„Dies ist das Denkmal der Bundesrepublik Deutschland, hier erinnern Staat und Gesellschaft an die Verbrechen der Nationalsozialisten, und hier wird an die 500.000 Sinti und Roma, die während des NS-Holocaust ermordet wurden, erinnert. Dieses Denkmal steht direkt neben dem Deutschen Parlament und es drückt hier an dieser Stelle die Verantwortung von Staat und Gesellschaft gegenüber unserer Minderheit aus, aber auch unsere gemeinsame Verantwortung für unseren Rechtsstaat heute und in der Zukunft. Deshalb ist für den Zentralrat die Unterstützung so vieler Menschen, die sich für den Erhalt des Denkmals einsetzen, wichtig und ein gutes Zeichen“, erklärte Romani Rose vor dem heutigen Ortstermin.
Der Bau der geplanten S-Bahn S21 wird nach den technischen Auskünften und der Zusicherung der Deutschen Bahn das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas nicht gefährden. Für den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma muß bei allen Überlegungen die Sicherheit des Denkmals auf jeden Fall gewährleistet sein.
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma sieht in der letzten Version 12h, die die Bahn für die Trasse der S21 bereits am 25. November 2020 vorgestellt hat, eine gute Grundlage für die weitere Planung. Vorgesehen ist hierbei die Untertunnelung des gesamten Denkmal-Geländes; der Zugang zur Technik unter dem Denkmal müsse allerdings zum Teil neu gebaut werden. Nachdem bereits neue U-Bahnlinien das Brandenburger Tor tangierten, ohne irgendwelche Bauschäden zu verursachen, geht die Deutsche Bahn davon aus, daß mit der angewandten Vereisungstechnik gewährleiste, daß es keinerlei Schäden am Denkmal geben werde.
Für den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma ist das Denkmal ein entscheidend wichtiger Ort, an dem auch hinreichend Informationen über den Holocaust an den Sinti und Roma vermittelt werden sollten. „Wie notwendig das Bewußtsein hierfür ist, wird auch dadurch deutlich, daß bei der Planung und Kuratierung der Ausstellung „Berlin Global“, die im März 2021 im Humboldt Forum eröffnet werden soll, es wohl ein – notwendiges – Modul zum Holocaust an den Juden gibt, das ebenso notwendige Modul zum Holocaust an den Sinti und Roma aber erneut ignoriert und unterschlagen wurde“, so Rose zur weiteren Erinnerungspolitik in Berlin.
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