Die Frage der Fragen kommt, wenn du plötzlich Gefühle für deinen Lieblingsfreund entwickelst:

Kann aus Freundschaft Liebe werden?

Wir sagen mit voller Überzeugung: Natürlich kann es das!

Aber ist es wirklich eine gute Idee, diesen Versuch zu wagen? Das ist wieder ein anderes Thema.

In diesem Artikel lernst du jetzt sieben Gründe, warum dieses „Experiment“ durchaus einen Versuch wert ist – und warum genau diese Beziehungen oftmals langlebig und erfüllend sind.

Er ist doch nur ein guter Freund – oder?

Wenn du nicht gerade noch im Teenager-Alter bist, wirst du wahrscheinlich schon einmal jemanden in deinem Leben gehabt haben, der dir als idealer Partner erschien – aber ihr wart „nur“ befreundet. Oftmals steigt anschließend mit der Qualität der Freundschaft auch die ablehnende Haltung gegenüber der Idee, eine Partnerschaft eingehen zu wollen (und zwar auf beiden Seiten).

Das ist auch vollkommen verständlich, denn jetzt steht eine Menge auf dem Spiel: Sollte es mit der (romantischen) Beziehung nicht funktionieren, verlierst du vielleicht obendrein eine fantastische Freundschaft. Auch das kann wehtun. Du stürzt dich praktisch ins Ungewisse und kannst nicht voraussehen, wie die Geschichte enden wird. Ein Happy End ist nur im Film garantiert.

Zusätzlich musst du dir sicher sein, dass dieser Freund natürlich auch dasselbe empfindet und ebenfalls für die Möglichkeit einer „echten“ Partnerschaft offen ist. Auch hier stehst du vor extremen Herausforderungen, da du eine Antwort auf diese Frage nicht von ihm bekommen wirst, ohne die Sache gleich offen anzusprechen und sofort das freundschaftliche Miteinander aufs Spiel zu setzen.

Dennoch: Hin und wieder gibt es diese Momente, in denen sich das Schicksal gnädig zeigt und beide Seiten zum selben Moment dieselbe Idee haben. Dann wird aus einer Freundschaft mehr – und warum genau das richtig sein kann, um langfristig erfolgreiche Beziehungen zu führen, zeigen wir dir jetzt.

Sieben Gründe, warum Freunde die besseren Liebespartner sind

Wir haben dir die – unserer Meinung nach – wichtigsten Gründe aufgeschrieben, warum der Schritt von Freund zu Liebhaber sogar richtig gut funktionieren kann. Das sind natürlich längst nicht alle Argumente, die sich dafür finden lassen. Dennoch bekommst du damit einen guten Überblick darüber, auf was du dich freuen kannst, wenn du es mit einem Freund versuchst.

1. Stabilität und Sicherheit

Eine Freundschaft, die bereits ein Jahr oder noch länger existiert, ist meist ein guter Indikator dafür, dass ihr Interessen teilt, Vertrauen aufgebaut habt, die Welt mit denselben Augen seht, ehrlich miteinander umgeht und dergleichen mehr. Dies sind hervorragende Fundamente für eine langfristige Partnerschaft, die auf äußerst soliden Säulen gebaut ist.

Mit anderen Worten: Hast du keine Lust mehr auf Beziehungen, die nur wenige Monate halten und anschließend an kollidierenden Persönlichkeiten in die Brüche gehen, dann kann dies eine Möglichkeit für dich bzw. euch sein.

Gleichzeitig darfst du jedoch nicht erwarten, dass sich – vor allem zu Beginn – eine „typische“ Partnerschaft ergeben wird. Liebe auf den ersten Blick, Leidenschaft für Körper und Gedanken der anderen Person, ein brennendes Feuer der Ekstase: All das wird es wahrscheinlich nur in milderer Form geben, denn dafür seid ihr schon zu vertraut miteinander.

Die „Schmetterlinge im Bauch“ entstehen vor allem durch eine Reise ins Unbekannte, und genau das wird diesmal nur in abgeschwächter Form auftreten. Aber dafür genießt du eine unerschütterliche Stabilität.

2. Macken und Angewohnheiten? Kein Problem.

In frischen Beziehungen wirst du über die ersten Wochen und Monate wahrscheinlich viele Angewohnheiten am anderen Menschen kennenlernen, die dir fremd sind und dir vielleicht richtig auf die Nerven gehen.

Sobald die erste Zeit mit der rosaroten Brille auf der Nase verflogen ist, werden dir diverse Macken an deinem Gegenüber auffallen (und ihm werden diese auch an dir auffallen). Daraus ergibt sich Potenzial für Sprengstoff und irgendwann kommt unweigerlich der erste größere Streit.

Die Chancen stehen gut, dass du jene Kleinigkeiten an deinem Partner schon kennst, wenn eine freundschaftliche Beziehung die Basis war. Du weißt, dass du nicht Mr. Perfect vor dir stehen hast, sondern einen Menschen, dessen Makel du schon akzeptiert hast. Vor allem in der ersten Zeit der neuen Partnerschaft kann das sehr zur Entspannung zwischen den beiden Parteien beitragen. Wenn du keine Lust hast, dass immer nach einigen Monaten die Fetzen fliegen:

Gib der Partnerschaft mit dem Freundschafts-Bonus ruhig eine Chance.

