„Ich bin in ständiger Angst. Nicht nur vor dem politischen Terror, den wir erleben mussten, sondern auch vor diesem biologischen Terror“, sagte der amerikanische Schriftsteller T.C. Boyle im DW-Interview. Seit Beginn der Pandemie hat er sich im kalifornischen Montecito isoliert.

Die Corona-Pandemie und die neuartigen Virusmutationen zeigten, wie eng verbunden Menschen miteinander seien, so Boyle. „Wir gehören alle einer Art an. Wir sind extrem wechselhaft und umtriebig in Bezug auf unsere internationalen Reisen. Die Mikroben kann man nicht aufhalten.“

Sein neuer Roman „Sprich mit mir“ erzählt von einer auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte aus den 1970er Jahren über Primatenforscher, die einem Schimpansen das Sprechen beibringen. Trotz der kritischen Auseinandersetzung mit der Wissenschaft solle man ihr nicht grundsätzlich misstrauen, sagte der Bestseller-Autor. „Die Wissenschaft ist in unserer geheimnisvollen Welt, in der Religion keine Rolle mehr spielt, zu einem Religionsersatz geworden. Es mag ein mystisches Reich geben. Aber ich weiß nichts darüber. Was die Wissenschaft betrifft, so denke ich, dass wir absoluten Respekt vor ihr haben müssen.“

In seiner Heimat Kalifornien erlebt Boyle die Auswirkungen des Klimawandels hautnah mit und behandelt sie in seinen Büchern. Deren Einfluss auf die Gesellschaft hält er für begrenzt. Literatur könnte die Welt nur retten, „wenn die Menschen wüssten, wie man liest. Leider wissen die meisten das gar nicht mehr“, so Boyle. 

Das Interview wird auf Deutsch am 6. Februar im DW-Magazin Kultur.21 ausgestrahlt: https://www.dw.com/de/tv/kultur21/s-7884.

Die englische Originalfassung ist ab 8. Februar auf YouTube bei „DW Books“ abrufbar: https://www.youtube.com/dwbooks.

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