„Jetzt sind Sie gefragt, liebe Straubinger Bürgerinnen und Bürger“, erläutert C.A.R.M.E.N.-Projektleiterin Dr. Bettina Fink. „Ab Mitte März stehen Ihnen an den Obst- und Gemüsetheken von EDEKA Stadler + Honner und bei REWE im Theresien Center kompostierbare Bio-Beutel zur Verfügung, die nicht nur als Serviceverpackung für den Heimtransport, sondern auch als Frischhaltebeutel und zuletzt als Bioabfallbeutel genutzt werden können. Testen Sie dieses moderne Produkt und berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen!“
In Straubing wird ab Mitte März erstmals die Kaskadennutzung von biobasierten und kompostierbaren Produkten einem Praxistest unterzogen. Folgende Partner sind in das Projekt eingebunden: EDEKA Stadler + Honner, REWE Heide Drotleff oHG, ZAW-SR, Novamont, Profectus Films, RGK Bayern, Südzucker, Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Es soll sowohl Erkenntnisse zur Verbraucherakzeptanz kompostierbarer Bio-Beutel als auch zur Qualität der kommunal gesammelten Bioabfälle liefern. Die Bio-Beutel sollen Bürgern die Sammlung von Küchenabfällen erleichtern und somit dafür sorgen, dass weniger Bioabfall im Restmüll landet. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, dass sich ein überregionales Interesse am Einsatz dieser innovativen, nachhaltigen Produkte entwickelt und sich Projektnachahmer finden.
Wer also im kommenden Jahr sein unverpacktes Obst und Gemüse in einem der vier beteiligten Märkte kauft, kann für den Heimtransport – anstelle der bisher üblichen, erdölbasierten Plastikbeutel – die kostenfrei bereitgestellten kompostierbaren Bio-Beutel aus Nachwachsenden Rohstoffen nutzen. Daheim angekommen, können die Bio-Beutel ihre Frischhaltefunktion erfüllen und z. B. zur Aufbewahrung von Karotten im Kühlschrank dienen, da sie über atmungsaktive Eigenschaften verfügen und Wasserdampf entweichen lassen. Am Ende der Nutzungsdauer kann der Bio-Beutel für die hygienische Sammlung von Bioabfall genutzt werden, er ist in der Stadt und im Landkreis Straubing für die Entsorgung über die kommunale Biotonne zugelassen.
Das Modellprojekt ist Teil der Bioökonomiestrategie Bayern, mit der Bayern seinen ersten großen Schritt in Richtung eines neuen Wirtschaftssystems geht. Es basiert auf biogenen, erneuerbaren statt fossilen, endlichen Ressourcen und orientiert sich an natürlichen Stoffkreisläufen, z.B. Lebensmittelabfällen, die zu Biogas und Dünger für die Landwirtschaft umgewandelt werden. Dabei stehen Prinzipien wie Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit im Fokus. Mit fünfzig Maßnahmen ist ein eindrucksvolles Paket entstanden, das die Bioökonomie in Bayern und die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft voranbringen wird. Das Modellprojekt „Praxistest Bio-Beutel – Kreislaufwirtschaft mit kompostierbaren Obst- und Gemüsebeuteln“ ist eine dieser fünfzig Maßnahmen.
Weitere Informationen zum Straubinger Modellprojekt, den projektbeteiligten Firmen, Institutionen und Ansprechpartnern stehen in Zukunft unter https://www.carmen-ev.de/service/forschungsprojekte/praxistest-bio-beutel/ bereit.
Die Bioökonomiestrategie Bayern wurde unter Federführung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) entwickelt und ist unter http://www.stmwi.bayern.de/biooekonomie abrufbar.
C.A.R.M.E.N. e.V., das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk, wurde 1992 gegründet und ist die bayerische Koordinierungsstelle für Nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcennutzung.
C.A.R.M.E.N. e.V. bündelt Informationen und bietet kostenfreie, neutrale Beratung für alle Interessengruppen. Das Netzwerk ist Teil des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe (KoNaRo) in Straubing.
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