Besonders alarmierend empfindet Bauer die Zahlen in Bezug auf Geringverdiener*innen mit einem Bruttolohn von weniger als 1.500 Euro pro Monat. Hier gaben knapp 54 Prozent (2,2 Mio.) an, dass sie über keine zusätzliche Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente verfügen. Darüber hinaus haben nur etwa 66 Prozent von allen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer*innen im Alter von 25 bis unter 65 Jahren einen Anspruch auf eine Zusatzrente aus der betrieblichen Altersversorgung oder aus einer Riester-Rente. „Wenn wir diese Zahlen sehen, müssen wir uns eingestehen, dass das Vorhaben eines flächendeckenden Ausgleichs der durch die Absenkung des Rentenniveaus entstandenen Versorgungslücke gescheitert ist“, so Bauer.
Aus Sicht des SoVD hat sich das sogenannte Drei-Säulen-Modell der Alterssicherung als nicht tragfähig erwiesen. „Nur ein stabiles und lebensstandardsicherndes Rentenniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung garantiert heutigen Rentner*innen sowie jüngeren Generationen eine verlässliche und auskömmliche Rente“, betont Bauer. Der SoVD setzt sich daher dafür ein, alle künstlichen Faktoren zu streichen, welche sich negativ auf die Rentenentwicklung auswirken, und das Rentenniveau schrittweise wieder auf ein lebensstandardsicherndes Niveau von 53 Prozent anzuheben.
Darüber hinaus fordert der SoVD die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung. „Wir sind fest davon überzeugt, dass eine Erwerbstätigenversicherung die gesetzliche Rentenversicherung auf ein breiteres Fundament stellt, Ungleichheiten innerhalb der Gesellschaft abbaut und das Vertrauen der Menschen in die gesetzliche Rentenversicherung stärkt“, sagt Bauer.
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