Bio-Milchprodukte sind im Trend. Die Upländer Bauernmolkerei vergrößert sich und erweitert ihr Angebot im Jubiläumsjahr.

Viele Kinder wissen nicht, wie eine Kuh aussieht und dass die Milch von ihr kommt. Zeit, die Kinder aufzuklären. Ein Besuch in der Upländer Bauernmolkerei in Usseln und im Upländer Milchmuhseum klärt auf. Willingen im Upland macht Familienurlaub spannend, erlebnisreich und bringt einige neue Erkenntnisse.

Mitten im Herzen von Deutschland, im hessischen Willingen steht die Erfüllung der Urlaubsträume von Groß und Klein an erster Stelle. Denn die Gemeinde, die idyllisch eingebettet inmitten der grünen Mittelgebirgslandschaft liegt, ist ein Freizeit- und Urlaubsmeister. Gerade Familien profitieren von der Vielfalt der Angebote, denn hier findet jeder sein Glück und was Spaß macht. Und nicht nur das: In Willingen kann man auch eine Menge lernen. Zum Beispiel wieviel Mägen hat eine Kuh hat und wieviel Futter sie am Tag braucht, oder was macht z. B. ein Landwirt, welche Aufgaben hat er. Das Upländer Milchmuhseum in Willingen-Usseln geht den Fragen auf den Grund.

Upländer Bauernmolkerei und Upländer Milchmuseum in Usseln

Ein beachtliches Jubiläum, nämlich 25 Jahre, feiert im April die Upländer Bauernmolkerei in Willingen-Usseln, die sich direkt neben dem Muhseum befindet und die Milch der Kühe zu leckeren Produkten verarbeitet. Die Milch und die verschiedenen Milchprodukte sind mittlerweile in ganz Hessen und NRW in den Kühlregalen großer Supermärkte von EDEKA und Rewe sowie in vielen Bio- und Naturkostläden zu finden.

Die Upländer Bauernmolkerei steht für „Bio, Regional und Fair“ und wurde 1996 von 18 Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern der Milcherzeugergemeinschaft Hessen gegründet. Mittlerweile beliefern über 100 Bio-Milchbetriebe aus der Region die Molkerei täglich mit frischer Bio-Milch. Da die Betriebe in einem Umkreis von ca. 150 km rund um die Molkerei liegen, werden lange Transportwege vermieden und die Umwelt geschont. Auch die Abnehmer der Produkte sind nicht weiter entfernt und liegen in diesem Radius. Sowohl die Bio-Milchlieferanten als auch die Molkerei arbeiten nach den strengen Richtlinien des Bioland-Verbandes. Damit sind eine artgerechte Tierhaltung und die Fütterung der Tiere mit ökologisch angebauten Futtermitteln ohne Gentechnik selbstverständlich. Bei der Verarbeitung in der Molkerei wird auf Farbstoffe, künstliche Aromen und Konservierungsstoffe verzichtet.

Die Bio-Bauern sind in einer Erzeugergemeinschaft organisiert, die die Mehrheitsanteile an der Molkerei hält, somit entscheiden die Bio-Bauern selbst, was in der Molkerei passiert und vermarkten die Bio-Milch in eigener Regie. Seit über 20 Jahren setzen sich die Bio-Bauern für faire Milchpreise ein und waren damit Vorreiter für heimische Produkte. „Fair“ bedeutet also, dass die Erzeuger eine gerechte Entlohnung für ihre Arbeit erhalten und so langfristig die Existenz ihrer Höfe sichern können.

Im Jubiläumsjahr ist nun eine gewaltige Erweiterung der Molkerei geplant. 19,5 Millionen Euro investiert die Molkerei am Standort Usseln in ein neues, hochmodernes Produktionsgebäude.

„Wir planen im Herbst 2021 mit der Produktion im neuen Gebäude an den Start gehen zu können. Dort ist es dann auch möglich, dem Kundenwunsch nach Milch aus der Glasflasche nachkommen zu können. Außerdem ist es angedacht, Naturjoghurt im Glas zu produzieren. Auch weitere Milchlieferanten können wir dann in unsere Warteliste aufnehmen. Am alten Standort in der Ortsmitte Usselns sind die Kapazitäten ausgereizt“, so Karin Artzt-Steinbrink, Geschäftsführerin der Upländer Bauernmolkerei.

„Wir helfen so, die Zukunft weiterer Bauernhöfe in unserer Region zu sichern. Der Biolandbau bietet so viele Vorteile für die Region, das Klima, die Artenvielfalt. Es ist uns ein besonderes Anliegen, dies zu fördern. Außerdem wird so die Versorgung mit regionalen, hochwertigsten Lebensmitteln sichergestellt“, erklärt Sven Lorenz, Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft, selber Biolandwirt und Lieferant.

