus dem eigenen Bundesland kam. Bayern bot im Jahr 2020 durchschnittlich 602.000 Schlafgelegenheiten an, die Auslastung betrug rund 30 Prozent. MV wies rund 244.000 Schlafgelegenheiten mit einer Auslastung von 35,2 Prozent auf.
Mehr als 65 Millionen Euro für Hotellerie und Gastronomie / Weitere Unterstützung für Branche
Gastronomie und Beherbergung spielen in Mecklenburg-Vorpommern bei den Arbeitsplätzen und der Beschäftigung eine große Rolle. „Ergänzt durch den touristisch geprägten Einzelhandel zeigt sich, dass Einschränkungen bei den Reiseaktivitäten hier stärkere Folgen auslösen, als in anders geprägten Bundesländern. Fast jeder fünfte Arbeitsplatz in Mecklenburg-Vorpommern – das sind 131.300 Erwerbstätige – hängt direkt oder indirekt mit dem Tourismus zusammen. Wir haben die Branche unterstützt, und wir unterstützen sie auch weiter“, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe.
Mit der Auszahlung der Soforthilfe wurde durch das Landesförderinstitut am 26. März 2020 begonnen. Im Bereich der Gastronomie und Hotellerie wurden rund 6.000 Anträge bewilligt. Rund 65,3 Millionen Euro sind ausgezahlt worden. „Das ist das bislang höchste Auszahlungsvolumen im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen im Land. Wir ergänzen die Corona-Hilfen des Bundes, um aus Landessicht bestehende wesentliche Lücken zu schließen“, sagte Glawe. (Dienstleistungen mit etwa 7.000 Anträgen / Volumen über 54 Millionen Euro; Handel mit rund 4.500 Anträgen / Volumen: rund 45 Millionen Euro).
Für die Beherbergungsbetriebe wurde beispielsweise von Landesseite ein Investitionsprogramm „Modernisierung für Beherbergungsbetriebe“ aufgelegt. 200 Anträge sind gestellt worden, das Bewilligungsvolumen beträgt 45,56 Millionen Euro.
Für Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe im Land wurde die „Starthilfe“ aufgelegt. Sie ist ein einmaliger Zuschuss zu den Wiederanlaufkosten von Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben in Höhe von fünf Prozent des Umsatzes aus dem November 2019. Bislang sind 1.401 Anträge im Rahmen der Starthilfe für Beherbergungsbetriebe gestellt worden. Davon sind 314 bewilligt und ausgezahlt worden. Das Auszahlungsvolumen beträgt hier 739.335 Euro. „Noch bis zum 31. März 2021 können beim Landesförderinstitut Anträge gestellt werden“, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.
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