Vor kurzem ist der letzte Europäische Wolf in Hellabrunn mit einem stattlichen Alter von über 15 Jahren verstorben. Doch Liebhaber des heimischen Raubtieres dürfen aufatmen: Ende 2021 wird es wieder Wölfe im Tierpark zu sehen geben. Zunächst wird jedoch die alte Anlage umgebaut und modernisiert.

Zwar ging es Asslan in den letzten Monaten seinem Alter entsprechend noch recht gut, doch in den Wochen vor seinem Tod wurde er zunehmend schwächer und lustloser, sodass er kaum noch gefressen hat.  Auch eine intensive tiermedizinische Behandlung brachte keine Besserung. Um unnötige Strapazen zu vermeiden, erlösten ihn die Tierärzte schließlich von seinen Beschwerden.

Asslan kam gemeinsam mit seinen Wurfgeschwistern 2006 aus dem Tierpark Berlin nach Hellabrunn. Er war der letzte von drei Europäischen Wölfen, die über zehn Jahre gemeinsam im Tierpark wohnten. Nachdem all seine Geschwister bis 2018 verstarben, lebte er alleine auf der Anlage. Grund dafür war, dass es bei Wölfen nicht möglich ist, ein älteres Tier in ein neues Rudel zu integrieren.

Wie alle Tiere, die in Hellabrunn sterben, wird auch Wolf Asslan in der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München pathologisch untersucht, um die genaue Todesursache festzustellen – jedoch wird davon ausgegangen, dass das sehr hohe Alter für den schwachen Allgemeinzustand verantwortlich war.

Da die Fertigstellung der im Hellabrunner Masterplan dort vorgesehenen Geozone Afrika noch einige Zeit auf sich warten lassen wird, wird im Laufe dieses Jahres die bestehende Wolfsanlage umgebaut und modernisiert, sodass in den kommenden Jahren auch weiterhin Wölfe im Tierpark leben. Geplant ist neben einer Umgestaltung der Anlage unter anderem eine kleine Aussichtsplattform für Besucher sowie edukative Elemente mit Informationen zur Lebensraumgefährdung und Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. Das neue Rudel wird dann voraussichtlich im Spätherbst einziehen.

Tierpark-Direktor Rasem Baban: „Der Wolf ist eine beliebte und gleichzeitig sehr faszinierende Tierart und seit Jahrhunderten ein Begleiter des Menschen: nicht nur als Mythos und in unzähligen Märchen, sondern auch als Waldbewohner. Daher freut es mich, dass uns diese Tierart hier in Hellabrunn noch eine Weile erhalten bleibt.“

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