2020 neigt sich dem Ende zu und wir beschäftigen uns mit der Frage, wie sich China, unser wichtigstes Anlageuniversum, 2021 entwickeln könnte. Zum zweiten Mal in Folge hat China outperformt – der MSCI China legte 2019 um 20,4 % zu und in diesem Jahr bisher um weitere 23,3 % (Stand 11.12.2020).

Die chinesische Wirtschaft erholt sich weiterhin schnell mit einem BIP-Wachstum im dritten Quartal von +4,9 % im Jahresvergleich. Die Makrodaten für November waren sehr gut, und alle Anzeichen deuten auch auf einen starken Dezember hin. Aber irgendwann wird das Wachstum ein Plateau erreichen, da auch China nicht ewig von der Post-Corona-Erholung profitieren kann. Dieses Plateau könnte jedoch später erreicht werden als ursprünglich erwartet – die zweite Corona-Welle in Europa und den USA führte wieder zu vermehrten Lockdowns, was sich positiv auf die chinesischen Exporte auswirkt. Das Gleiche geschah in der ersten Jahreshälfte 2020, als zahlreiche europäische Fabriken schließen mussten.

Die chinesischen Exporte stiegen im letzten Monat sprunghaft an, von +11,4 % im Oktober auf +21,1 % im November (in USD). Chinas Handelsbilanzüberschuss lag im November bei 75 Mrd. USD (bzw. 63 Mrd. USD saisonbereinigt) und war damit so hoch wie nie zuvor. Die Schlussfolgerung liegt nahe, dass die von den USA gegen China verhängten Handelszölle keine großen Auswirkungen auf die chinesischen Exporte hatten, wenn überhaupt.

Doch der enorme Exportanstieg in 2020 kann sich nicht ewig fortsetzen, da die Corona-Impfstoffe im nächsten Jahr verfügbar sein werden und die Welt hoffentlich wieder zur Ruhe kommt.

Li Keqiang, der chinesische Premierminister, sagte am 24. November, dass „[China] eine ausgeglichene Handelsbilanz und auf keinen Fall einen Handelsüberschuss anstrebt.“ Das heißt, dass China eine Währungsaufwertung wahrscheinlich nicht verhindern wird, sollte es dazu kommen.

Warum sollte der RMB weiter an Wert gewinnen und was wären die Auswirkungen auf die chinesischen Aktienmärkte? Das hängt zum großen Teil von Chinas Geldpolitik einerseits und von der Fiskalpolitik der USA andererseits ab.

Ökonomen sind sich uneinig, wenn es darum geht, Chinas Geld- und Fiskalpolitik im Jahr 2021 zu prognostizieren. Nur wenige sind der Meinung, dass China weiterhin eine lockere Fiskalpolitik betreiben sollte, da die Wirtschaft weiter stimuliert werden müsse. Die Corona-Krise ist noch nicht vorbei, lokale Infektionsherde tauchen vereinzelt auf, und bestimmte Sektoren sind noch nicht zur Normalität zurückgekehrt (Transport, Gastgewerbe).

Andere Ökonomen scheinen gleichermaßen geteilter Meinung zu sein zwischen jenen, die an einem Status quo des aktuellen geld- und fiskalpolitischen Kurses festhalten, und solchen, die für eine Verschärfung im ersten Halbjahr 2021 plädieren. Wir tendieren eher zu letzterer Meinung.

Angesichts der jüngsten Inflationszahlen könnte unserer Meinung nach ein Zinsanstieg bevorstehen. Der Verbraucherpreisindex fiel im November auf -0,5 % im Jahresvergleich. Das ist jedoch ausnahmslos auf den sehr volatilen Schweinefleischpreis und den hohen asiseffekt vor einem Jahr zurückzuführen, als China von der Schweinegrippe betroffen war. Der Schweinefleischpreis, die größte Position des CPI-Indexes, fiel um 12,5 % im Jahresvergleich. Tatsächlich steigen die Kernverbraucherpreise mit einer Geschwindigkeit von +0,5 % im Jahresvergleich. Der Erzeugerpreisindex, ein Indikator für die zukünftige Entwicklung des CPI, stieg im November um 0,5 % im Monatsvergleich, der deutlichste Anstieg seit September 2018. Kurzum: Trotz irreführender Jahres-Kerninflationsraten steigt die Inflation in China tatsächlich an, und es wird erwartet, dass sie sich in den kommenden Monaten weiter beschleunigen wird. Dies wird die chinesische Regierung dazu veranlassen, die Zinssätze im Jahr 2021 anzuheben, was dazu beitragen wird, den Handelsbilanzüberschuss zu verringern, indem der RMB aufgewertet wird. Als Vorbote hat die chinesische Regierung bereits begonnen, Druck aus dem überhitzten Immobiliensektor zu nehmen, indem sie die am stärksten überschuldeten Bauträger zum Verkauf von Beständen zwingt.

Warum ist die US-amerikanische Finanzpolitik in diesem Zusammenhang wichtig? Die linksgerichtete Politik Joe Bidens zur Bekämpfung des Klimawandels und der Verbesserung des Sozialstaats wird höchstwahrscheinlich das Haushaltsdefizit der USA ausweiten. Das wird sich negativ auf den US-Dollar auswirken und den RMB weiter aufwerten. Ob Joe Biden Erfolg haben wird, hängt weitgehend davon ab, ob er die Kontrolle über den Senat gewinnt. Die Antwort wird am 5. Januar 2021 aus dem Bundesstaat Georgia kommen. Sollte ihm das gelingen, wird der RMB im Jahr 2021 voraussichtlich noch mehr zulegen und China noch mehr Kapital anziehen, zumal China in den allermeisten Anlageportfolios nach wie vor massiv untergewichtet ist.

Die Kombination aus den weitesten Zinsspreads zwischen den Industrienationen und China sowie dem anhaltenden Aufwärtsdruck auf den RMB könnte die chinesischen Aktien das dritte Jahr in Folge steigen lassen. Ein endloser Strom an Liquidität und das beispiellose Quantitative Easing der westlichen Zentralbanken geben weitere Impulse.

Der MSCI China wird derzeit mit dem 15,1fachen der in 2021 erwarteten Gewinne gehandelt, wenn die Erträge in China im Jahr 2021 um 19,3 % wachsen (Quelle: Bloomberg).

Der Bloomberg-Konsens für Chinas BIP-Wachstum liegt bei +2,0 % im Jahr 2020 und +8,2 % im Jahr 2021.

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