Seit Jahren spitzt sich die Situation geflüchteter Menschen in Bosnien und Herzegowina zu. Es mangelt an Wasser, Strom und einer wintergerechten Unterbringung. In Bosnien und Herzegowina sind aktuell ungefähr 2.500 Menschen, davon 900 in Lipa, den winterlichen Temperaturen ohne feste Unterkunft, Strom und Wasser ausgesetzt.
„Diese humanitäre Katastrophe war vorhersehbar und vermeidbar. Lipa ist die grausame Konsequenz der andauernden Abschottungspolitik der Europäischen Union. Es ist die gemeinsame Aufgabe der europäischen Mitgliedsstaaten dafür zu sorgen, dass die fundamentalen Grundrechte von Geflüchteten auch an den europäischen Außengrenzen eingehalten werden. Bosnien und Herzegowina muss sich endlich auch zum Schutz grundlegender Rechte bekennen und Geflüchtete menschenwürdig versorgen“, erklärt Franziska Vilmar, Expertin für Asylpolitik bei Amnesty International in Deutschland.
„Die Tatsache, dass bisher keine Lösung für die Schutzsuchenden gefunden wurde, zeigt den fehlenden politischen Willen der europäischen Regierungen, langfristige Ansätze zu finden, um die Rechte Geflüchteter zu schützen. Das gilt auf den griechischen Inseln ebenso wie in Bosnien und Herzegowina“, so Vilmar.
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