Die Ausdünnung der Versorgungsinfrastruktur, die seit einiger Zeit in vielen ländlichen Regionen zu beobachten ist, trifft vor allem ältere Einwohner. Ihre Mobilität nimmt ab, auch durch den Abbau des öffentlichen Nahverkehrs auf dem Land. Gleichzeitig ist aber im Alter die Bereitschaft gering, zurück in urbanere Gegenden zu ziehen. Das zeigt die neue Ausgabe der DIA-Studie 50plus, die bereits zum vierten Mal aufgelegt worden ist.

Danach kommt nur für eine Minderheit unter den derzeit ländlich wohnenden Befragten ein Umzug vom Land in die Stadt aus Altersgründen in Betracht. Zwei Drittel sind dazu nicht bereit. Die geringe Neigung, im Alter den Wohnort noch einmal zu wechseln, ist generell weit verbreitet, nicht nur unter der Dorfbevölkerung. In der umfangreichen Befragung für die Studie gaben 65 Prozent an, dass sie im Zusammenhang mit dem Ruhestand ihre Wohnsituation nicht geändert haben beziehungsweise eine solche Veränderung nicht planen.

Wie die Abneigung gegen einen Umzug mit zunehmendem Alter wächst, zeigt die Auswertung der Altersgruppen. Bei den unter 50-Jährigen lehnen 56 Prozent einen Wohnortwechsel aus Altersgründen ab. Weitere 22 Prozent wollen oder können sich dazu noch nicht festlegen. Ziemlich eindeutig ist dagegen das Meinungsbild unter den über 50-Jährigen. Von ihnen können sich rund drei Viertel eine Veränderung der Wohnsituation von Alters wegen nicht vorstellen. Stattdessen gibt es ein verbreitetes Bestreben, im Alter das gewohnte Wohnumfeld zu behalten. Das ist 76 Prozent der Befragten wichtig.

„Kommunen und Länder werden sich also Gedanken darüber machen müssen, wie sie Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum aufrechterhalten. Die Alternative wäre, dass die Menschen dahin ziehen, wo es ausreichend Nahversorgung, ärztliche Betreuung und andere Infrastruktur gibt. Das bieten Experten hin und wieder als Lösung an, aber das wird nicht funktionieren“, gibt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern zu bedenken. „Dafür fehlt eine mehrheitliche Bereitschaft, wie die DIA-Studie 50plus zeigt.“

Für die Studie wurden 3.030 Personen deutschlandweit von INSA Consulere befragt. Die komplette Studie mit allen Ergebnissen erscheint in der Mitte dieses Jahres.

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