Parallele Stromwelten
Abgeleitet ist die Regel „niedriger Strompreis an der Börse = viel Ökostrom“ von der in Deutschland parallel existierenden Stromerzeugung aus fossiler und erneuerbarer Energieerzeugung. Beide zusammen produzieren viel Strom – zu viel, als dass er in Deutschland verbraucht werden kann. Da Kohlekraftwerke mit Fernwärmefunktion mehr Strom produzieren, wenn deren Wärme benötigt wird, speisen sie im Winter hohe Strommengen ins Netz. Das ist mehr als die Grundlast, die den durchschnittlichen Bedarf in Deutschland abdeckt.
Dazu kommt der Ökostrom aus Wind- und Photovoltaikanlagen, Wasserkraft, Biomasse und weiteren erneuerbaren Energiequellen – die ja unsere Zukunft klimakonformer Stromerzeugung werden sollen. Durch diese doppelte Erzeugung entsteht ein Überangebot an Energie im Netz und der Strompreis an der Strombörse sinkt – an manchen Tagen so tief, dass ein negativer Strompreis entsteht und Kraftwerke für die Abnahme ihrer elektrischen Energie sogar zahlen müssen.
Im Winter mehr Kohlestrom im Netz und niedriger Börsenstrompreis
In der kalten Jahreszeit produzieren Kohlekraftwerke mit Fernwärmeerzeugung also mehr Strom. Ihr Geschäft machen sie im Winter mit Fernwärme. Der Strom interessiert nicht; dieser wird zwangsweise erzeugt.
Ökostromtarife auf Basis „niedriger Strompreis an der Börse = viel Ökostrom im Netz“ gaukeln dem Bürger eine einfache Welt vor, die zu einem ökologischen und ökonomischen Irrglaube führt.
Nur die halbe Wahrheit
Was diese Ökostromtarife nicht berücksichtigen:
- regionale Unterschiede in der Produktion von erneuerbarer Energie (mehr Windkraft im Norden, viel Photovoltaik im Süden)
- regionale Wetterlagen: Wenn in Hamburg der Wind weht und in Berlin die Sonne scheint, kann in München der Himmel wolkenverhangen sein und kein Lüftchen wehen. Das heißt, dass in München dann mehr Kohlestrom im Netz sein wird
- hohe Transportverluste durch weite Lieferstrecken
- Zwischeneinspeisung zur Kompensation bilanzieller Netzverluste von Strom aus fossiler Produktion.
- Jahreszeitbedingte Mehreinspeisung aus Kohlekraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung und Fernwärmeversorgung
Grob gesagt: „Wenn in Niedersachsen der Wind weht und Windräder fleißig Ökostrom ins Netz liefern, in Brandenburg die Sonne scheint und Photovoltaikstrom satt produzieren, kann der Börsenstrom günstig sein. Wenn aber dann ein Tarifkunde im verregneten, windstillen München viel Strom verbraucht, weil ihm ein börsenstrompreisbasierter Ökostromindex viel Ökostrom im deutschen Stromnetz meldet, dann werden Münchner Tarifkunden wenig Ökostrom und ganz viel Kohlestrom nutzen, obwohl der auf Börsenstrompreis basierte Ökostromtarif viel Grünstrom im Netz vorgaukelt.
Im Winter mehr Kohlestrom im Netz!
An kalten Wintertagen wird viel Fernwärme verbraucht. Mit Kohle befeuerte Fernwärmesysteme und Kraft-Wärme-Kopplung produzieren zwangsläufig neben Wärme auch Strom, den aber niemand braucht. Auch Kohlestrom drückt also den Börsenstrompreis nach unten. Ein Beispiel ist die Wärme aus dem Braunkohlekraftwerk „Schwarze Pumpe“. Es versorgt rund 60 % der Haushalte in Hoyerswerda. Strom ist hier ein Abfallprodukt auf Basis einer Wärmeversorgung aus einem anderen Energiezeitalter, als es noch keine Strombörsen gab.
Wirksamer Klimaschutz braucht intelligente Systeme
Stromversorgung ist kein Hexenwerk, aber komplex. Einfache Lösungen für komplexe Systeme wie „niedriger Strompreis an der Börse = viel Ökostrom im Netz“ mögen charmant sein, greifen als effektiver Klimaschutz aber zu kurz.
Einen anderen Weg geht der Ökostromanbieter STROMDAO aus Mauer. Er setzt auf intelligente Technik sowie Standort- und Leistungsdaten aller erneuerbarer Erzeugungsanlagen in ganz Deutschland. Die STROMDAO GmbH hat alle erneuerbaren Energieanlagen in Deutschland mit Standort und Leistung in einem Datenpool zusammengeführt und mit regionalen Wettervorhersagen verknüpft. Daraus wird ein im Minutentakt aktualisierter GrünstromIndex erzeugt, der für jede Postleitzahl in Deutschland eine punktgenaue Ökostromproduktion für 36 Stunden im Voraus liefert.
Aktiver Klimaschutz braucht eine regionale Versorgung
Wer seinen Stromverbrauch an diesem GrünstromIndex orientiert, nutzt echten Grünstrom aus seiner Region. Der STROMDAO-GrünstromIndex zeigt Verbraucherinnen und Verbrauchern, wann wo wie viel Ökostrom im Netz ist – und der ist meist näher als man denkt. In der Regel wird Ökostrom des Grünstromindex aus einem Umkreis von weniger als 100 Kilometern geliefert. Transportverluste sind bei diesen Lieferstrecken gering und die regionale Grünstromnutzung schützt das Klima aktiv.
Link zum GrünstromIndex: https://gruenstromindex.de/
Die STROMDAO GmbH steigert mit dynamischen Stromtarifen den Anteil Erneuerbarer Energien im Netz, entlastet durch regionalen Verbrauch die Stromnetze, ermöglicht Markteilnehmern regionalen Vertrieb und schafft mit intelligenten Stromprodukten für Endverbraucher bleibende Werte in Form von Anteilen an erneuerbaren Energieanlagen. Mit STROMDAO Produkten werden weniger Erneuerbare Energieanlagen aufgrund von Netzüberlastung abgeschaltet, es gibt mehr grünen Strom im Netz und somit mehr Klimaschutz. Künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologie schaffen Anreize in Form von Echtzeitgutschriften für netzkonformen Grünstromverbrauch. Die können STROMDAO Kunden als Micro-Investments in Erneuerbare Energieanlagen anlegen. Stromkonsumenten werden mit STROMDAO zu nachhaltigen Grünstromerzeugern, Netzmanagern und aktiven Klimaschützern.
STROMDAO GmbH
Gerhard Weiser Ring 29
69256 Mauer
Telefon: +49 (6226) 9680090
http://stromdao.de
Kommunikation & Marketing im Grünen Bereich
E-Mail: m.gorgus@solar-professionell.de