Einerseits besagen Studien wie z.B. die COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), dass Kinder und Jugendliche unter der Krise leiden, in punkto Lebensqualität und seelischer Belastung, aber auch wegen des Distanzunterrichts und weil sie auf Freunde verzichten müssen. Kinderärzte geben an, vermehrt psychische Probleme bei Kindern zu beobachten, und nennen als Ursachen u.a. zu wenig Freizeitmöglichkeiten, zu hohen Medienkonsum (TV, Computer, Handy), Überforderung der Eltern und mehr Streit in den Familien.
Mehr "Quality time" in der Familie
Andererseits gibt es aber auch viele Beispiele für positive Erlebnisse und Entwicklungen, die durch die veränderten Lebensbedingungen während des Lockdowns ausgelöst werden:
- Eine engere Bindung zwischen Eltern und Kindern durch mehr gemeinsame Zeit und Aktivitäten, z.B. kochen und spielen
- größeres Verständnis für die Leistung der Kinder beim Lernen durch intensive Begleitung von Seiten der Eltern
- emotionaler Gewinn und mehr Verantwortungsbewusstsein durch ein Haustier
- gesündere Ernährung,
um nur die am häufigsten genannten aufzuzählen. "Diese positiven Aspekte werden leider in der Öffentlichkeit viel zu wenig thematisiert", beklagt Petra Windisch de Lates. "Dabei wäre es so wichtig, gerade verunsicherten Familien durch diese Beispiele Mut zu machen und sie zu motivieren."
Herkunftsfamilie & Lebensverhältnisse bestimmen den Grad der Belastung
Aber die Corona-Krise trifft nicht alle Kinder und Jugendlichen in gleichem Maße. Petra Windisch de Lates: "Leider sind auch hier wieder dienigen, die bereits ohne Pandemie auf vieles verzichten müssen, am meisten be- und getroffen." Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien, von Eltern mit Migrationshintergrund oder mit niedrigem Bildungsabschluss leiden besonders unter den coronabedingten Veränderungen, vor allem unter fehlenden finanziellen Mitteln, beengten Wohnverhältnissen, mangelnder Tagesstruktur, fehlender Unterstützung beim Lernen und vermehrten familiären Konflikten.
"Diese Kinder brauchen dringend unsere Hilfe", sagt die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke. Sie fordert staatliche und kommunale Konzepte, die Familien begleiten und sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche durch Corona keinen psychischen Schaden erleiden. "Außerdem muss einfach sichergestellt werden, dass alle Kinder die gleichen Bildungschancen erhalten und keines durch Corona den schulischen Anschluss verliert – mit fatalen Folgen für sein ganzes weiteres Leben."
Aus diesem Grund hat die Deutsche Lebensbrücke das Projekt „Homeschooling-Tablets für bedürftige Kinder” gestartet.
Mehr zu diesem Thema lesen Sie im Blog der Deutschen Lebensbrücke.
Deutsche Lebensbrücke und Lebensbrücke International Deutschland sind humanitäre Hilfsorganisationen. Sie unterstützen z.T. seit über 30 Jahren bedürftige und kranke Kinder und ihre Familien in Deutschland und weltweit. Sie finanzieren ihre Projekte ausschließlich aus Spendengeldern. Vorstandsvorsitzende Petra Windisch de Lates: “Unser Motto: "Geben statt Reden". Wo Wege fehlen, schlagen wir Brücken. Auch bei uns brauchen immer mehr kranke Kinder und Familien in Ausnahmesituationen schnell und dringend Hilfe.“
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