3. Die gemeinsame Interessengrundlage

Würdest du Interessen (wie z.B. Hobbys) nicht mit deinem Freund teilen, wärt ihr wahrscheinlich auch nicht befreundet. Gerade für eine Partnerschaft ergeben sich daraus unschätzbare Vorteile. Beim klassischen Beziehungsaufbau trefft ihr euch vielleicht einige Male und schreibt möglicherweise über WhatsApp & Co. bevor es dann „losgeht„.

Natürlich wird der Partner erzählen, was ihn antreibt und bei welchen Dingen und Aktivitäten er mitfiebert. Aber wirklich erkunden kannst du all das erst, wenn du schon in der Liebelei steckst.

Entwickelt sich die Partnerschaft aus einer Freundschaft, weißt du ganz genau, was du zu erwarten hast. Ihr habt vermutlich eine Menge ähnliche Hobbys, vielleicht versinkt ihr beide gerne auf dem Sofa in ernsthaften Diskussionen über Gott und die Welt, vielleicht seid ihr große Kinofans und teilt sogar noch denselben Filmgeschmack. All das ist bekannt und nimmt damit die Ungewissheit aus der neuen Partnerschaft.

4. Vertrauen, Vertrauen, Vertrauen

Freundschaften funktionieren nur, wenn eine gewisse Vertrauensgrundlage da ist – und bei tieferen Beziehungen ist das ebenfalls der Fall. Dass du dich auf deinen Freund verlassen kannst, weißt du bereits, denn in mehreren Monaten oder Jahren hat er dich wahrscheinlich noch nie auf einer wirklich bedeutsamen Ebene enttäuscht.

All das schwappt natürlich über in die Liebesbeziehung, die du mit dieser Person eingehen wirst – und sehr wahrscheinlich geht dies auch von beiden Seiten aus.

Denn: Dein Freund weiß sicherlich ebenfalls, was auf dem Spiel steht. All das über die Jahre hinweg aufgebaute Vertrauen wird die andere Person wohl eher nicht aufs Spiel setzen. Daraus kannst du auch ableiten, dass es dein Freund ebenfalls ernst meint.

Er würde dieses Vertrauen niemals enttäuschen und sich wirklich reinknien, sodass aus der neuen Liebe auch etwas Langfristiges entstehen kann. Dieses Vertrauen ist wahrscheinlich intensiver als alles, was du von gewöhnlichen Liebesbeziehungen kennst.

5. Die Kleinigkeiten

Irgendetwas hast du doch…„. Diesen Satz wirst du noch sehr viel schneller sagen können, wenn du deinen Freund bereits eine lange Zeit kennst, bevor es zwischen euch funkt. Du kennst Launen und diese kleinen Anzeichen, die darauf hindeuten, dass etwas nicht ganz stimmt. Und das ist auch gut so.

Denn dann lassen sich eventuelle Probleme, die auf der Beziehungsebene bestehen, sehr viel früher ansprechen, bevor die unausgesprochene Sache zu groß und gefährlich wird.

Du weißt schon längst, wann du auf deinen Freund zugehen und wann du wegbleiben solltest, wann du Liebe und Aufmerksamkeit schenken und wann du ihn einfach mal einen Abend allein mit seinen Freunden losziehen lassen solltest.

Bei normalen Beziehungen wirst du erst eine lange Zeit brauchen, bevor du diese Signale richtig deuten kannst und in dieser Zeit kann es sein, dass du eine Menge falsch machst. Diese Gefahr droht bei Freundschafts-Beziehungen nicht.

6. Gemeinsame Freunde sind kein Problem

Da sich eure Interessen, Ansichten und Wertevorstellungen sowieso überschneiden, werdet ihr auch kein Problem haben, gemeinsame Freunde zu finden. In vielen Liebesbeziehungen gibt es Freunde und Freundinnen, welche die andere Partei einfach nicht ausstehen kann.

Diese Gefahr wird bei Beziehungen, die auf einer Freundschaft beruhen, eingedämmt: Freunde werdet ihr beide nur akzeptieren, wenn sie euch auch beiden gefallen.

Außerdem bringt ihr sehr wahrscheinlich den gemeinsamen Freundeskreis von vornherein mit in die Beziehung. Die häufig etwas erzwungenen „Kennenlern-Abende„, in denen du deinem neuen Freund deinen eigenen Freundeskreis vorstellst, können entfallen. Das sorgt für einen sehr ruhigen, stabilen Eintritt in die Beziehung.

7. Kein Grund für Schamgefühle

Die Chancen stehen gut, dass dein Freund bereits lange im Voraus eurer Partnerschaft über das informiert ist, was dir peinlich ist oder für das du dich schämst. Bei frischen Liebesbeziehungen schwingt in diesem Bereich immer ein wenig Sorge mit: „Was ist, wenn er diese Sache an mir so grauenhaft findet, dass er Schluss macht?

Seid ihr sowieso vorher sehr gut befreundet gewesen, kennt er dich wahrscheinlich in- und auswendig. Er akzeptiert das: ob es die kleinen Makel an deinem Körper, deinem Geist oder die Makel aus deiner Vergangenheit sind. Du musst dich nicht schämen – und das kann sehr befreiend wirken. Wenn du also Gefühle für deinen Freund hast und dir unsicher bist, ob solch eine Beziehung gut funktionieren kann, sprich mit ihm darüber. Vielleicht entwickelt sich etwas Wundervolles daraus.

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