Der NABU Hamburg blickt mehr als zufrieden auf ein weiteres Jahrzehnt seiner KORKampagne zurück: Über die bundesweit 1.200 Sammelstellen wurden von 2010 bis heute knapp 30 Millionen Korken gesammelt und recycelt. All diese Korken würden aneinandergereiht eine Strecke von rund 1.300 Kilometern ergeben. „Zieht man die Gesamtlänge der Elbe als Vergleich dazu heran, müsste man Hamburgs Lebensader sogar noch bis Helgoland verlängern, um auf die gleiche Kilometerzahl zu kommen“, veranschaulicht NABU-Projektleiter Guido Teenck das Geleistete. Zugleich dankt er allen Beteiligten: „Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnern und unzähligen fleißigen Sammler*innen bedrohte Lebensräume für Kraniche erhalten zu können und die wertvolle Ressource Kork nachhaltig nutzbar zu machen. Von der KORKampagne profitieren Natur, Umwelt und Klima und nicht zuletzt die Beschäftigten im Kork-Recycling.“

Zum Erfolg tragen viele langjährige Unterstützer*innen bei, darunter die Stadtreinigung Hamburg, und besonders die Hermes Logistik Gruppe Deutschland, die den Transport zur Verarbeitung vor genau 10 Jahren übernommen hat. Als Logistikpartner des Projektes holt Hermes die Flaschenkorken an rund 500 Hauptsammelstellen in ganz Deutschland ab und transportiert sie zum Verarbeiter, dem gemeinnützigen Bürger-Service Trier. Dort werden die Korken zu Granulat geschreddert, das als Dämmmaterial im ökologischen Hausbau oder neuerdings sogar als Alternative für Kunststoffgranulat auf Sportplätzen eingesetzt wird.

„Die Unterstützung der NABU-KORKampagne ist uns seit einem Jahrzehnt eine Herzensangelegenheit und die Botschaft des Projekts, mit dem Recyclen von Korken eine umweltfreundliche und praktische Alternative zu Kunststoff zu ermöglichen, wird in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen“, sagt Dr. Georg Barth, Umweltbeauftragter bei Hermes. „Wir gratulieren dem NABU ganz herzlich zum Jubiläum und freuen uns, die KORKampagne auch weiterhin durch unsere Kernkompetenz im Bereich der Transportdienstleistungen unterstützen zu können“, ergänzt seine Kollegin Lisa Femerling, Social Responsibility Managerin.

„Die Stadtreinigung Hamburg gratuliert der NABU-KORKampagne und allen Beteiligten ganz herzlich zum Jubiläum. Als langjähriger Partner freuen wir uns, dass wir mit unseren Recyclinghöfen zu diesem Erfolg beitragen konnten“, sagt Holger Lange, Geschäftsführer der Stadtreinigung Hamburg. „Die Aktion schafft es auf großartige Weise, einen wichtigen und nachhaltigen Nutzen mit einem guten Zweck zu verbinden. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, die KORKampagne hoffentlich noch viele weitere Jahre zu unterstützen.“

Die KORKampagne wurde bereits 1994 vom NABU Hamburg gestartet und hat insgesamt fast 100 Millionen Flaschenkorken zur Verarbeitung weitergeben können. Doch von den über eine Milliarde Naturkorken, die jährlich in Deutschland anfallen, werden bisher nur etwa 10-15% recycelt. Helfen Sie mit, dass es mehr werden: Geben Sie Ihre Korken bei einer Sammelstelle der KORKampagne ab. Ihre nächste finden Sie auf: www.korkampagne.de

Hintergrund:

Da Kork ein nachwachsender und alterungsbeständiger Rohstoff ist, kann er so als umweltfreundliche Alternative zu Kunststoffen verwendet werden, zum Beispiel als Wärme- und Schalldämmung. Damit helfen die Korken auch CO2 einzusparen. Und jeder einzelne Korken, der aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird, speichert gut 6 Gramm CO2, solange er nach dem Gebrauch nicht in der Müllverbrennung landet.

Das Besondere an der KORKampagne ist, dass alle Beteiligten ehrenamtlich und unentgeltlich zum Erfolg des Projektes beitragen. Nur so bleibt am Ende aus dem Erlös des Verkaufs von Korkgranulat etwas für den Naturschutz übrig. Dieser fließt in Kranichschutzprojekte in Spanien und Deutschland. Es sind bis zu 100.000 der langbeinigen und für ihren Balztanz bekannten Kraniche, die im Herbst über unsere Köpfe hinweg gen Süden fliegen. Ihr Überwinterungsgebiet sind die Korkeichenwälder im Südwesten der iberischen Halbinsel, die einzigartigen „Dehesas“. Doch dieser Lebensraum der Kraniche sowie anderer vom Aussterben bedrohter Tierarten ist stark gefährdet. Denn in den 1960er Jahren ging die Nachfrage nach dem Rohstoff Kork auf Grund von billigeren Kunststoffen zurück und die Korkwirtschaft befand sich daraufhin lange Zeit in einer Krise. Das Interesse an der traditionellen, nachhaltigen und schonenden Bewirtschaftung der Korkeichen blieb folglich aus. Um dem Preisverfall entgegenzuwirken, versuchte man die Korkernte zu erhöhen, was zur Übernutzung der Eichen führte. Bauprojekte zerstörten die Waldbestände und eine kostenintensive Neuanpflanzung wurde abgelehnt. Heute hat man den Wert der Korkeichenwälder erkannt und versucht sie durch Naturschutz und nachhaltige Nutzung zu erhalten. Mit den Spenden aus der KORKampagne unterstützt der NABU den spanischen BirdLife-Partner SEO, der sich für den Erhalt der Dehesas einsetzt. Außerdem werden die Brutgebiete des Kranichs in Deutschland an der Elbe geschützt.

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Ansprechpartner:
Guido Teenck
Projektleiter KORKampagne
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E-Mail: teenck@NABU-Hamburg.de
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