Die Auszeichnung erhält die Radiochemikerin für einen neuen Ansatz zur spezifischen und sensitiven Brustkrebsdiagnostik mittels Radiodiagnostika – radiomarkierter Substanzen, die durch Bindung an für den Tumor spezifische Zielstrukturen das entartete Gewebe gezielt darstellen und die Krankheit damit nachweisen und charakterisieren. Das Besondere des Ansatzes ist, dass die von ihr entwickelten radiochemischen Verbindungen, die dabei zum Einsatz kommen, nicht wie sonst üblich nur auf eine einzelne für den Tumor spezifische Zielstruktur gerichtet sind, sondern gleich auf zwei unterschiedliche.
Die meisten Brustkrebs Tumorherde weisen entweder die eine oder die andere dieser beiden Zielstrukturen auf. Da bei der Bildgebung mittels konventioneller nuklearmedizinischer Verfahren meist monospezifische Radiodiagnostika zum Einsatz kommen, die sich nur gegen eine der Zielstrukturen richten, ist deren Sensitivität – also die Sicherheit, mit der eine vorhandene Erkrankung erfasst wird – eingeschränkt. Der von Carmen Wängler entwickelte Ansatz verspricht demgegenüber eine deutlich verbesserte Diagnostik. Dies ist nicht nur für den Nachweis der Erkrankung wichtig, sondern auch für die Einordnung des Krankheitsstadiums, auf das die Therapie so optimal angepasst werden kann.
In der dem Preis zugrundeliegenden Arbeit konnte Carmen Wängler erstmals die Tragfähigkeit des neuen Ansatzes demonstrieren. Die Arbeit wurde 2018 in der wissenschaftlichen Zeitschrift Pharmaceuticals veröffentlicht. Das Preisgeld unterstützt die weitere Arbeit an dem erfolgversprechenden wissenschaftlichen Ansatz.
Publikation auf der der Preis beruht
Design, Synthesis, In Vitro, and Initial In Vivo Evaluation of Heterobivalent Peptidic Ligands Targeting Both NPY(Y1)- and GRP-Receptors — An Improvement for Breast Cancer Imaging?
Alicia Vall-Sagarra, Shanna Litau, Clemens Decristoforo, Björn Wängler, Ralf Schirrmacher, Gert Fricker and Carmen Wängler
Pharmaceuticals 2018, 11, 65;
doi:10.3390/ph11030065
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