Das Team vom Erlebnis-Zoo Hannover trauert um Giraffe Shahni. Das 20jährige Rothschild-Giraffen-Weibchen hatte seit ein paar Tagen nicht mehr fressen wollen, keinen Kot abgesetzt und dem Zoo-Team große Sorgen bereitet. Die Zoo-Tierärzte und Tierpfleger behandelten Shahni mit Medikamenten, führten ihr Flüssigkeit zu, tauschten sich mit Veterinären aus anderen Zoos aus, ließen nichts unversucht. Trotz der intensiven Behandlung und Fürsorge verschlechterte sich der Zustand der Giraffenkuh in den letzten Tagen. Schweren Herzens traf das Team die Entscheidung, Shahni zu erlösen.

„Shahni fehlt uns so sehr“, so ihre Pfleger traurig. Sie war als Leitkuh die Chefin der Herde, ruhig und zurückhaltend und trotzdem charakterstark, erzählen die Tierpfleger.

Die Giraffenkuh kam 2004 nach Hannover, hatte gemeinsam mit dem damaligen Giraffenbullen "Schorse" sieben Jungtiere und trug so maßgeblich zum Erhalt ihrer bedrohten Art bei. Ihre Kinder, Enkel und Urenkel leben inzwischen in Zoos überall Europa.

Das Höchstalter von Giraffen in der Wildbahn wird auf 20 bis 25 Jahre geschätzt, in Zoos können sie ein Alter von bis zu 28 Jahren erreichen. Die ersten Befunde aus der Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ergaben, dass Shahni an einem inoperablen Darmverschluss und als Folge einer Darmwandnekrose litt.

Den beiden Giraffen-Weibchen Jamila und Niobe gaben die Tierpfleger Zeit, sich von Shahni zu verabschieden.

Stark gefährdet

Rothschild-Giraffen stehen auf der Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten und gelten als „gefährdet“. In freier Wildbahn leben mittlerweile nur noch weniger als 1.400 Tiere (2019) der Giraffenunterart mit der auffallend großen Musterung. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 wurde die Population noch auf 2.500 Tiere geschätzt. Der Zoo Hannover beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), um den Erhalt der Rothschild-Giraffen zu sichern.

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