• Der Leistungsbilanzüberschuss in den zwölf Monaten bis November 2020 betrug 231 Mrd € (2,0 % des BIP des Euroraums), verglichen mit einem Überschuss von 278 Mrd € (2,3 % des BIP des Euroraums) im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
• In der Kapitalbilanz beliefen sich die Nettokäufe ausländischer Wertpapiere durch Ansässige im Euro-Währungsgebiet in den zwölf Monaten bis November 2020 auf insgesamt 526 Mrd €, während der Nettoerwerb von Wertpapieren aus dem Euroraum durch Ansässige außerhalb des Euro-Währungsgebiets bei 231 Mrd € lag.
Die Leistungsbilanz des Eurogebiets wies im November 2020 einen Überschuss von 25 Mrd € auf, was einem Rückgang um 1 Mrd € gegenüber dem Vormonat entspricht (siehe Abbildung 1 und Tabelle 1). Dahinter standen Überschüsse im Warenhandel (34 Mrd €), bei den Dienstleistungen (9 Mrd €) und beim Primäreinkommen (1 Mrd €). Ausgeglichen wurde dies teilweise durch ein Defizit beim Sekundäreinkommen (20 Mrd €).
In den zwölf Monaten bis November 2020 wies die Leistungsbilanz einen Überschuss von 231 Mrd € (2,0% des BIP des Euroraums) auf, verglichen mit einem Überschuss von 278 Mrd € (2,3 % des BIP des Euroraums) im Zwölfmonatszeitraum bis November 2019. Verantwortlich für diesen Rückgang waren geringere Überschüsse bei den Dienstleistungen (26 Mrd € nach 65 Mrd €) und beim Primäreinkommen (24 Mrd € nach 53 Mrd €). Diese Entwicklungen wurden durch einen höheren Überschuss beim Warenhandel (335 Mrd € nach 320 Mrd €) und ein geringeres Defizit beim Sekundäreinkommen (155 Mrd € nach 159 Mrd €) teilweise ausgeglichen.
Bei den Direktinvestitionen bauten Ansässige im Euro-Währungsgebiet in den zwölf Monaten bis November 2020 ihre Investitionen außerhalb des Euroraums per saldo um 23 Mrd € ab; im Zwölfmonatszeitraum bis November 2019 hatte sich der Investitionsabbau per saldo auf 65 Mrd € belaufen (siehe Abbildung 2 und Tabelle 2). Gebietsfremde tätigten Nettoinvestitionen in Anlagen des Euroraums in Höhe von 101 Mrd € im Zwölfmonatszeitraum bis November 2020 nach 7 Mrd € im Zwölfmonatszeitraum bis November 2019.
Was die Wertpapieranlagen anbelangt, so ging der Erwerb ausländischer Schuldverschreibungen durch Gebietsansässige in den zwölf Monaten bis November 2020 per saldo auf 363 Mrd € zurück. Im Zwölfmonatszeitraum bis November 2019 hatte er sich auf netto 373 Mrd € belaufen. Zugleich erhöhte sich der Erwerb gebietsfremder Aktien und Investmentfondsanteile durch Ansässige im Euro-Währungsgebiet per saldo auf 164 Mrd € nach 24 Mrd € in den zwölf Monaten bis November 2019. Im Zwölfmonatszeitraum bis November 2020 erwarben Ansässige außerhalb des Euro-Währungsgebiets per saldo Schuldverschreibungen aus dem Eurogebiet im Umfang von 126 Mrd €, nachdem in den zwölf Monaten bis November 2019 netto ein Erwerb in Höhe von 124 Mrd € verzeichnet worden war. Unterdessen sank der Nettoerwerb von Aktien und Investmentfondsanteilen aus dem Euroraum durch Gebietsfremde auf 106 Mrd € nach 303 Mrd € im Zwölfmonatszeitraum bis November 2019.
Beim übrigen Kapitalverkehr stieg der Nettoerwerb von Forderungen gegenüber dem Nicht-Euroraum durch Gebietsansässige in den zwölf Monaten bis November 2020 auf 359 Mrd € (nach 350 Mrd € im Zwölfmonatszeitraum bis November 2019). Unterdessen erhöhte sich die Nettoaufnahme von Verbindlichkeiten durch Ansässige im Euroraum von 30 Mrd € auf 340 Mrd €.
Die monetäre Darstellung der Zahlungsbilanz (siehe Abbildung 3) zeigt, dass sich die Nettoforderungen an Ansässige außerhalb des Euroraums (erweitert), die MFIs im Eurogebiet halten, im Zwölfmonatszeitraum bis November 2020 um 10 Mrd € erhöhten.
Ausschlaggebend für diesen Anstieg waren die Überschüsse in der Leistungs- und Vermögensänderungsbilanz sowie die Nettozuflüsse der Nicht-MFIs bei den Direktinvestitionen. Diese Entwicklungen wurden durch Nettoabflüsse, die gebietsansässige Nicht-MFIs bei den Wertpapieranlagen in Aktien und Investmentfondsanteilen und beim übrigen Kapitalverkehr verzeichneten, nahezu vollständig ausgeglichen.
Der vom Eurosystem gehaltene Bestand an Währungsreserven verringerte sich im November 2020 auf 859,4 Mrd €, verglichen mit 914,7 Mrd € im Vormonat (siehe Tabelle 3). Zurückzuführen war dieser Rückgang vor allem auf negative Preiseffekte beim Währungsgold (47,1 Mrd €) und in geringerem Maße auf negative Wechselkurseffekte (6,0 Mrd €) sowie einen Nettoabgang von Währungsreserven (2,6 Mrd €).
Datenrevisionen
Diese Pressemitteilung enthält Revisionen der Daten für Oktober 2020. Diese Revisionen hatten jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf die zuvor veröffentlichten Angaben.
Anmerkung
• Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die Angaben zur Leistungsbilanz stets auf saison- und arbeitstäglich bereinigte Daten, wohingegen die Angaben zur Vermögensänderungs- sowie zur Kapitalbilanz auf nicht saison- und nicht arbeitstäglich bereinigten Daten beruhen.
• Die Hyperlinks im Text dieser Pressemitteilung verweisen auf Daten, die sich aufgrund von Revisionen mit jeder neuen Veröffentlichung ändern können.
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