F/X: VOLUME (Programmtitel/Projekttitel)
AAA—AAA Timm Roller, Thilo Ruck
28. Januar um 20 Uhr Im Youtube – Livestream-Kanal der Kunststiftung Baden-Württemberg:
https://www.youtube.com/kunststiftungBadenWürttemberg
Das Duo AAA- – -AAA widmet sich in ihrer Konzertreihe F/X den Effektmodulen die zwischen E-Gitarre und Verstärker stehen.
Nach »DISTORTION« und »MODULATION« setzen sich AAA- – -AAA in der Konzertreihe F/X: »VOLUME« mit dem Phänomen Lautstärke auseinander. So simpel dieses technisch scheinen mag, so essentiell ist es für jede Musik. Nähe und Ferne, Hierarchien der Wichtigkeit, Körperlichkeit von Schall, das Verhältnis von Klang und Aktion, die Wahrnehmung als solche und ihre Prädisponiertheit und hörpsychologische bzw. -physiologische Begrenztheit; all das kann durch Lautstärke thematisiert werden.
Stellvertretend für die Lautstärkeänderung steht in der Effektkette der E-Gitarre das Volumen-Pedal. Neben dem feinen Dosieren der Lautstärke ermöglicht es das stufenlose Übersteuern nachfolgender Effekte, orgel- und synthesizerartige Schweller – und die Gewissheit, nachstimmen zu können, ohne dass es das Publikum hört.
Das Programm beinhaltet eine Uraufführung von Ui-Kyung Lee (Stipendiat Musik 2020) sowie Bearbeitungen von Karlheinz Stockhausens Spiral und Alvin Luciers In Memoriam Jon Higgins.
Ui-Kyung Lee fokussiert die räumliche Wirkung von Lautstärke, also ihre Direktionalität ebenso wie ihre Änderungsrate. Mit minimalistischem Material – die Gitarrenaktionen entbehren Melodie und Rhythmus – stellt er diese in den Mittelpunkt.
Alvin Lucier kreiert – im Ansatz ebenfalls extrem minimalistisch – mit dem akustischen Phänomen der Differenztöne Schichten aus rhythmischen Pulsationen. Der Kniff besteht darin, dass der Rhythmus eigentlich das Resultat peridoischer Lautstärkeänderungen darstellt, die selbst wiederum aufgrund der feinen Tonhöhendifferenzen zwischen den Gitarren entstehen. Eine Dimension (Tonhöhe) wird durch ein Phänomen (Lautstärkeänderung) in eine andere (Rhythmus) transformiert.
Karlheinz Stockhausens »Spiral« ist in der berühmt-berüchtigten Plus-Minus-Notation gehalten. Zeichen in der Partitur sind innerhalb einer strikten Rahmensetzung von den Interpetierenden auf die Interaktion zwischen Kurzwellensignalen und E-Gitarre zu übertragen. Ein hiervon betroffener Parameter ist natürlich die Lautstärke.
Alle Stücke wurden in der Form und für diese Besetzung zum ersten Mal realisiert. Das Stück von Ui-Kyung Lee entstand als Kompositionsauftrag der Kunststiftung BW und AAA- – -AAA.
Das Duo AAA—AAA sind Timm Roller (Stipendiat Musik 2018) und Thilo Ruck (Stipendiat Musik 2019).
Statt ihre gemeinsamen Initialen als Duonamen zu nutzen, entschied sich AAA—AAA dafür, den Titel einer Performance des damaligen Künstlerpaares Marina Abramović und Ulay zu entlehnen, in der diese sich gegenseitig anschrien, bis ihnen die Stimmen versagten. Mit E-Gitarren, Gitarren, Elektronik und ad hoc-Instrumenten arbeiten sie als Performer und Interpreten zeitgenössischer Musik – oft in enger Zusammenarbeit mit Komponist*innen. Ferner ist die Konzeption und Umsetzung eigener Konzertformate zentraler Teil ihrer Arbeit, so zuletzt die Reihe F/X.
Konzerte und Aufnahmen u.a. bei CTM Festival Berlin/Berghain, Eclat Festival Stuttgart, Blurred Edges Festival Hamburg, Kyung Hee University Soeul/Südkorea, SWR Stuttgart, Staatstheater Stuttgart, Staatsgalerie Stuttgart.
Dank an Burkhard Lehle, LEHLE Signal Routing Solutions
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