Während des andauernden Teil-Lockdowns, der insbesondere die Tourismusbranche hart trifft, hat die TourismusMarketing Niedersachsen (TMN) in einer dritten Branchenumfrage insgesamt 490 Betriebe mit Blick auf das Tourismusjahr 2021 befragt. Darunter Hotels, gewerbliche und private Anbieter von Ferienwohnungen, Pensionen, Freizeiteinrichtungen, Tourist-Informationsstellen sowie Gaststätten. Demnach hat sich die Lage unter den Befragten während der zweiten Welle deutlich verschlechtert. Immer mehr geben an, zu resignieren und zu verzweifeln. Zudem blickt nur noch ein Drittel optimistisch auf 2021.

Nur wenige Neubuchungen für das erste Halbjahr 2021
Während die Touristiker am Ende des ersten Lockdowns im Juni noch von Neubuchungen für die zweite Jahreshälfte berichten konnten, sieht es für das ersten Halbjahr 2021 um einiges schlechter aus. Mehr als die Hälfte der Betriebe (57 Prozent) gibt an, dass gegenwärtig keine Neubuchungen für diesen Zeitraum stattfinden. Entsprechend erwarten 41 Prozent hohe Umsatzeinbußen von mindestens 50 Prozent für das erste Quartal 2021 sowie 27 Prozent auch noch für das zweite Quartal. Unter den derzeitigen Einschränkungen geben zudem 59 Prozent der Befragten an, dass sie ihr Unternehmen nur noch max. sechs Monate weiter fortführen können.

„Die aktuelle Umfrage belegt, wie dramatisch die Lage innerhalb der touristischen Betriebe in Niedersachsen ist. Neben den derzeitigen hohen Umsatzeinbußen durch den Teil-Lockdown sind auch die Aussichten auf die kommenden Monate schlecht. Es ist offensichtlich, dass viele in 2021 weiter ums Überleben kämpfen werden. Umso wichtiger, dass seitens der Politik Perspektiven geschaffen werden für die Branchen, die die Hauptlast der Pandemiebekämpfung tragen“, sagt Meike Zumbrock, Geschäftsführerin der TMN.

Preiserhöhungen werden unvermeidlich
Wie schon im Frühjahr leiden die niedersächsischen Touristiker derzeit weiterhin unter den anfallenden Stornierungen. Mehr als die Hälfte der Betriebe (52,1 Prozent) beklagt den Ausfall von mehr als 50 Prozent der Buchungen. So verwundert es nicht, dass auch die größten Umsatzeinbußen für das laufende vierte Quartal erwartet werden. Allein bei 56,8 Prozent der Befragten liegen diese bei über der Hälfte der erwarteten Umsätze. Neben Kurzarbeit werden infolgedessen immer häufiger Öffnungszeiten eingeschränkt. Waren es im März noch 27,5 Prozent und im Juni 39,8 Prozent, so greifen im November bereits 43,2 Prozent der Betriebe auf diese Maßnahme zurück. Zudem sieht sich nun erstmals die Mehrheit der Betriebe (52,7 Prozent) gezwungen, die Preise in 2021 anzuheben.

Schwankende Prognosen für das Tourismusjahr 2021
Der Großteil der niedersächsischen Touristiker kann die aktuellen Beschränkungen aus gesundheitlicher Perspektive nachvollziehen, jedoch nicht aus wirtschaftlicher. Entsprechend schlägt sich dies in der Stimmung nieder. Während im Sommer noch mehr als die Hälfte der Befragten (51,6 Prozent) angegeben hat, vorsichtig optimistisch hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Lage zu sein, sind es aktuell nur noch ein Drittel (31,3 Prozent). Gleichzeitig ist im selben Zeitraum der Anteil derer, die angeben, zunehmend resigniert zu sein, von 16,7 auf 25,6 Prozent gestiegen. Die überwältigende Mehrheit von 87 Prozent rechnet zudem mit weiteren Einschränkungen im Tourismus, solange kein wirksamer Impfstoff zugelassen ist. Ebenfalls große Einigkeit besteht bei der Annahme, dass das Erlebnis für Gäste auch in 2021 noch nicht wieder so sein wird, wie vor der Corona-Pandemie. Trotz der skeptischen Einschätzung herrscht gleichzeitig auch Optimismus vor, denn 79 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Gäste in Niedersachsen in 2021 dank der gut ausgearbeiteten Hygienekonzepte einen unbeschwerten Urlaub genießen werden können.

Weitere Details zu der aktuellen Umfrage finden Sie hier.

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