AHA wird eingehalten, nicht ins Gesicht zu fassen fällt schwer
Eingehalten werden von der Bevölkerung vor allem die sogenannten AHA-Regeln, also Maske tragen, Abstand halten und regelmäßiges Händewaschen. 75 Prozent tragen „immer“ einen Mund-Nasen-Schutz, weitere 23 Prozent „meistens“. Auch das Abstandhalten (immer: 51 Prozent, meistens: 45 Prozent) und Händewaschen (immer: 55 Prozent, meistens: 40 Prozent) wird von über 90 Prozent eingehalten. Schwerer fällt es den Befragten, sich nicht ins Gesicht zu fassen: Lediglich jedem zehnten Befragten (9 Prozent) gelingt dies immer, 59 Prozent zumindest meistens.
Die Bundeszahnärztekammer begrüßt das hohe Hygienebewusstsein der Bevölkerung. „Die Einhaltung von Hygienestandards ist immer ein wichtiger Baustein gegen die Übertragung von Infektionskrankheiten. Es ist ermutigend, dass eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung die Hygienemaßnahmen im Kampf gegen Corona ernst nimmt und anwendet“, so Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK.
Hohe Hygieneerwartungen an Praxen
Hoch sind die Hygieneerwartungen an die Arzt- und Zahnarztpraxen: Für 65 Prozent der Befragten sind hohe Hygienestandards in Arztpraxen sehr wichtig, bei Zahnarztpraxen sind es sogar 77 Prozent. Kurze Wartezeiten und eine gute Praxisorganisation spielen für die meisten Patienten eine geringere Rolle, lediglich die Kompetenz des medizinischen Personals ist ihnen noch wichtiger als die Hygiene (89 Prozent).
Das größte Vertrauen in Sachen Hygiene genießen die niedergelassenen Zahn- und Hausärzte. 88 Prozent der Befragten haben die Erfahrung, dass in Zahnarztpraxen besondere Hygiene-Vorkehrungen getroffen werden, 84 Prozent vermuten dies bei Allgemeinmedizinern. Zum Vergleich: Von besonderen Hygiene-Vorkehrungen in Krankenhäusern gehen 65 Prozent der Befragten aus.
Für die BZÄK zeigt das Umfrageergebnis, dass der hohe Hygieneaufwand in den Praxen deutlich wahrgenommen wird: „Wir hatten schon vor der Pandemie sehr hohe Hygienestandards in den Zahnarztpraxen, die nun noch einmal verschärft wurden. Es freut uns, dass dies von den Patientinnen und Patienten erkannt und gewürdigt wird“, so Engel. Die Zahnärztinnen und Zahnärzte haben sich eine Hygiene-Expertise aufgebaut, von der in der Pandemie auch andere profitieren können.
Arzttermine nicht verschieben
Obwohl die Patienten sich mit fast 90 Prozent regelmäßig zur zahnärztlichen Behandlung vorstellen, will allerdings wegen der Corona-Pandemie knapp die Hälfte der Patienten (45 Prozent) derzeit nur in dringenden Fällen zum Zahnarzt gehen. Tatsächlich haben jedoch nur 16 Prozent in jüngerer Zeit einen Termin abgesagt oder verschoben. Dr. Peter Engel rät davon ab, notwendige Termine beim Zahnarzt zu verschieben: „Eine Verunsicherung ist verständlich. Aber wir haben die ohnehin sehr hohen Hygienestandards in den Zahnarztpraxen noch einmal verschärft. Die Praxen sind sicher, das zeigen diverse Auswertungen. Wer einen Zahnarzttermin hat und infektfrei ist, sollte diesen wahrnehmen, erst recht bei chronischen Erkrankungen. Auch die Vorsorge sollte man auf keinen Fall vernachlässigen.“
Frauen disziplinierter, weniger Maskentragen im Osten und bei Jüngeren
Unterschiede beim Beherzigen der Hygienemaßnahmen gibt es zwischen Frauen und Männern, Ost und West sowie Jung und Alt. Während beispielsweise zwei Drittel der Frauen (64 Prozent) regelmäßig und gründlich die Hände waschen, ist es bei den Männern lediglich die Hälfte (46 Prozent). Auch bei den anderen Hygiene-Maßnahmen sind Frauen disziplinierter. In den östlichen Bundesländern tragen nur 6 von 10 Befragten (60 Prozent) immer eine Maske, in den westlichen Bundesländern sind es hingegen 77 Prozent. Auch das Abstand halten wird im Osten weniger beachtet: Jeder zweite Westdeutsche (54 Prozent) achtet immer auf den Abstand, im Osten ist es gut jeder Dritte (36 Prozent). Die Disziplin beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes hängt auch vom Alter ab: Während 84 Prozent der Befragten über 60 immer eine Maske tragen, sind es bei den 18-29jährigen 65 Prozent.
Hintergrund:
Für die Umfrage wurden insgesamt 1.006 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren in Deutschland mithilfe des bevölkerungsrepräsentativen Online-Panels forsa.Omninet befragt. Durchgeführt wurde die Umfrage vom 28. Januar bis zum 4. Februar 2021.
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