Solche und ähnliche Meldungen sind leider häufig. Doch es geht auch anders: Der Mineralwasser-Hersteller Ensinger aus Vaihingen/Enz setzt sich seit über 20 Jahren für Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein, fördert und produziert seine Produkte regional und nimmt Rücksicht, dass nie mehr Wasser entnommen wird, als vor Ort gebraucht wird. 2020 ist Ensinger sogar mit dem „Gold-Standard“, dem höchsten Qualitäts-Siegel der Vereinten Nationen, als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert worden. „Wir können und wollen zeigen, dass Klimaneutralität auch für ein mittelständisches Familien-Unternehmen wie unseres möglich ist“, erklärt Frank Lehmann, Geschäftsführer von Ensinger. „Denn neben der Qualität unserer Produkte haben soziale Verantwortung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit die höchste Priorität bei Ensinger.“
Der Weg zur Klima-Neutralität
Bereits seit den 1990er Jahren befasst sich Ensinger mit dem Thema Nachhaltigkeit. 1997 erhielt Ensinger die EMAS-Zertifizierung der Europäischen Union zur Einhaltung von Umweltstandards. 2012 nahm das Unternehmen seine Photovoltaik-Anlage in Betrieb. 2013 erfolgte die Umstellung auf Öko-Strom und -Gas. Seit 2016 werden ausschließlich elektrische Gabelstapler verwendet. Im Januar 2020 schließlich wurde Ensinger die Zertifizierung als klimaneutrales Unternehmen verliehen. Das bedeutet, dass das Unternehmen mit seiner Arbeit die Menge an schädlichen Gasen wie CO2 in der Atmosphäre nicht erhöht. Das Ziel erreichte Ensinger mithilfe von verschiedenen Schwerpunkten: Der Ausbau regenerativer Energiequellen wurde vorangetrieben, Energieverschwendung wurde vermieden und die Energie-Effizient verbessert. So konnte Ensinger beispielsweise mithilfe einer neuen Flaschenreinigungs-Maschine bereits 50 Prozent des Wasserverbrauchs einsparen. Noch verbleibende CO2-Emissionen gleicht Ensinger durch die Unterstützung von Klima-Projekten wie dem Bau von Trinkwasser-Brunnen in Malawi aus.
Nicht nur in der Herstellung, sondern auch in der Logistik setzt Ensinger auf regenerative Energien: So kommt etwa Diesel aus hydriertem Pflanzenfett zum Einsatz. Geschäftsführer Frank Lehmann betont jedoch, dass die Ensinger-Produkte zwar in weiten Teilen energetisch und logistisch klimaneutral seien, jedoch nicht vollständig. Noch könne beispielsweise nicht gewährleistet werden, dass Etiketten, Deckel und Glasflaschen, die von Zulieferern stammen, mit Öko-Strom hergestellt würden. Das Unternehmen arbeitet jedoch daran, dass sich das in absehbarer Zukunft ändert.
Unternehmen profitieren von Einzigartigkeit der Region
Die industrielle Prägung und die große Anzahl an Firmen mit hochwertigen Produkten in der Region Stuttgart seien ein enormer Vorteil für sein Unternehmen, erklärt Lehmann. Denn hochwertige Produkte würden gute Preise erzielen. Diese würden wiederum zu guten Arbeitsbedingungen und letztlich zu guten Umweltbedingungen führen. „Diese Kette gibt es in so einer Dichte wie in der Region Stuttgart wahrscheinlich einmalig auf der Welt.“
Vorbildfunktion für die gesamte Branche
Obwohl das Unternehmen durchaus auch Misserfolge hinnehmen musste – wie beispielsweise das Vorhaben, mithilfe von Wind- und Wasserkraft eigene Energie zu erzeugen –, überwiegen bei Ensinger die Erfolge in Sachen Nachhaltigkeit. Besondere Bedeutung hat für Lehmann, dass Ensinger mittlerweile als Vorbild innerhalb der Branche gilt. Es sei schön, „wenn man merkt, man wird wahrgenommen und kann etwas beitragen“. Ein weiterer Erfolg ist für Lehmann vor allem der Einsatz seines Unternehmens für den Artenschutz. Seit 2000 unterstützt Ensinger die Forschungsgemeinschaft zur Erhaltung einheimischer Eulen. Dank dieses Projekts leben heute fast 600 Steinkäuze im Landkreis Ludwigsburg. „Ich durfte so einen Steinkauz in der Hand halten, was mich sehr bewegt hat. Zu sehen, was da in den 20 Jahren, in denen wir das Projekt fördern, entstanden ist, ist toll“, so Lehmann.
Simone Ruoffner-Unterrainer
ensinger.de
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