Für die Verbesserung der Patientenversorgung ist die klinische Forschung besonders wichtig. Daher fördert die Deutsche Leberstiftung diesen Bereich schon seit einigen Jahren durch das Freistellungs-Stipendium. Dieses Stipendium kann eingesetzt werden, um eine Freistellung von Ärzten von ihrer eigentlichen Tätigkeit für die Projekt- bzw. Studienplanung zu finanzieren. Die Stipendien umfassen die Übernahme von Personalkosten eines Arztes für bis zu drei Monate (bis 20.000,- Euro).
Um die Freistellungs-Stipendien haben sich zahlreiche Ärzte mit interessanten klinischen Studien und Projekten beworben. Die Prüfung und Begutachtung der Anträge erfolgte durch ein unabhängiges Gutachterkomitee, dessen Mitglieder Privatdozentin Dr. Münevver Demir, Berlin, Professorin Dr. Verena Keitel-Anselmino, Düsseldorf und Professor Dr. Jens U. Marquardt, Lübeck waren. Die Gutachter beschlossen einstimmig die Unterstützung für ein Projekt, das sich mit einem möglichen Ansatz für die Verbesserung der Auswahl und Überwachung der Therapie des HCCs (Hepatocellular carcinoma) beschäftigt.
„Die Vielzahl von Ärztinnen und Ärzten, die sich für ein Freistellungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung beworben haben, verdeutlicht, wie bedeutend diese Förderung zur Freistellung für die Initiierung von eigenen wissenschaftlichen Projekten ist. Der Bedarf an Förderungen dieser Art ist insbesondere für klinisch tätige (Nachwuchs-) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehr hoch, weswegen dieses Stipendium in der Förderungslandschaft eine wichtige Rolle einnimmt“, betont Privatdozentin Dr. Münevver Demir aus dem Gutachterkomitee für die Vergabe der Stipendien.
Mit dem Freistellungs-Stipendium wird Dr. Johann von Felden vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mit dem Projekt „Liquid biopsy to assess the evolution of immune checkpoints under treatment pressure in hepatocellular carcinoma“ gefördert.
Privatdozentin Dr. Münevver Demir erläutert die Auswahl des Komitees: „Das HCC hat, insbesondere, wenn potentiell kurative Therapien wie die Lebertransplantation nicht in Frage kommen, eine schlechte Prognose. Auch wenn die Immun-Checkpoint-Inhibition die Therapie von zahlreichen Tumorentitäten revolutioniert hat, bleiben die Ansprechraten beim HCC, mit maximal 30 Prozent für die Kombination aus Atezolizumab und Bevacizumab, niedrig. Aus diesem Grund sind das Monitoring des frühzeitigen Therapieansprechens und die Identifikation der Mechanismen einer Therapieresistenz klinisch bedeutsam. Das zur Förderung ausgewählte Projekt von Herrn Dr. von Felden wird die Entwicklung von Immun-Checkpoints während der Therapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren untersuchen. Dies wird mittels Kombination aus liquid biopsy-Technologien und Profilierung von Immun-Checkpoints auf zirkulierenden, dem Tumor entstammenden extrazellulären Vesikeln erfolgen. Bisher gibt es zu dieser Fragestellung wenige Informationen, da das Therapieansprechen vor allem bildmorphologisch erfolgt und sequentielles Tumorgewebe in den seltensten Fällen vorliegt. Die Studie hat durch den innovativen Ansatz der Verwendung von liquid biopsies das Potential, diese Limitation zu umgehen und die klinisch relevanten Daten zu generieren.“
Der mit einer Freistellung geförderte Stipendiat wurde am 29. Januar 2021 im Rahmen der virtuellen Jahrestagung der GASL (German Association for the Study of the Liver) durch den Tagungspräsidenten Professor Dr. Andreas Pascher bekannt gegeben.
Das Freistellungs-Stipendium zur Förderung von klinischen Studien und Projekten hat die Deutsche Leberstiftung auch für das Jahr 2022 ausgeschrieben. Weitere Informationen unter: www.deutsche-leberstiftung.de/foerderung.
BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien. Es ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-89993-899-9, € 16,99.
Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch.
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Weitere Informationen zur Stiftung unter www.deutsche-leberstiftung.de. Auf der Website finden Sie unter anderem umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für Betroffene, Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter.
Deutsche Leberstiftung
Barkhovenallee 1
45239 Essen
Telefon: +49 (201) 8401-0
Telefax: +49 (201) 8401-255
http://www.deutsche-leberstiftung.de
Kaufmännische Geschäftsführerin
Telefon: +49 (511) 532-6815
Fax: +49 (511) 532-6820
E-Mail: presse@deutsche-leberstiftung.de