Am 9. Dezember kommen zahlreiche Staats- und Regierungschef_innen sowie Vertreter_innen der Afrikanischen Union (AU) und Europäischen Union (EU) per Videokonferenz zu einem informellen Treffen zusammen. VENRO fordert gemeinsam mit seinen Pendants aus Portugal und Slowenien und dem europäischen Dachverband CONCORD, dass dabei solidarische Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie und ein detaillierter Fahrplan zur Vorbereitung des AU-EU-Gipfels 2021 unter Beteiligung der afrikanischen und europäischen Zivilgesellschaften vereinbart werden.

Nach Absage des ursprünglich für Oktober 2020 geplanten AU-EU-Gipfels fehlt es angesichts der schwierigen gesundheitlichen, sozialen, finanziellen und wirtschaftlichen Lage afrikanischer Staaten in der Corona-Pandemie an konkreter Unterstützung durch die EU. Der gleichberechtigte Zugang zu Impfstoffen, Medikamenten und medizinischer Behandlung für alle Menschen muss daher in einem gemeinsamen AU-EU-Aktionsplan organisiert werden. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, die aktive Rolle zivilgesellschaftlicher Akteur_innen zu stärken, die in vielen afrikanischen Staaten die Bewältigung der Corona-Pandemie maßgeblich vorantreiben.

Damit vor allem die am wenigsten entwickelten Länder (Least Developed Countries, LDCs) öffentliche Mittel für Corona-Maßnahmen einsetzen können, braucht es einen dauerhaften Schuldenerlass und finanzielle Unterstützung für die Verminderung humanitärer Notlagen. Die EU sollte dabei über die Ergebnisse des G20-Gipfels hinausgehen und einen bindenden Entschuldungsmechanismus unter Einbeziehung des Privatsektors festlegen.

Das AU-EU-Treffen muss auch dazu genutzt werden, einen detaillierten Fahrplan für die Vorbereitung eines inklusiven AU-EU-Gipfels 2021 und für den bis dahin geplanten Abschluss einer gemeinsamen Afrika-EU-Strategie aufzustellen. VENRO und seine Partner_innen wiederholen ihre eindringliche Forderung an alle Beteiligten, einen partizipativen und transparenten Prozess zu gewährleisten, der die vielfältigen Beiträge der afrikanischen und europäischen Zivilgesellschaften zur AU-EU-Partnerschaft in angemessener Weise miteinbezieht.

Gemeinsame Pressemitteilung von

  • European NGO Confederation for Relief and Development (CONCORD)
  • Portuguese Non-Governmental Development Organizations Platform (Plataforma Portuguesa das ONGD)
  • Slovenian NGO Platform for Development, Global Education and Humanitarian Aid (SLOGA)
  • Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO)

Hintergrund: CONCORD, Plataforma Portuguesa, SLOGA und VENRO führen gemeinsam das Projekt "Towards an open, fair and sustainable Europe in the world – EU Presidency Project 2020-2022" durch, das von der Europäischen Union gefördert wird. Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite.

Über den VENRO – Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.

VENRO (www.venro.org) ist der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören rund 140 deutsche NRO an, die in der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.

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