Rückblick
Ein Ausstellungsjahr, welches abwechslungsreicher nicht hätte ausfallen können, startete im Januar mit der Fortsetzung der Sonderausstellung »Zeitenwende 1400. Die Goldene Tafel als europäisches Meisterwerk«. Wegen der coronabedingten Schließung konnte Ende März die multimediale Ausstellung »Leonardos Welt. Da Vinci Digital« zunächst nur virtuell eröffnet werden. Im Juli folgte mit der »Duckomenta. Das WeltEntenMuseum« die bislang umfangreichste Entenschau in einem Museum. Zudem warten seit Anfang Dezember die »KinoSaurier« auf interessierte Besucher*innen.
Ausstellungsübersicht 2021
»Duckomenta. Das WeltEntenMuseum«
noch bis 11. April 2021
Die bislang umfangreichste Entenschau in einem Museum. Die Ausstellung präsentiert die Weltgeschichte aus Enten-Perspektive: Fossilien, Artefakte und Kunstwerke erzählen von den »interDucks«, einer charmanten Entensippe, die über Jahrtausende parallel zur Menschheit auf der Erde lebte und uns mehr als einmal eine Schnabellänge voraus war.
»KinoSaurier. Zwischen Fantasie und Forschung«
noch bis 25. Mai 2021
Dinosaurier sind seit Millionen von Jahren ausgestorben – und in der heutigen Populärkultur doch allgegenwärtig. Seit den Anfängen des Bewegtbildes lassen Kino und Fernsehen die Urzeitmonster immer wieder auferstehen. Die Stars aus Jurassic Park, King Kong oder Familie Feuerstein haben deshalb unsere Vorstellungen von Dinosauriern stark geprägt. Aber wie sind diese Bilder eigentlich entstanden? Entsprechen Sie dem Stand der Forschung? Und wie haben sie sich im Laufe der Zeit verändert?
Dinosaurier und Film bilden eine perfekte Symbiose: Kein anderes Medium lässt die Urzeitechsen so lebensnah wiederauferstehen, wie das Bewegtbild. Und wie keine andere Kreatur bietet der Dinosaurier Filmemachern die Möglichkeit, fantastische Welten zu erschaffen, die trotzdem in der Realität verankert sind. In der interdisziplinären Ausstellung »KinoSaurier« wirft das Landesmuseum Hannover einen noch nie dagewesenen Blick auf diese filmischen Rekonstruktionen von Dinosauriern. Dabei stets im Mittelpunkt: Die Frage nach dem Verhältnis von »Fantasie und Forschung«.
»Im Freien. Von Monet bis Corinth«
16. Juli 2021 bis 16. Januar 2022
In der Geschichte des europäischen Künstlers tritt in den ersten Jahrzehnten des . Jahrhundert ein neuer Typ auf den Plan: der Freilichtmaler. Sehr oft war dieser Gegenstand der Karikatur und Kunstkritik – so galt das Werk von Claude Monet noch abfällig als »Impression«, waren Max Liebermann der »Rinnsteinkünstler« und Max Slevogt der »Schreckliche«.
Der Freilichtmaler erwuchs als Konkurrent des klassischen Ateliermalers. Jean-Jacques Rousseaus »Zurück zur Natur« hatte schon das Augenmerk der Romantiker auf die Landschaft gelenkt, doch nutzten diese ihre im Freien gefertigten Studien noch als Vorlagen ihrer Gemälde, die weiterhin im Atelier entstanden sind. In der Ausstellung erfolgt die Differenzierung zwischen der alten und der neuen Manier ausgehend von Caspar David Friedrich zunächst gegenüber den Hauptvertretern der Schule von Barbizon um Théodore Rousseau, Camille Corot oder Jules Dupré, dann gegenüber den Meisterwerken des Impressionismus von Camille Pissarro, Claude Monet, Auguste Renoir oder Paul Signac.
