Mit tatkräftiger Unterstützung lokaler Naturschutz-Aktiver führt der NABU Brandenburg das bereits 2017 begonnene Projekt zur Umweltsensibilisierung fort. Anliegen des Projektes ist es, Menschen auf die Naturschätze in den FFH-Gebieten vor ihrer Haustür aufmerksam zu machen und sie für deren Schutz und Pflege zu begeistern. Ende November 2020 sind nun Fördergelder bereitgestellt worden, um dieses Projekt bis Ende 2022 fortzuführen.
Projektleiterin Laura Klein und ihre neue Kollegin Eva Kienle vom NABU Landesverband Brandenburg arbeiten dabei eng mit den NABU-Aktiven im Umfeld der betreffenden FFH-Gebiete zusammen. Für 19 FFH-Gebiete, die bereits Teil des ersten Projektes waren, werden die bestehenden Kooperationen vertieft und die Umsetzung von verschiedenen Naturschutzmaßnahmen angestrebt. Für weitere 11 FFH-Gebiete beginnt diese Arbeit erst. Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Brandenburg, betont: „Nur mit Hilfe lokaler Akteur*innen kann es gelingen, Menschen für die Belange des Naturschutzes und die Umsetzung der FFH-Richtlinie zu begeistern und dann auch die konkrete Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen anzustoßen“.
Gemeinsam mit dem NABU Osthavelland fand Anfang Dezember im Teil 2 des Projekts ein Arbeitseinsatz statt. Im FFH-Gebiet „Brieselang und Bredower Forst“, welches jetzt neu im Projekt ist, wurde eine Pfeifengraswiese gemäht. Diese Wiesengesellschaft entstand durch kleinbäuerliche Landwirtschaft. Ungenutzt würde die Fläche bald von Büschen und Bäumen erobert werden. Die jährlich zwei Mal durchgeführte Mahd sichert den Fortbestand der artenreichen Pfeifengraswiese.
Neben solchen Aktionstagen werden in dem NABU-Projekt außerdem Workshops und Fachveranstaltungen für die im Naturschutz aktiven Ehrenamtlichen sowie für die interessierte Öffentlichkeit Exkursionen durch die FFH-Gebiete organisiert. Ziel ist es, durch intensive Zusammenarbeit, kreative Öffentlichkeitsarbeit und interessante Bildungsveranstaltungen ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen in Brandenburg aufzubauen und zu stärken. „Der dramatische Rückgang bei den meisten Insektenarten und vielen Vogelarten ist inzwischen allgegenwärtig. Auch der in 2019 veröffentlichte Bericht zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Bericht) zeigt im Vergleich zum vorherigen Bericht von 2013: Selbst den besonders geschützten Arten und Lebensräumen geht es immer schlechter. Mit einer angepassten Landschaftspflege wie Mahd und Beweidung, aber auch durch ein Verbot von Pestiziden und mineralischen Stickstoffdüngern in besonders geschützten Gebieten können wir der Artenkrise entgegenwirken“, so Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Brandenburg.
Das Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Teil 2“ wird durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert und aus Mitteln des Landes Brandenburg kofinanziert. Projektinformationen unter: www.nabu-bb.de/ffh
Hintergrund:
Das FFH-Gebiet „Brieselang und Bredower Forst“ ist eines von 595 brandenburgischen FFH-Gebieten und somit Teil von Natura 2000, dem weltweit größten Netz aus Schutzgebieten. Natura 2000 besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d.h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitate).
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