„Unsere Petition ist eine Forderung nach mehr Mädchenschutz. An öffentlichen Schulen müssen Mädchen frei von religiösen Symbolen und geschlechtlichen Rollenzuweisungen am Unterricht teilnehmen können. Ein „Kinderkopftuch“ ist ein patriarchales Symbol, da es nur Mädchen betrifft und mit gewissen Erwartungen an sie einher geht“, so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES. „Wir fordern mit diesem Verbot aber auch klare Regeln und ein klares Bekenntnis zur Säkularität und Neutralität unserer Bildungseinrichtungen. Auch damit LehrerInnen ihren Bildungsauftrag frei von Religion, sozialer Herkunft und Geschlechterrollen wahrnehmen können. In einem aufgeklärten Staat muss Bildung neutral sein.“ Zu den 107 öffentlichen UnterstützerInnen zählen Prominente, PolitikerInnen, sowie VertreterInnen zahlreicher Verbände, wie zum Beispiel Dr. med. Thomas Fischbach, Präsident vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V.; Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte e. V., Karin Nordmeyer, Vorsitzende UN Women Nationales Kommitee Deutschland e. V. und Dr. Patricia Aden, Bundesvorsitzende Deutscher Akademikerinnenbund e. V. und viele mehr. Sie alle unterstützen die Forderung von TERRE DES FEMMES nach einem gesetzlichen Verbot des „Kinderkopftuches“ an Schulen.
„Ich hätte sehr gerne gemeinsam mit TERRE DES FEMMES (TDF) ihre Petition "DEN KOPF FREI HABEN!", welche der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) öffentlich unterstützt, an das Bundesjustizministerium übergeben. Aufgrund der aktuellen Covid-19 Regelungen ist mir die Reise nach Berlin nicht möglich“, so Herr Dr. med. Thomas Fischbach, Präsident Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. „Der BVKJ begrüßt die Forderung von TERRE DES FEMMES zur gesetzlichen Regelung des sogenannten Kinderkopftuchs, um Mädchen zu schützen. Aus der Perspektive von Ärztinnen und Ärzten kann die frühe Verschleierung von Kindern gesundheitliche und psychische Folgen mit sich tragen. Für eine gesunde Entwicklung von Kindern ist es wichtig, dass jedes Kind einen unbefangenen Umgang mit sich und ihrem Körper erlernt. Psychischer Druck von außen, sei es durch Familie, Community oder in der Schule, hemmt die freie Entwicklung von Mädchen und kann die Gesundheit gefährden. Daher ist es aus der Sicht des BVKJ zum Wohle aller Kinder notwendig, die Verschleierung von Minderjährigen zu hinterfragen und in staatlichen Bildungseinrichtungen die freie Entfaltung von Mädchen ohne das "Kinderkopftuch" zu ermöglichen."
Aufgrund der aktuellen Pandemie-Schutzmaßnahmen wird die Übergabe der Petition nur mit drei TeilnehmerInnen stattfinden. Am 20. Januar 2021 wird jedoch zusätzlich ein digitaler Austausch mit Frau Dr. Sudhof und TERRE DES FEMMES zu diesem Thema stattfinden. An diesem Austausch wird auch Prof. Dr. Nettesheim teilnehmen, der im Auftrag von TERRE DES FEMMES die Verfassungstauglichkeit der Forderung eines gesetzlichen Verbots des Kinderkopftuches an öffentlichen Bildungseinrichtungen in einem Gutachten bestätigt hat (zum Gutachten).
TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die sich für ein selbstbestbestimmtes, gleichberechtigtes und freies Leben für Mädchen und Frauen weltweit einsetzt. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen, Publikationen, Veranstaltungen, Kampagnen und Lobbyarbeit sensibilisiert TERRE DES FEMMES die Öffentlichkeit und Politik für geschlechtsbedingte Gewalt und Diskriminierung.
TERRE DES FEMMES unterstützt Mädchen und Frauen durch spezifische Aufklärungsprogramme in Schulen und ihren Communities. Mit anderen Frauenrechtsorganisationen ist TERRE DES FEMMES international vernetzt, fördert Projekte, Organisationen und Initiativen von Frauen für Frauen im Ausland. Die Arbeit des Vereins konzentriert sich auf die Themenschwerpunkte weibliche Genitalverstümmelung, Häusliche und Sexualisierte Gewalt, Gewalt im Namen der Ehre, Frauenhandel und Prostitution, Gleichberechtigung und Integration, sowie Internationale Zusammenarbeit.
TERRE DES FEMMES wurde 1981 gegründet und finanziert sich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse.
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