Die Förderpolitik des Landes sei dagegen ausgerichtet auf die Anlage von neuen Baumplantagen, die längst gescheitert sind. Die Entwicklung von Borkenkäferpopulationen in den vergangenen Jahren sei ein Symptom dieses Scheiterns. "Die aktionistische Bekämpfung solcher Symptome anstelle der Fokussierung auf die Ursachen zeigt die Überforderung des Landes bei den anstehenden Aufgaben", so Sticht. Mit einem „Weiter so“, wie es Umweltministerin Heinen-Esser proklamiere, befinde sich NRW in einer Sackgasse.
Besonders sichtbar sei diese verfehlte Waldpolitik in Wäldern, welche dem Land NRW gehören. Als Beispiele nannte der BUND die Naturschutzgebiete "Altwald Ville" bei Brühl und "Königsforst" bei Köln. Hier sind abgestorbene Fichtenforste großflächig geräumt, der Waldboden mit großen Maschinen verdichtet und die Naturverjüngung des Waldes zerstört worden. Auf diesen Kahlschlägen wurden neue Holzplantagen mit teils standortfremden Bäumen angebaut und in Form von Verbissschutzmanschetten große Mengen an Plastik in den Wald eingetragen. „Anstatt mit gutem Beispiel voran zu gehen verhindert das Land auf eigenen Flächen die natürliche Wiederbewaldung mit massiven Eingriffen selbst in Naturschutz- und Natura 2000-Gebieten wie Altwald Ville und Königsforst“, sagte Sticht.
Der BUND fordert die Landesregierung auf, Eingriffe in landeseigenen Wald sofort zu stoppen und allein auf eine natürliche Wiederbewaldung ohne Aufforstung zu setzen. Zudem solle die Förderkulisse des Landes an diese natürliche Wiederbewaldung ausgerichtet werden.
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