Am 5. März jährt sich der Geburtstag von Giovanni Battista Tiepolo zum 325. Mal. Der Künstler gilt heute als einer der bedeutendsten Rokokomaler und sein Name ist eng mit Glanz und Würde der Würzburger Residenz, die sich in Obhut der Bayerischen Schlösserverwaltung befindet, verbunden.

Insbesondere das Deckengemälde des Treppenhauses, das sich über 677 Quadratmeter erstreckt, trug zu Tiepolos internationalem Ruhm als einer der bedeutendsten Maler des 18. Jahrhunderts bei. Damals wie heute sind Besucherinnen und Besucher der Würzburger Residenz beeindruckt von der farbenprächtigen, grandiosen Darstellung, welche die Virtuosität des Venezianers zur Schau stellt.

Dabei war Tiepolo nur die zweite Wahl des Fürstbischofs Carl Philipp von Greiffenclau (1690–1754). Denn Greiffenclau hatte zuvor, im Oktober 1749, den Mailänder Giuseppe Visconti für die Ausstattung des Kaisersaals verpflichtet. Doch wurde dieser schon wenige Monate später als Hochstapler entlarvt und musste den Hof verlassen. Der Fürstbischof wandte sich daraufhin an Tiepolo, der aufgrund seiner Palast- und Kirchenausstattungen in Udine, Mailand, Venedig und dem Veneto schon seine Qualitäten bewiesen hatte und einen makellosen Ruf genoss.

Im Dezember 1750 traf der damals 54-jährige Giovanni Battista Tiepolo mit seinen beiden Söhnen in Würzburg ein. Dort angekommen, war der Arbeitsweg nicht weit, denn Vater und Söhne wohnten in einem Appartement im Nordflügel der Residenz. Drei Jahre verweilte der Venezianer hier und führte zuerst die Fresken im Kaisersaal aus (1751/52). In Verbindung mit den reichen, teils vergoldeten Stuckierungen von Antonio Bossi, sollte dies der prunkvollste Raum der Residenz werden, welcher die Funktion als Repräsentations- und Festsaal einnahm.

Das 1753 vollendete Fresko des Treppenhauses gilt zurecht als Tiepolos Hauptwerk. Es zeigt Apoll als Symbol der Sonne über der Welt, welche durch die damals bekannten vier Kontinente Europa, Afrika, Asien und Amerika repräsentiert wird. Daneben ist das Gemälde ein Hoch auf diejenigen, die zum Glanz der Würzburger Residenz beitrugen: Greiffenclau wird im Himmel verherrlicht und die entscheidenden Künstler, der Architekt Balthasar Neumann, der Stuckateur Antonio Bossi und Giovanni Battista Tiepolo in Begleitung seines Sohnes Giovanni Domenico, sind für alle Zeiten im irdischen Reich von Europa verewigt. Man könnte dies – aus heutiger Sicht – auch als Motto lesen: Die Kongenialität von Architekt, Stuckateur und Maler führte zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk, das heute zum Welterbe der UNESCO zählt und jährlich zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Residenz lockt.

Neben den grandiosen Deckengemälden hinterließen er und sein Sohn Giovanni Domenico etliche Ölgemälde und -skizzen sowie Zeichnungen, die während des Aufenthalts in Würzburg entstanden (heute aufbewahrt u. a. in der Staatsgalerie in der Residenz Würzburg bzw. im dortigen Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg).

Weitere Informationen zur Residenz Würzburg finden Sie unter www.residenz-wuerzburg.de.

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