Das Trockenrasengebiet auf dem ehemaligen sowjetischen Truppenübungsgelände wird seit 2004 von der NABU-Gruppe Lichtenberg-Hohenschönhausen unter Leitung von Jens Scharon betreut. Die NABU-Aktiven haben dort mit viel Engagement unter anderem invasive Pflanzen bekämpft, die sommerliche Beweidung organisiert und die wertvollen Wiesenflächen offen gehalten. Der Biesenhorster Sand beherbergt zahlreiche seltene Arten, die auf offene, trockene Lebensräume angewiesen sind, darunter 21 Rote-Liste-Pflanzen und bedrohte Vögel wie Steinschmätzer und Heidelerche.
Schutzgebiete werden im Schneckentempo ausgewiesen
Mit dem Biesenhorster Sand ist nun zwar ein Berliner Naturjuwel endlich gesichert, doch stehen noch 46 weitere, im Landschaftsprogramm vorgesehene Schutzgebietsausweisungen aus. „Wenn die Bürokratie in diesem Schneckentempo weiterarbeitet, wird es angesichts des Baubooms in Berlin für viele wertvolle Flächen bald zu spät sein“, sagt von Orlow. Schon lange bemängelt der NABU Berlin die miserable Personalausstattung der Oberen Naturschutzbehörde, die für die Schutzgebietsausweisungen zuständig ist.
Zudem kritisiert der NABU Berlin das umstrittene Straßenbauprojekt „Tangentiale Verbindung Ost” (TVO), deren derzeit geplante Trasse den ursprünglich als Landschaftsschutzgebiet vorgesehenen „Biesdorfer Busch“ nördlich des Biesenhorster Sands zerschneidet. „Damit würde ein wichtiger Baustein für den Biotopverbund zerstört, und das für ein Verkehrsprojekt, das nicht mehr zeitgemäß ist“, sagt von Orlow.
Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 19.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter berlin.nabu.de.
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