Während der Corona-Pandemie ist der Stromverbrauch in Privathaushalten gestiegen. Das geben sechs von zehn Befragten (61,8 %) in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von TÜV Rheinland an. Nur knapp 6 Prozent (5,8 %) gehen davon aus, dass der Stromverbrauch bei ihnen in der Pandemie gesunken ist, so die Befragung von Januar 2021. „Deutlich höhere Computernutzung durch Arbeit und Schulunterricht in den eigenen vier Wänden, häufigeres Kochen – dass durch die Pandemie der Stromverbrauch in Privathaushalten gestiegen ist, liegt auf der Hand. Der höhere Stromverbrauch führt in den Haushalten zu höheren Kosten und einer schlechteren Klimabilanz“, sagt TÜV Rheinland-Experte Ralf Diekmann. „Um so mehr Gedanken sollten sich Verbraucherinnen und Verbraucher darüber machen, wie sie Strom sparen können.“

Sparmöglichkeiten häufig nicht ausgeschöpft

Während Unternehmen in punkto Energieeffizienz in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht haben, sind in Privathaushalten häufig noch nicht alle Energiesparmöglichkeiten ausgeschöpft. „Es gibt zwei wesentliche Ansatzpunkte, um den eigenen Stromverbrauch zu senken: Den Kauf besonders energiesparender Geräte und die effiziente Nutzung der vorhandenen Geräte“, sagt Diekmann. Ob der Kauf eines neuen Elektrogeräts sich für Portemonnaie und Umwelt lohnt, hängt vor allem vom Alter des bisherigen Geräts und der Art der Nutzung ab.

Ein Single-Haushalt, der seine Waschmaschine nur zweimal in der Woche anstellt, kann mit einem neuen Gerät nur unwesentlich sparen. Hier kann es schonender für die Ressourcen sein, ein älteres Gerät weiter zu nutzen. „Ganz anders sieht das bei Familien aus, bei denen die Maschine quasi im Dauerbetrieb ist“, sagt Diekmann. „Bei häufigem Einsatz sollten Haushalte sich den Verbrauch des bisherigen Geräts genau anschauen und mit dem vergleichen, was die aktuellste Technik ermöglicht.“

Neue Energieeffizienzklassen ab März

Wer plant, ein neues Elektrogerät zu kaufen, kann sich in der EU ab März 2021 an einer neuen Skala für Energieeffizienzklassen orientieren. Die neue Skala gilt zunächst für die fünf Produktgruppen Waschmaschinen/Waschtrockner, Kühlgeräte, Geschirrspüler, Lichtquellen und elektronische Displays wie Fernseher.

Der Grund für die neuen Energielabels: Mittlerweile finden sich viele der verkauften Geräte in den Energieklassen A+ bis A+++, andere erreichen kaum die Klasse A. „Für den Endverbraucher fehlt es oftmals an der Vergleichbarkeit und Transparenz, der Weg zur Kaufentscheidung wird schwieriger“, so Diekmann. In wenigen Wochen wird es deshalb nur noch die Klassen A bis G geben. Zunächst bleibt die neue Klasse A unbesetzt. Denn die technische Entwicklung schreitet schnell voran, und die gegenwärtig sparsamsten Geräte sind zum Teil schon „veraltet“. Hersteller, die nun ein „A“ erreichen wollen, müssen die Effizienz ihrer Geräte weiter steigern.

„Die Reform des EU-Energielabels soll durch die klarere Struktur den Verbraucherschutz stärken“, erklärt TÜV Rheinland-Experte Diekmann. „Musste man sich früher bei vielen Geräten am wenig aussagekräftigen Jahresverbrauch orientieren, wird künftig der Verbrauch in Zyklen angegeben. Damit kann man abhängig von der Nutzungsintensität leicht hochrechnen, wie hoch der Energieverbrauch sein wird.“ Weiteres Plus aus seiner Sicht: Mit der Reform der EU-Energielabel-Einteilung gehen auch strengere Vorbedingungen beziehungsweise Auflagen einher, insbesondere zur Konstruktion, Reparaturfreundlichkeit und Umweltverträglichkeit der Geräte. Auch die schnellere Versorgung mit Ersatzteilen soll einen vorschnellen Austausch defekter Geräte verhindern helfen.

Heimliche Stromfresser vermeiden

Auch ohne Neukauf können Verbraucherinnen und Verbraucher mit einfachen Mitteln viel Strom sparen. Ein Beispiel: „Komplett ausschalten statt Stand-by-Betrieb ist oft die beste Wahl, damit Elektrogeräte nicht zu heimlichen Stromfressern werden“, sagt Diekmann. Weitere Stromsparmöglichkeiten sind die Wahl einer niedrigen Temperatur beim Waschen, das richtige Ausnutzen der Füllkapazität bei Trocknern oder die Wahl des richtigen Standorts für den Kühlschrank. „Das Gerät nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzen und nicht in der Nähe von Herd und Backofen aufstellen. Und wer das W-Lan in den Nachtstunden nicht benötigt, kann seinen Router entsprechend programmieren. Auch kleine Veränderungen verbessern die Klimabilanz – wenn viele von uns sie umsetzen.“

TÜV Rheinland prüft bei Elektrogeräten unter anderem die Energieeffizienz. Weitere Informationen unter www.tuv.com/germany/de/haushaltsgeräte.html bei TÜV Rheinland

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Sicherheit und Qualität in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen: Dafür steht TÜV Rheinland. Mit mehr als 21.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro zählt das vor rund 150 Jahren gegründete Unternehmen zu den weltweit führenden Prüfdienstleistern. Die hoch qualifizierten Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland prüfen rund um den Globus technische Anlagen und Produkte, begleiten Innnovationen in Technik und Wirtschaft, trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und zertifizieren Managementsysteme nach internationalen Standards. Damit sorgen die unabhängigen Fachleute für Vertrauen entlang globaler Warenströme und Wertschöpfungsketten. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Website: www.tuv.com

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