Schon seit vielen Jahren erlebt die Upländer Bauernmolkerei eine positive Entwicklung auf dem Biomarkt. Lag im Jahr 1996 die Verarbeitungsmenge noch bei 1 Million Liter Bio-Milch pro Jahr, sind es heute 40 Millionen Liter. Dabei steht bei den Bio-Bauern das Tierwohl an erster Stelle. Die Bio-Bauern garantieren, dass die Kühe wann immer möglich auf die Weide können. Zurzeit arbeitet man auch an einem Konzept, Kuhgebundene Kälberzucht zu fördern.

Historisches, Faszinierendes und Schmackhaftes rund um die Milch erlebt man im „Upländer Milchmuhseum“ und im Milchladen mit Café, das sich direkt neben der Upländer Bauernmolkerei befindet und einen Besuch lohnt

Die wechselhafte Geschichte der heutigen Upländer Bauernmolkerei, die moderne Milchverarbeitung und die Besonderheiten biologischer Land- und Milchwirtschaft werden in einer Führung und in einer kurzen Filmdokumentation erzählt. Während der Führung kann an der Museumskuh das Melken ausprobiert werden. Gruppen mit Familien können sich in der Butterherstellung ausprobieren und die selbst hergestellte Butter auf frischem Brot kosten. Für Kindergartengruppen oder Grundschulklassen gibt es eine altersgerechte Führung mit Melken und Butterherstellung. Gerade Kinder erfahren so viel Wissenswertes und wissen nach dem Besuch genau, wo die Milch herkommt, die in so vielen leckeren Produkten enthalten ist.

Tipp: Im Upländer Milchmuhseum findet regelmäßig ein gemütlicher Abend ganz im Zeichen von Bio-Käse und Bio-Wein statt. Es werden ca. 12 Käsesorten und sieben Weinsorten verköstigt mit leckerem Brot, Butter und Wasser. Für die kulturelle Umrahmung des Abends sorgen Lesungen mit Gedichten und Geschichten bei Kerzenschein rund um Milch, Käse & Wein. Die vorgestellten Käse- und Weinsorten kann man im Molkereiladen kaufen. Preis pro Person: 25,- Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich! Zurzeit ist alles noch Corona-bedingt geschlossen. Auf der Homepage kann man sich aktuell informieren: www.muhseum.de

Den Milch-Erlebnispfad entdecken

Die Kuh Helma nimmt Familien mit auf den Milch-Erlebnispfad in Usseln bei Willingen. Neu ist die Möglichkeit, den Milch-Erlebnispfad mithilfe einer „Stempelpass-App“ zu erkunden. Der Themenweg ist sechs Kilometer lang und bietet kleinen Entdeckern spielerisch alles Wissenswerte rund um die Themen Milch und Landwirtschaft. Es geht über Stock und Stein, aber trotzdem können geländegängige Kinderwagen mitgenommen werden, damit auch die ganz Kleinen dabei sind. Dreieinhalb Stunden geht es durch die Upländer Natur, je nach Alter und Kondition der Kinder, mit vielen Highlights, wie z. B. dem Wasserspiel. Hier lernen die Kids hautnah, wie viel Liter eine Kuh täglich trinkt, schlagen an der Diemelquelle Kuhglocken und werfen Fichtenzapfen durch die Löcher einer „Käse“-Plane. Im Heustadl-Kino laufen kurze Filme über die Landwirtschaft.

„Wo ist die Kuh?“ lautet die Frage auf dem Rückweg am Kahlen Pön entlang. Herausfinden lässt sich das an der Fernrohrstation. Am Fotopoint wartet eine Fotowand, um bleibende Erinnerungen festzuhalten und ein fantastischer Blick auf Usseln. Auf dem Kuhfladen-Trampolin kommen kleine Leute ordentlich in Bewegung. Am Ende der Tour geht es ins „Muhseumscafé“ der Upländer Bauernmolkerei. Mehr Infos: www.stempelpass.de. Ein Quiz mit Kuh Helma gibt es auch in Papierform. Den Quizbogen gibt es in den Tourist-Informationen Willingen und Usseln oder man kann ihn auch runter laden. Wer das richtige Lösungswort herausfindet, kann sich im Bioladen der Upländer Bauernmolkerei einen erfrischenden Preis abholen. www.milchpfad-usseln.de

Im Anschluss an diese Familientour weiß jedes Kind Bescheid über den Weg vom Gras zur Milch, über die Rolle der Landwirtschaft in Deutschland und den Personalausweis der Kühe. Nach dem Willingen-Urlaub gibt es jede Menge Zuhause zu erzählen.

In der Gemeinde Willingen kann man auf viele verschiedene Möglichkeiten seinen Urlaub verbringen. Vom Hotel über die Pension und Ferienwohnung bis hin zu Urlaub auf dem Bauernhof reicht die Bandbreite. Die Tourist-Info Willingen unterstützt gern bei der Suche nach der geeigneten Unterkunft.

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