In einem offenen Brief an Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat der BLGS-Landes-verband Nordrhein-Westfalen auf den zunehmenden Lehrkräftemangel an den Pflegeschulen aufmerksam gemacht. Die anhaltenden Probleme bei der Stellenbesetzung sind seit Jahren bekannt und durch die Landesberichterstattung Gesundheitsberufe belegt. Nach einer aktuellen, nicht repräsentativen Umfrage an den BLGS-Mitgliedsschulen in NRW zeichnet sich eine zunehmende Verschlechterung der Situation ab: In den nächsten Jahren ist mit Ruhestandseintritten in erheblichem Umfang zu rechnen, ohne dass genügend qualifizierter Nachwuchs zur Verfügung steht.

BLGS-Landesvorsitzender Thomas Kutschke sieht vor allem die zunehmend unattraktiven Arbeitsbedingungen als Ursache für den Nachwuchsmangel: „Wir haben einen Lehrkräfte-Auszubildenden-Schlüssel von 1:25; an anderen berufsbildenden Schulen in NRW liegt die übliche Relation bei 1:15. Die zunehmende Heterogenität der Auszubildenden erfordert eine immer aufwändigere pädagogische Betreuung, ohne dass hierfür adäquate Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. All dies hat zu einer extremen Arbeitsverdichtung und Belastung der Lehrkräfte geführt, die ihrem professionellen Anspruch immer weniger gerecht werden können. Zudem sind die Qualifikationsanforderungen im Durchschnitt komplexer, die Ausbildungszeiten länger als im Lehramt für staatliche Schulen – bei anschließend geringeren Verdienstmöglichkeiten. Und: Es gibt zu wenig angemessen ausgestattete Studienplätze.

Wenn die Studien- und Arbeitsbedingungen nicht grundlegend verbessert werden, ist zu befürchten, dass das Interesse an einer lehrenden Tätigkeit in unserem Bundesland weiter sinkt. Andere Schulzweige und auch andere Bundesländer bieten wesentlich bessere Bedingungen. Deshalb fordern wir: die NRW-Pflegeschulen müssen zur Sicherung des pflegerischen Nachwuchses deutlich besser finanziert und die Studienplätze ausgebaut werden!“

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Der Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) e.V. vertritt die Interessen der Lehrenden und der Bildungseinrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen. Er ist Ansprechpartner in allen Bildungsangelegenheiten der Gesundheits- und Sozialberufe im Bereich der theoretischen und der praktischen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Der BLGS engagiert sich in fachlichen, pädagogisch-didaktischen Feldern, in der Mitgestaltung bildungspolitischer Prozesse sowie in der Bildungsentwicklung und im Bildungsmanagement.

Der BLGS ist Ratsmitglied im Deutschen Pflegerat (DPR).

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