Prof. Dr. Frank Unger ist Inhaber des Lehrstuhls für Sozial-, Bildungs- und Verwaltungsmanagement an der Hochschule Fulda. Der 45-Jährige gilt deutschlandweit als einer der führenden akademischen Experten für Themen des Sozialgesetzbuchs II – vor allem hinsichtlich Management, Kommunikation und Integrationsförderung in Jobcentern. Seit vielen Jahren berät er unter anderem die Kommunalen Jobcenter in Hessen dabei, agile Verfahren in der Praxis zu implementieren, Digitalisierung umzusetzen und die Ausbildung von spezialisierten Nachwuchskräften zu professionalisieren. Prominentes Beispiel ist der Duale Studiengang Bachelor of Arts Soziale Sicherung, Inklusion, Verwaltung (BASS), welchen Prof. Unger in Fulda leitet.

Nach einem Jahr Corona-Pandemie zieht der Verwaltungswissenschaftler in einem Interview mit dem Hessischen Landkreistag und dem Hessischen Städtetag ein Resümee: Wie haben sich die Kommunalen Jobcenter unter den besonderen Rahmenbedingungen geschlagen? Welche Transformations- und Digitalisierungsprozesse hat die Krise beschleunigt? Wie verändern Homeoffice und stark reduzierte persönliche Kontakte die Integrationsarbeit der Jobcenter?

Insgesamt seien die Institutionen der Arbeitsmarktförderung auch in der Pandemie auf hohem Niveau ihrem Auftrag, finanzielle Existenzsicherung zu gewährleisten und eine unvermindert aktive Beratungs- und Vermittlungstätigkeit aufrechtzuerhalten, „geräuschlos“ nachgekommen, für Unger Ausdruck enormer Professionalität und besonderen Engagements, dem gesellschaftliche Wertschätzung gebühre.

In der KVA Vogelsbergkreis – Kommunales Jobcenter hat sich die Arbeit seit Beginn der Pandemie verändert, erklärt Silvia Merle, Mitarbeiterin in der Servicestelle: „Ein großer Unterschied zur Arbeit vor der Pandemie ist, dass die persönliche Antragsannahme komplett wegfällt. Wir erhalten die Anträge unserer Kunden per Post und müssen dann gegebenenfalls noch mehrmals mit dem Kunden telefonieren, falls es Nachfragen zum Antrag gibt oder der Kunde im Vorfeld bereits Schwierigkeiten beim Ausfüllen hat.“ Stefan Jost aus dem Vermittlungsbereich fügt hinzu: „Ich denke, für die Zukunft werden wir nicht auf den persönlichen Kontakt verzichten können. Es ist deutlich angenehmer, wenn wir mit den Antragsstellern zusammensitzen und sie direkt beraten und unterstützen können.“ Der Vogelsbergkreis bietet seinen Mitarbeiter*innen – wenn es möglich ist – an, von zuhause aus zu arbeiten. „Unser Arbeitgeber bietet die technischen Voraussetzungen, damit wir auch im Homeoffice eigenständig arbeiten und bestmöglich für unsere Kundinnen und Kunden da sein können. Das macht es deutlich einfacher, unter Pandemiebedingungen zu arbeiten“, so Jost.

Viele Antragssteller haben erstmalig Kontakt zur KVA, erklärt Silvia Merle: „Durch die Corona-Krise sind besonders selbstständige Gastronomen, Friseure oder Kosmetiker betroffen und wenden sich an uns. Viele hatten zuvor noch keine Unterstützung der KVA in Anspruch nehmen müssen.“ Stefan Jost fügt hinzu: „Wir haben regelmäßig Kontakt mit den Selbstständigen, um ihre Situation zu besprechen und zu klären, ob sie nach wie vor finanzielle Unterstützung benötigen beziehungsweise welche weiteren Hilfen sie benötigen.“ Trotz des Wegfallens der persönlichen Kontakte setzen Silvia Merle und Stefan Jost alles daran, ihren Kundinnen und Kunden bestmöglich helfen und sie beraten zu können.

Das vollständige Interview mit Prof. Dr. Frank Unger findet sich auf www.kjc-hessen.de.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunalen Jobcenter in Hessen ist das positive Urteil des anerkannten Fachmanns Frank Unger ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu verfolgen – immer gemäß dem Credo #Stark.Sozial.VorOrt.

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