Fischerei ist ein Schlüsselthema für die Zukunft unseres Planeten und der menschlichen Gesellschaft. Der hiesige Verbrauch an Fisch übersteigt seit langem die natürliche Produktivität unserer Meere. Die Überfischung hat verheerende Folgen für die Fischbestände und die marinen Ökosysteme. Sie gefährdet die Ernährungssicherheit der Küstengemeinden im globalen Süden, da industrielle Fangflotten die lokalen Kleinfischer*innen ihrer Lebens- und Überlebensgrundlage berauben. Weltweit verändert der Klimawandel das Vorkommen der zahlreichen Fischarten und wird zur zusätzlichen Herausforderung für ein traditionsreiches Handwerk.
Bei Debatten über nachhaltige Fischerei werden Fische als "Bestände" oder “Fangmengen” betrachtet. Dabei wird nur wenig über einen fairen Umgang mit Fischen und Fischer*innen diskutiert. Das möchte Slow Food ändern. Im Gespräch mit Billo Heinzpeter Studer:
- Kai Kaschinski, Projektkoordinator von Fair Oceans
- Francisco J. Marí, Referent Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik bei Brot für die Welt
- Nina Wolff, amtierende Vorsitzende von Slow Food Deutschland
Die Lesung findet über Zoom statt. Melden Sie sich bitte bis zum 19. März 12:00 Uhr an (>> zur Anmeldung), dann bekommen Sie die Zugangsdaten zum Zoom-Meeting im Vorfeld per E-Mail zugesendet. Die Lesung ist für alle kostenfrei zugänglich und wird außerdem auf >> YouTube übertragen.
Der 19. März ist der diesjährige End of Fish Day: Ab Freitag ist die heimische Versorgung mit Fisch und Meeresfrüchten in diesem Jahr rechnerisch aufgebraucht und für den Rest des Jahres vollständig auf Importe angewiesen. Auf diesen Termin wollen Brot für die Welt, der BUND, Fair Oceans und Slow Food Deutschland mit dem End of Fish Day 2021 aufmerksam machen. Nur noch etwas über 20 Prozent der in Deutschland verzehrten Fischereiprodukte werden unter deutscher Flagge gefangen oder hier im Land in Aquakulturen gezüchtet. Der überwiegende Teil der Fische, Garnelen und Muscheln auf unseren Tellern wird aus aller Welt importiert.
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für zukunftsfähig arbeitende Erzeugerinnen und Erzeuger sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln. Slow Food Deutschland e. V. wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern mit diversen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen aktiv.
Als Slow-Food-Mitglied ist man Teil einer großen, bunten, internationalen Gemeinschaft, die das Recht jedes Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittel vertritt. www.slowfood.de,V.i.S.d.P.: Dr. Nina Wolff
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