Das Übelste an den Schmuddelwintern der letzten Jahre sind die dauernassen Straßen, auf denen das Auto schon nach wenigen Kilometern aussieht wie durch den Morast gezogen. Dagegen hilft nur häufiges Waschen, bevor sich das Streusalz an ungeschützten Bauteilen festbeißen kann. Drei Argumente sprechen für den regelmäßigen Stopp an der Waschanlage:
1. Werterhalt. Streusalz greift den Lack und alle möglichen Metallteile an. Je länger das Salz Zeit zum Wirken hat, desto größer die Rostschäden an Auspuffanlage, Bodenblechen, Bremsen und anderen Fahrzeugteilen.
2. Sicherheit. Glänzende Autos reflektieren besser das Licht, sind deutlicher sichtbar und deshalb seltener in Unfälle verwickelt. Zudem leuchten schmutzige Scheinwerfer deutlich weniger weit, der TÜV Rheinland ermittelte eine Reduzierung der Reichweite um 77 Prozent. Statt rund 50 Meter beträgt die Reichweite nur noch etwa 6,5 Meter. Aber auch die Sichtbarkeit der Signalleuchten profitiert von regelmäßiger Reinigung.
3. Strafen. Ein verschmutztes und deshalb in der Lesbarkeit eingeschränktes Kennzeichen kostet fünf Euro Verwarngeld. Kritisch wird es, wenn die Nummerntafel derart verdreckt ist, dass sich nichts mehr erkennen lässt und der Autofahrer auch nicht glaubhaft machen kann, dass die Verschmutzung erst nach Antritt der Fahrt entstanden ist. Denn das könnte als Fahren mit verdeckten Kennzeichen ausgelegt werden und bildet damit einen Straftatbestand, der mindestens 65 Euro Bußgeld kostet, im Extremfall aber auch ein Jahr Freiheitsentzug.
Dann doch lieber rechtzeitig in die Waschanlage. Aber wann wäre der richtige Zeitpunkt? Wenn die weißen Flächen der Nummernschilder einen deutlichen Graustich bekommen, ebenso die nicht vom Wischer gereinigten Flächen der Frontscheibe und spätestens, wenn auch der Ausblick durch die Seitenscheiben getrübt ist.
Dabei muss es nicht unbedingt das teuerste Waschprogramm sein, sinnvoller sind häufigere Besuche in der Wäsche. Damit das Streusalz so wenig Zeit wie möglich zum Rostansatz hat.
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