Die derzeitige Diskussion um den Startzeitpunkt für die Impfung in Hausarztpraxen jetzt geht nach Ansicht des Verbandes der niedergelassenen Ärzte (Virchowbund) vollständig am Thema vorbei. Der Grund: Es gibt dafür momentan einfach nicht genügend Impfstoff.
„Eine Debatte darüber, wer am schnellsten einen nicht vorhandenen Impfstoff verimpfen kann, ist ehrlich gesagt an Absurdität nicht zu überbieten“, stellt der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dr. Dirk Heinrich, fest.
Solange von den Impfstoffherstellern so wenig geliefert werde, dass in großem Maße priorisiert werden müsse, könne die Entscheidung über eine Impfberechtigung nicht am Tresen in den Hausarztpraxen fallen. „Das würde vor Ort schnell eskalieren und sehr unschöne Schlagzeilen produzieren. Das wollen wir niedergelassenen Haus- und Fachärzte auf keinen Fall“, betont Dr. Heinrich.
„Wenn, wie zu erwarten ist, im zweiten Quartal ausreichend Impfstoff geliefert wird, dass in den Praxen faktisch nicht mehr priorisiert werden muss, schlägt die Stunde der niedergelassenen Ärzte. Dann wird es auch nur mit unserer Hilfe gelingen, alle Vakzine zu verimpfen und damit den entscheidenden Beitrag zum Ende der Pandemie zu leisten“, so Dr. Heinrich.
Die von Ärztevertretern angefachte Diskussion, wann und wie viel in Hausarztpraxen verimpft werden kann, vermittelt aber einen völlig falschen Sachstand, führt die Patienten in die Irre und trägt maßgeblich zu einer vermeidbaren Verunsicherung der Bevölkerung bei.
Sinnvoll ist es dagegen, dass bereits jetzt in Schwerpunktpraxen und bei Hausbesuchen durch Hausärzte solche Menschen gemäß Priorisierung geimpft werden, die nicht selbst eines der Impfzentren aufsuchen können.
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