Die Arbeit des Atemschutzgerätewarts (ASGW) ist zentral und macht den Einsatz der Feuerwehrleute an vorderster Front erst möglich. Genau wie seine Kameraden ist auch er gesundheitlichen Risiken bei seiner Arbeit ausgesetzt. Kommen die Gerätschaften nach einem Einsatz bei ihm an, muss er über die Art der Kontamination Bescheid wissen, bevor er überhaupt mit seiner Arbeit beginnen kann. Darüber gibt ihm der Einsatzleiter Auskunft (Was hat gebrannt?). Zudem muss er Vorkehrungen treffen, um sich bei seiner Arbeit zu schützen: einerseits vor der inneren Kontamination (z. B. Bakterien) und andererseits vor der äußeren Kontamination (z. B. Abbrandrückstände) der Atemschutzausrüstung. Dann erst beginnt er mit der Reinigung und Desinfektion der Ausrüstung. Dabei geht er in 10 Arbeitsschritten vor, dem sogenannten Kreislauf der Atemschutzwerkstatt, den wir nun einmal näher betrachten:

Kreislauf Atemschutzwerkstatt

1. Eingang

  • Anlieferung kontaminierter Vollmasken und Pressluftatmer im Schwarzbereich- von außen kontaminiert, z. B. mit Brandrauch und Ruß- Kontamination im Inneren von Vollmaske und Lungenautomaten durch Ausatemluft, Sekret, Speichel und Hautabrieb des Atemschutzgeräteträgers.
  • Kontaminationsgefahr für Atemschutzgerätewarte erfordert das Tragen von Persönlicher Schutzausrüstung je nach Gefahrenlage
  • bereithalten der jeweiligen Gerätenachweise
  • benutzte Atemfilter sind als Sondermüll zu entsorgen oder ihrem Hersteller zuzuführen

2. Grobreinigung

  • bei starker Verschmutzung Vorreinigung durch Abspülen mit klarem Wasser im Schwarzbereich
  • Kontaminationsgefahr für Atemschutzgerätewarte erfordert das Tragen von Persönlicher Schutzausrüstung je nach Gefahrenlage

3. Demontage

Im Schwarzbereich, getrennt nach Vollmaske und Pressluftatmer, Atemschutzgerätewart trägt Persönliche Schutzausrüstung je nach Gefahrenlage, mindestens aber Schutzhandschuhe:

  • Vollmaske
    • in Vorbereitung zur Maschinenwäsche gemäß Herstellerforderung (Gebrauchsund Wartungsanweisung) demontieren
    • Maskenbrillen entfernen, separat behandeln
    • mit demontierten Einzelteilen die Kleinteilkörbe der TopClean M bestücken, um die spätere Zuordnung zur richtigen Vollmaske zu ermöglichen
  • Lungenautomat Pressluftatmer
    • an seiner Mitteldruckkupplung von der kompletten Mitteldruckleitung trennen
    • bei Forderung des Herstellers des Pressluftatmers nach Demontage entsprechend Gebrauchs- und Wartungsanweisung handeln, danach Kleinteile im Kleinteilkorb platzieren
    • entsprechend Einlegeordnung im Einsatzkorb einbringen
    • Mitteldruckleitung an der Ringleitung des Einsatzkorbes der TopClean M befestigen und beim Einschieben unter Mitteldruck setzen, um Eindringen von Spül-, Reinigungs- und Desinfektionsflüssigkeiten zu verhindern
  • Grundgerät Pressluftatmer mit Pneumatik
    • Pneumatik, z. B. Druckminderer, Handanschluss Druckluftflasche und Sicherheitsventil, gemäß Herstellerangaben dichtsetzen
    • Grundgerät im Korb befestigen

 4. Geschlossener Kreislauf Reinigung + Desinfektion

  • Schwarz-/Weißbereich beachten:
    • Schwarzbereich: einschieben der bestückten Einsatzkörbe
    • Weißbereich: schließen der TopClean M, starten des Reinigungsgerätes zur Arbeit in den festgelegten Programmen, öffnen nach Arbeitsende und Entnahme der fertig behandelten Atemschutzausrüstung sowie deren Kleinteile
  • Die Maskenreingungsmaschine arbeitet automatisiert und führt je nach Programm Feinreinigung – Spülen – Desinfizieren – Spülen oder Feinreinigung – Desinfizieren-Spülen bei +60° C aus
  • Zubehör wie Maskentragebüchsen reinigen, desinfizieren und spülen
  • Atemschutzgerätewart trägt zum Schutz der behandelten Atemschutzausrüstung Schutzhandschuhe

5. Trocknen

  • Atemschutzgerätewart trägt zum Schutz der behandelten Atemschutzausrüstung Schutzhandschuhe
  • Entnahme der gereinigten, desinfizierten und gespülten Atemschutzausrüstungen. Abtropfen infolge der Restwärmewirkung von +60° C nicht erforderlich
  • unter Restwärme stehende Atemschutzausrüstungen in den Trockenschrank einlegen
  • Trocknung bei maximal +60° C

6. Montage, Austausch

  • Atemschutzgerätewart trägt zum Schutz der behandelten Atemschutzausrüstung Schutzhandschuhe
  • Austausch von Teilen der Atemschutzgeräte wie Ventilscheibe, Ausatemventil, Vollmaske entsprechend Gebrauchs- und Wartungsanweisung Hersteller und Richtlinie vfdb 0840 (ehemalig 0804)
  • Montage nach Gebrauchs- und Wartungsanweisung Hersteller

7. Wartung, Reparatur, Prüfung

  • Atemschutzgerätewart trägt zum Schutz der behandelten Atemschutzausrüstung Schutzhandschuhe
  • Reparatur entsprechend Bedarf, hochdruckführende Teile wie Druckminderer durch Sachverständige, z. B. Hersteller
  • entsprechend Gebrauchs- und Wartungsanweisung Hersteller, Anleitungen zum Reparaturaustausch und Richtlinie vfdb 0840 (ehemalig 0804)
  • Vollmasken und separate Lungenautomaten nach erfolgreicher Prüfung hygienisch sicher in Kunststofftüten einschweißen, Luftwechsel in der Tüte sicherstellen, z. B. Ecke abschneiden
  • regelmäßig Prüfköpfe und Arbeitsflächen der Atemschutzwerkstatt desinfizieren, Gelprüfköpfe entsprechend Herstellerhinweisen, Desinfektionserfolg regelmäßig nachweisen

8. Flaschen füllen

  • Füllen der Atemluftflaschen an Füllleisten, besser noch in Sicherheitsfüllanlagen
  • Qualität Atemluft nach DIN EN 12021 sichern, regelmäßig prüfen und nachweisen
  • Füllgeschwindigkeit CFK-Druckluftflaschen nach Herstellerangabe

9. Verwalten

  • Ausgeführte Tätigkeiten in den Unterlagen der Atemschutzgeräte zeitbezogen und personengebunden nachweisen

10. Lagerung/Ausgabe

  • Lagerung entsprechend Gebrauchs- und Wartungsanweisung Hersteller und Richtlinie vfdb 0840 (ehemalig 0804)
  • Lagerung Vollmasken möglichst eingeschweißt (Sicherung Luftzirkulation) und in Maskentragebüchse
  • Lagerungsbedingungen nach Forderungen aus DIN 7716 und DIN ISO 8331 Erzeugnisse aus Kautschuk und Gummi; Anforderungen an die Lagerung, Reinigung und Wartung
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