„Ich arbeite im Homeoffice“ – ein Satz, der seit Beginn der Corona-Pandemie zum Standardrepertoire vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zählt. Die Krise hat Arbeitgeber und Mitarbeitende vielerorts von heute auf morgen dazu gezwungen, von zu Hause aus zu arbeiten. Auch Kritiker des Heimarbeitsplatzes stellen jetzt fest: Das klappt in vielen Fällen richtig gut. Susanne Glück, Geschäftsführerin beim Recruitingdienstleister IQB Career Services, erklärt: „Die Pandemie verändert das Konzept von Büroarbeit. Das ist aus meiner Sicht längst überfällig. Viele Bürotätigkeiten können von jedem beliebigen Ort der Welt erledigt werden.“

Heute Berlin, morgen Sauerland

Wer sich vor Beginn der Corona-Pandemie auf Jobsuche begab, traf im Vorfeld wichtige Entscheidungen, zum Beispiel: Bin ich familiär an meinen aktuellen Wohnort gebunden oder kann ich umziehen? Würde ich für einen attraktiven Arbeitgeber in eine strukturschwächere Region ziehen oder ist die pulsierende Metropole ein Muss? Je nachdem, wie die Antwort ausfiel, entschied die Standortfrage über einen potenziellen Karriereschritt – nicht die Inhalte. Die steigende Akzeptanz von Homeoffice könnte hier einen Wandel bewirken: Denn wer heute mit Familie in Berlin wohnt, kann morgen per Heimarbeitsplatz bei einer interessanten Firma im Sauerland einsteigen, ohne umzuziehen. Arbeitgeber in strukturschwachen Gegenden wiederum haben die Möglichkeit, dringend gesuchtes Fachpersonal aus beliebigen Städten für sich zu gewinnen. Dabei helfen auch Karrieremessen, die zurzeit überwiegend online angeboten werden. Susanne Glück: „Auf unseren digitalen IQB-Messen treffen sich Absolventinnen und Absolventen sowie Unternehmen aus ganz Deutschland. Weil die Anreise entfällt, steigen die Netzwerkmöglichkeiten um ein Vielfaches.“

Ab und zu Präsenztermine

Die Recruitingexpertin Glück glaubt, dass das Homeoffice die Anwesenheit im Büro künftig nicht komplett ersetzen wird. Wahrscheinlicher sei, dass Firmen nach Abflachen der Pandemie einen Wechsel zwischen Heim- und Büroarbeit anbieten werden. Die Mitarbeiterin aus Köln, die sich für eine Firma in Hannover entschieden hat, wird dort wahrscheinlich in regelmäßigen Abständen Präsenztermine wahrnehmen und zumindest für die Zeit der Einarbeitung häufiger vor Ort sein. Susanne Glück gibt auch zu bedenken: „Homeoffice ersetzt keinen Auslandsaufenthalt. Wer internationale Arbeitsluft schnuppern und die Gepflogenheiten anderer Länder kennenlernen möchte, der wird auch künftig ins Ausland gehen und nicht von München aus bei einer Firma in New York arbeiten. Ich denke, diese kulturellen Unterschiede kann ein Heimarbeitsplatz nicht überbrücken.“

Über die IQB Career Services GmbH

Die IQB Career Services GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 1996 gegründet und ist seit 2019 Teil der F.A.Z. Verlagsgruppe. Gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft Myjobfair GmbH ist sie heute einer der führenden Recruiting-Dienstleister für Akademikerinnen und Akademiker in Deutschland. IQB und Myjobfair veranstalten jedes Jahr rund 50 Karrieremessen und bietet damit Studierenden, Absolventinnen und Absolventen sowie Unternehmen eine Plattform zum persönlichen Kennenlernen und Netzwerken. Neben Firmenkontaktmessen, die direkt auf dem Campus der Partnerhochschulen oder an Fachbereichen stattfinden, organisiert die IQB auch abseits des Campus spezifische Karrieremessen für Juristen (JURAcon) und Wirtschaftswissenschaftler in verschiedenen deutschen Städten. Mehr auf www.iqb.de.

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