Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat die Gewinner des Bundeswettbewerbs Ökologischer Landbau ausgezeichnet: den Bioland-Gemüsehof Finke GbR (Borken, Nordrhein-Westfalen), den Bioland-Hof Backensholz (Oster Ohrstedt, Schleswig-Holstein) und die Bruderkalb-Initiative Hohenlohe (Oberrot, Baden-Württemberg), die zur Hälfte aus Bioland-Betrieben besteht (Jo’s und Micha’s Biolandhof und der Bioland-Betrieb der Familie Herz).

Der Bioland-Gemüsehof Finke zeigt, was mit der richtigen Anbaumethode und Technik auf 95 Hektar Gemüsebau alles möglich ist. Um der Auswaschung des Sandbodens entgegenzutreten, setzt der Betrieb auf eine ausgeklügelte Fruchtfolge, um Stickstoff aus der Luft zu binden und im Boden zu speichern. Die Aussaat des Gemüses erfolgt per GPS exakt in den Streifen, wo zuvor die Zwischenfrüchte mit Leguminosen wuchsen und Stickstoff verfügbar gemacht haben. Auch die Düngung bedient sich ausgefeilter Technik: Biologischer Dünger wird direkt an der Pflanze abgelegt. Dass das Vorgehen erfolgreich ist, zeigen die deutlich gesunkenen Nitratwerte des Brunnens auf dem Hof.

Auf dem Bioland-Hof Backensholz wird klar, wie gut Bio und Technik zusammenpassen. Der Betrieb setzt bei seiner 450-köpfigen Kuhherde auf eine gute Tiergesundheit. Jede Kuh trägt einen Transponder am Halsband, der Bewegungs- und Ruhezeiten sowie die Wiederkautätigkeit erfasst. Diese und weitere Daten, u. a. zur Milchleistung, sind jederzeit für die Mitarbeiter*innen des Hofes verfügbar und ermöglichen ein High-Tech-Herdenmanagement. Abweichungen werden so frühzeitig erkannt und eventuellen Erkrankungen vorgebeugt. Die täglich 12.000 Liter Bioland-Milch werden zu über 20 Käsesorten verarbeitet, die nicht nur die Gäste des Hof-Restaurants genießen können. Eine Biogasanlage, die den Hof komplett unabhängig von Heizöl oder Gas macht, rundet das Betriebskonzept ab.

Für die vier Betriebe der Bruderkalb-Initiative Hohenlohe ist klar: Bio-Bruderkälber sollen auch auf Bio-Betrieben groß werden. Deshalb setzen die zwei Bioland- und zwei Demeter-Betriebe auf eine Mutter- und Ammengebundene Aufzucht und haben eine Wertschöpfungskette von Erzeugung bis Vermarktung für Bio-Kalbfleisch aufgebaut. Unterstützt werden sie dabei von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Unter einem eigenen Logo vermarktet die Initiative ihre Kalbfleischprodukte in der Direktvermarktung, über Metzgereien, die Gastronomie und den Lebensmitteleinzelhandel.

„Wir gratulieren allen Gewinnern herzlich zu dieser Auszeichnung“, sagt Bioland-Präsident Jan Plagge. „Wir sind dankbar, solch innovative Betriebe unsere Mitglieder nennen zu können. Sie zeigen, dass der Ökolandbau offen dafür ist, neue Wege zu beschreiten – sei es technisch, in der Entwicklung neuer Anbaumethoden oder im Bereich der Vermarktung. Das ist besonders bedeutend im Jubiläumsjahr von Bioland. Auch nach 50 Jahren zeigt der Verband, dass Bioland die treibende Kraft für die Landwirtschaft der Zukunft ist.“

Zum Wettbewerb

Beim Bundeswettbewerb Ökolandbau zeichnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Bio-Betriebe für ihr Betriebskonzept oder für Teilbereiche wie Vermarktung oder Tierhaltung aus. 2021 haben sich 39 Betriebe aus ganz Deutschland beworben.

Über den Bioland- Verband für organisch-biologischen Landbau e.V.

Bioland ist der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland und Südtirol. Rund 10.000 Betriebe aus Erzeugung, Herstellung und Handel wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien. Gemeinsam bilden sie eine Wertegemeinschaft zum Wohl von Mensch und Umwelt.

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