Ausgehend vom internationalen französischen Vorbild entfaltet sich die weitere Präsentation in fünf Kapiteln an Beispielen der deutschen Freilichtmalerei. Diese ist thematisch nach Schauplätzen geordnet, die sich zugleich als bevorzugte Malorte ausweisen lassen: »In der Stadt«, »Am Hafen«, »Am Strand«, »Auf dem Land« und »Im Garten«.
Die Ausstellung vereinigt etwa 100 Gemälde und Plastiken, die zwischen 1820 und 1930 entstanden sind. Als dreidimensionale Modelle werden Tierpräparate aus den NaturWelten des Museums integriert, denn viele »Pleinairisten« liebten es, Tierdarstellungen anzufertigen. Die Betrachter*innen sind damit in die Lage versetzt, Motive leibhaftig zu sehen, die den Künstlern ganz real dreidimensional vor Augen standen, als sie ihre Bilder schufen. Ergänzt wird die Schau zudem um zeitgenössische Interventionen des international bekannten hannoverschen Videokünstlers Christoph Girardet, der in seinen Werken ebenso mit Impressionen spielt wie er das Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland thematisiert.
»Ritter und Burgen. Zeitreise ins Mittelalter«
23. Juli 2021 bis 20. Februar 2022
Die international konzipierte Wanderausstellung lädt mit Originalen und zahlreichen Mitmach-Angeboten zu einer Zeitreise ins Mittelalter ein.
Könige und Ritter, Prinzessinnen, Burgen mit prächtigen Rittersälen und uneinnehmbaren Mauern und Türmen – in Filmen und Fernsehserien, in Büchern und Märchen ist das Mittelalter allgegenwärtig. Auch in unseren Städten und Landschaften gibt es viele Spuren dieser fernen Zeit. Aber wie lebten die Menschen wirklich vor 1.000 Jahren? Was weiß die Wissenschaft darüber? Und was verraten uns die Exponate dazu?
In der Ausstellung bekommen die Besucher*innen das Mittelalter spielerisch an Hand der Geschichten von sieben Menschen nähergebracht: Der Ritter und die Burgherrin, aber auch die Händlerin, der Spielmann, der Handwerker, der Mönch und der Bauer. An 32 Mitmachstationen können die Besucher*innen etwa ein Turnier reiten und ein Schwert schmieden, sich wie eine Edelfrau kleiden, eine mittelalterliche Stadt entdecken, einen höfischen Tanz erlernen, mittelalterliche Musik komponieren, lernen wie schwer es ist, ein erfolgreicher Bauer zu sein oder in die Geheimnisse der Kräutermedizin eingeweiht werden. Zahlreiche Originale, vom Schwert bis zum erlesenen Schmuckstück, erzählen zusätzliche Geschichten aus dieser spannenden Zeit. Die Ausstellung ist ein internationales Kooperationsprojekt des LVR-LandesMuseums Bonn mit dem Museon Den Haag, dem Museum Het Valkhof Nijmegen und Bruns B.V. Bergeijk und wurde gestaltet von NorthernLight Amsterdam.
Erneuerung der historischen Glasdächer
Der repräsentative Museumbau wurde 1902 am Rande des Maschparks im Stil der Neorenaissance von Architekt Hubert Stier errichtet. Um Licht und Klima für die Besucher*innen und die Kunstwerke zu optimieren, hat das WeltenMuseum bereits im März 2019 mit der Erneuerung der historischen Glasdächer begonnen. Die Baumaßnahme wird vom Staatlichen Baumanagement, sowie mehreren Ingenieurbüros betreut und vom Nds. Landesamt für Denkmalpflege begleitet. Bei der Erneuerung werden die betroffenen Dachbereiche neu eingedeckt und thermisch isoliert. Anschließend wird in den Oberlichtsälen eine Lichtdecke eingebaut. Die Baumaßnahme wird in zwei Abschnitte eingeteilt: Der erste Bauabschnitt (»Neue Meister«) wurde im August 2020 abgeschlossen. In einem zweiten Bauabschnitt werden im Anschluss die Glasdächer über dem Bereich der »Alten Meister« im Zeitraum bis Ende 2021 erneuert. Während der gesamten Bauphase gilt der ermäßigte Eintritt in die Sammlungen.
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
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