Rückenschmerzen gehören in Deutschland zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden: Immer mehr Menschen sind deswegen in Behandlung. Zum diesjährigen „Tag der Rückengesundheit“ klären Harburger Rückenexperten über Entwicklungen, die unterschiedlichen Behandlungsformen und die Risiken im Home-Office auf.

Jeder siebte Deutsche leidet an chronischen Rückenschmerzen. Oft sind diese mit Belastungen im Alltag, Krankheitstagen oder sogar dem vorzeitigen Berufsausstieg verbunden. So umfangreich wie die möglichen Auslöser von Rückenschmerzen ist auch das Behandlungsangebot – am Klinikum in Harburg werden alle Therapieformen angeboten. „Rückenschmerzen werden durch unterschiedliche Faktoren begünstigt und ausgelöst. Anhand der genauen Diagnose entscheiden wir gemeinsam mit dem Patienten, welche Behandlungsform jeweils das beste Ergebnis ermöglicht. Bei manchen Patienten hilft bereits eine physiotherapeutische Behandlung, bei anderen Erkrankungsverläufen können wir aus dem vollen Angebot der konservativen und chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten auswählen“, erklärt Dr. Christoph Goetz, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie. Der ausgewiesene Rückenspezialist behandelt mit seinem Team jährlich mehr als 3.000 Patienten mit Rückenleiden – längst nicht alle bedürfen einer Operation.

Spritze statt OP

Bevor chirurgische Therapieansätze zum Einsatz kommen, prüfen die Rückenspezialisten der Klinik mögliche Alternativen. Gemeinsam mit den Experten der Radiologie können sie das gesamte Behandlungsspektrum zwischen konservativer und operativer Therapie anbieten, so auch die interventionelle Schmerztherapie. Sie kommt zur Anwendung, wenn konservative Behandlungsmaßnahmen etwa aufgrund zu starker Schmerzen nicht genutzt werden können. Eingesetzt werden diese Therapieverfahren sowohl bei akuten als auch chronischen Erkrankungen der Wirbelsäule. Unter dem Einsatz moderner bildgebender Verfahren verabreichen die interventionellen Radiologen punktgenaue Injektionen an die Wirbelsäule. „Für Rückenpatienten ist es wichtig zu wissen, dass wir abteilungsübergreifend zusammenarbeiten. Denn: Jedes Rückenleiden hat andere Ursachen. Gemeinsam mit dem Team der Neurochirurgie stellen wir sicher, dass wir die jeweils passende Maßnahme finden. So können wir mittels interventioneller Therapie bei bestimmten Bandscheibenvorfällen unter Umständen operative Eingriffe verhindern und damit die Belastung für den Patienten geringhalten“, erklärt Prof. Dr. Axel Wetter, Chefarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie. 

Rücken stärken – eine Alltagsaufgabe

„Oft kommen Patienten erst nach einem langen Leidensweg zu uns in die Klink, die Beschwerden sind da häufig so stark ausgeprägt, dass akuter Handlungsbedarf – teils operativ – besteht, zum Beispiel, wenn es bereits zu Nervenausfällen oder Lähmungen kommt“, so Chefarzt Dr. Goetz. Zu wenig Bewegung, Dauerstress oder eine falsche Körperhaltung – viele Alltagsfaktoren beeinflussen die Rückengesundheit, ob privat oder am Arbeitsplatz – dazu zählt auch das Home-Office. Damit es gar nicht erst zu stärkeren Rückenbeschwerden kommt, empfiehlt Therapeutin Meike Zastrow neben ausreichend Bewegung und der Vermeidung von Fehlbelastungen vor allem die Kräftigung der Rückenmuskulatur. „Bewusste und richtige Bewegung im Alltag nimmt nur wenig Zeit in Anspruch, kann aber vor chronischen Rückenschmerzen bewahren. Ein paar hilfreiche Übungen sind zum Beispiel der ‚Katzenbuckel‘, der Unterarmstütz (‚Plank‘) oder das ‚Bridging‘ in der Rückenlage“, erläutert Zastrow. Für den diesjährigen „Tag der Rückengesundheit“ hat die Bewegungsexpertin mit ihrem Team die besten Übungen für den Instagram-Kanal der Klinik zusammengestellt.

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