Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) hat die nordrhein-westfälische Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Heinen-Esser in einem Schreiben mit Nachdruck aufgefordert, aus dem Großkahlschlag am „Hohen Knochen“ umgehend Konsequenzen zu ziehen und dafür zu sorgen, dass die forstrechtlichen und auch administrativen Voraussetzungen geschaffen werden, um derartige Kahlhiebe in Zukunft zu verhindern.

Darüber hinaus fordert der Verband, ein erweitertes Schutz- und Entwicklungskonzept für die letzten, noch verbliebenen Buchenwaldbestände auf dem „Rothaarkamm“ in die Wege zu leiten. Dazu habe der Wissenschaftliche Beirat des Umweltverbands, Norbert Panek, ein Konzept mit Vorschlägen erstellt, so der Landesvorsitzende der NI, Harry Neumann. Gezielt gefördert werden sollten vor allem Maßnahmen zur Schaffung von neuen Naturwaldflächen sowie eine naturnahe und klimaangepasste Forstwirtschaft. 

Etwaige Kompensationsmaßnahmen oder Ausgleichsmittel, die im oben genannten Fall im Zuge des naturschutzrechtlichen Verfahrens von dem Waldeigentümer voraussichtlich zu erbringen sind, könnten dann auch gezielt in das vorgeschlagene Schutz- und Entwicklungsprojekt gelenkt werden.

Bisher standen die Kahlschläge auf der Südostseite des „Hohen Knochens“ bei Schmallenberg im Fokus. Wie die Naturschutzinitiative e.V. (NI) festgestellt hat, wurden in nahezu gleichem Umfang Buchen-Altbestände auch auf der Nordwestseite der Bergkuppe offensichtlich widerrechtlich beseitigt. Der Verlust umfasst nach den neuen Berechnungen des Verbands insgesamt rund 47 Hektar.

„Für uns ist nach wie vor nicht nachvollziehbar, weshalb ein solch gravierender Eingriff durch die vor Ort zuständigen Behörden nicht verfolgt wurde und bisher ohne strafrechtliche Konsequenzen für den Waldeigentümer blieb“, so Harry Neumann und Norbert Panek.

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