Die Eigentümerstruktur der Erneuerbaren Energien (EE) ist je nach Energieträger äußerst heterogen und verändert sich aufgrund des weiteren Zubaus und der zunehmenden Anzahl der Käufe und Verkäufe von Anlagen auch in der Wettbewerbsstruktur ständig. Insbesondere Energieversorger, die in den vergangenen Jahren vergleichsweise wenig in Erneuerbare Energien investiert haben, versuchen mit Zukäufen Eigentümeranteile zu gewinnen.
Installierte Gesamtleistung zur Stromerzeugung aus EE hat sich seit 2000 um mehr als das 11-fache erhöht
Die installierte Leistung zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien stieg im Zeitraum 1990 bis 2019 von ca. 4.718 MW auf ca. 123.826 MW (siehe Abbildung 1); im gleichen Zeitraum wurde die Strommenge von ca. 20 auf beinahe 250 GWh erhöht.
Der deutliche Anstieg der installierten Leistung in den Erneuerbaren Energien ist besonders auf den Zubau der Windenergie und der Photovoltaik zurückzuführen: während die installierte Leistung bei Wasserkraftwerken über dem gesamten Zeitraum nahezu stagnierte, erhöhte sie sich seit 2004 im Bereich Windenergie und Photovoltaik um das 4-fache beziehungsweise 20-fache.
Eigentümerstruktur von Erneuerbaren Energien-Anlagen nach wie vor sehr vielfältig
Bei der Betrachtung der prozentualen Verteilung der Eigentümeranteile seit 2004 (s. Abbildung 2) zeigt sich, dass die Privatpersonen bis 2008 ihren Anteil ausbauen konnten; auch wenn sie weiterhin die wichtigste Eigentümergruppe sind, die einerseits mit eigenen kleinen Anlagen und andererseits mit Zusammenschlüssen (z.B. zu Energiegenossenschaften) den größten Eigentumsanteil abbilden, verlieren sie seitdem langsam wieder Anteile.
Die (leicht) steigenden Anteile verteilen sich auf Fonds/Banken (die sich in erster Linie an großen Projekten beteiligen), Projektierern (die einen Teil ihrer Projekte nach der Fertigstellung weiterverkaufen) und Energieversorger (die sich im Erneuerbare Energien Markt positionieren und durch Zukäufe Anteile gewinnen). Letztere bauen insbesondere bei Wind Offshore, aber auch bei Wind Onshore und Photovoltaik (PV), ihre Anteile aus. Die Landwirte halten – ähnlich wie das Gewerbe – seit Jahren ihre Eigentümeranteile ungefähr gleich, während der Anteil der Gewerbeunternehmen derzeit wieder steigt.
Zukünftige Eigentümerstruktur wird stark von der EEG-Novelle 2021 beeinflusst
Der weitere Ausbau und somit auch die zukünftige Eigentümerstruktur der Erneuerbaren Energien wird maßgeblich durch Entwicklungen der rechtlichen Rahmenbedingungen (u.a. EEG-Novelle 2021) sowie durch Änderungen der Wettbewerbsstruktur (Einstieg von Private Equity-Gesellschaften, Familiy Offices und Großkonzernen) bestimmt.
Die Novelle EEG 2021 ist ein klares Zukunftssignal für mehr Klimaschutz und somit auch für den Ausbau an Erneuerbaren Energien von entscheidender Bedeutung. Wesentliche Änderungen der EEG-Novelle mit Blick auf Erneuerbare Energien sind dabei insbesondere die angestrebte Treibhausgasneutralität bis 2050 für Stromerzeugung und Stromverbrauch und die Vorgabe eines 65%-igen Anteils von Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030.
Zukünftig werden in einem wieder stärker wachsenden Markt weiter zunehmende Anteile von Energieversorgern, Gewerbe und Fonds/Banken zu Lasten der Projektierer, Landwirte und Privatpersonen erwartet. Gründe hierfür sind u.a. der weitere Zubau bei der Offshore Windenergie, die Anlagestrategie und -praxis der Private Equity, Family Offices und Konzerne sowie – ganz konkret – die erwartete Ausschreibung für PV-Dachanlagen ab 2021.
trend:research Studie analysiert Eigentümerstrukturen bei Erneuerbaren Energien
Die Kurzstudie „Anteile einzelner Marktakteure an Erneuerbaren Energien-Anlagen in Deutschland (4. Auflage)“ des Trend- und Marktforschungsinstituts trend:research bietet einen aktualisierten Überblick zur Entwicklung und zum Stand erneuerbarer Erzeugungskapazitäten bezogen auf die installierte Leistung und Stromerzeugung. Dabei zeigt die Studie, wie sich die Anteile der einzelnen Marktakteure von 2004 bis heute (Stand 2019) verändert haben und welchen Einfluss die Eigentümerstrukturen auf die Markt- und Wettbewerbssituation haben. Zudem gibt die Studie einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Eigentümeranteile und stellt dar, wie sich die Ausschreibungen auf die Eigentümerstrukturen auswirken.
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