“Ich kann es nicht mehr sehen, über was für Befindlichkeiten Promis reden.”
Hollywood-Star Christoph Waltz verbringt sein Leben aktuell in Europa, zwischen Wien und Berlin, und wartet darauf, in seine Heimat Los Angeles zurückzukehren. Mit Blick auf die Auswirkungen der Pandemie ist sich Waltz im Klaren darüber, dass er gegenüber anderen Menschen mit Privilegien ausgestattet ist: “Ich kann überleben. Ich hab keine Not. Ich hab eigentlich nur Unannehmlichkeiten. Ich denke aber an die Menschen, die auf 50 Quadratmetern zu dritt leben und ihren Job verlieren. Das ist eine andere Sache. Für mich ist es, solange ich gesund bin, nicht existenziell. Für viele ist es trotz Gesundheit existenziell.” Deshalb fällt es ihm auch schwer, den Lockdown-Phasen etwas Positives abzugewinnen: “Ich hab gewisse Hemmungen, über die Tatsache zu reden, dass ich Zeit zum Reflektieren habe, zum Lesen und Zeit zum Sortieren habe. […] Das hat alles bei mir persönlich nicht ausschließlich Frustration und Negatives hinterlassen, das vergangene Jahr. Aber, und das ist mir bewusst, ich bin in einer so privilegierten Situation, dass ich nicht über meine vermeintlichen Entbehrungen reden kann. […] Weil ich es ehrlich gesagt auch nicht mehr sehen kann, über was für Befindlichkeiten Promis reden, wie schlimm die Krise für sie sei. Sie können gar nicht mehr ins Restaurant oder sich mit Freunden treffen. Ja, dann triffst dich halt nicht!”
“Der ist nicht quer. Der ist einfach nur deppert.”
Nicht nur zu prominenten Kollegen, auch zur Gruppe der Corona-Leugner hat Waltz eine klare Meinung: “Diese Leute, die sich Querdenker nennen, denken entlang des Brettes, das sie vorm Kopf haben. […] Wenn ich die höre! ‘Ich lasse mich nicht wegen eines Schnupfenvirus in meinen Grundrechten beschränken.’ Ja, wenn du das Tragen einer Maske als das Beschränken deiner Grundrechte empfindest, dann hast du schon mal im Denkvorgang ein Problem. Der ist nicht quer. Der ist einfach nur deppert.” Auf die kommenden Monate blickt der Hollywood-Star besorgt: “Ich glaube auch nicht, dass das Ende so abrupt sein wird wie der Beginn. Das Ende wird sich über ein, zwei Jahre hinziehen, und vieles von dem wirklichen Schaden wird sich erst dann erweisen. Das wird nicht so: Der Frühling ist da, wir sind geimpft, hurra, wir fangen wieder an. Es wird viel zäher werden. Und die Pleitewelle, die kommt erst. Das wird wirklich eine Katastrophe.”
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