Im Aachener Dom wurde heute der bundesweite Auftakt der 63. Aktion Dreikönigssingen gefeiert. „Alles ist in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie anders, auch dieser Eröffnungsgottesdienst“, machte Aachens Bischof Dr. Helmut Dieser gleich zu Beginn deutlich. „Ursprünglich war geplant, dass sich der Dom mit 1.200 Sternsingern füllen würde, heute können es nur zwölf Kinder sein, die mit uns feiern. Aber ihr seid alle online mit dabei und das freut mich sehr“, so Bischof Dieser, der den vielen engagierten Mädchen und Jungen, die den Wortgottesdienst an den Monitoren mitverfolgen konnten, für deren Engagement dankte: „Ihr bringt den Glanz zu den Menschen und in die Augen der Kinder, für die ihr die Spenden sammelt.“ Das Bistum Aachen ist nach 1999 zum zweiten Mal Gastgeber eines bundesweiten Aktionsauftakts.

Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks ,Die Sternsinger‘, und Domvikar Stefan Ottersbach, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ),  eröffneten für die bundesweiten Träger die 63. Aktion Dreikönigssingen, die aufgrund der Corona-Pandemie bis zum 2. Februar verlängert wird. Der Leitgedanke der engagierten Mädchen und Jungen in Corona-Zeiten: „Heller denn je – die Welt braucht eine frohe Botschaft!“
Bischof Dieser, Pfarrer Dirk Bingener, Domvikar Stefan Ottersbach, sowie die Sternsinger Ben (11), Jonas (8), Malte (9) und Hannes (11) vom Stamm Maximilian Kolbe in der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) aus Simmerath-Lammersdorf zogen zu Beginn des Wortgottesdienstes mit dem Staffelstern zur Aktion Dreikönigssingen in den Aachener Dom ein.

Das ungewöhnliche Format für den Gottesdienst und die Eröffnung in Corona-Zeiten erläuterte Moderator Walter Schulz. Die zwölf Sternsinger und die weiteren Beteiligten verteilten sich mit großem Abstand zueinander rund um das berühmte Oktogon. Über eine Internetplattform nahmen zahlreiche Sternsinger überall in Deutschland an der Eröffnung teil und brachten sich über einen Chat sogar aktiv ein. Darüber hinaus wurde der Gottesdienst live von domradio.de und dem Fernsehsender EWTN übertragen. 

Im Gespräch mit Walter Schulz führten Pfarrer Bingener, Domvikar Ottersbach und die Sternsinger Klara (12), Linda (10), Jule (8) und Fabio (12) aus der Pfarrei St. Castor in Alsdorf in die Aktion Dreikönigssingen ein. „Wir sind fasziniert, wie kreativ die Sternsinger-Gruppen und Gemeinden in diesen Tagen sind“, so Bingener. „Nichts machen ist auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie keine Alternative. Es gibt viele Online-Angebote wie den digitalen Sternsingerbesuch oder es werden Segenspakete verteilt. Die Sternsinger schenken dadurch Hoffnung und Zuversicht“, betonte Bingener. 

Auch Domvikar Ottersbach wandte sich mit einem großen Dank an die Sternsinger: „Viele Menschen wünschen sich gerade in diesen schwierigen Zeiten den Segen, weil sie oft verzweifelt oder mutlos sind. Deshalb ist es wichtig, dass die Menschen von den Sternsingerinnen und Sternsingern den Segen bekommen. Die Pandemie hat massive globale Auswirkungen und wir haben eine große Verantwortung, christliche Solidarität weltweit zu leben. Diese Solidarität darf nicht an Landesgrenzen enden. Dafür stehen die Kinder und Jugendlichen ein. Danke, dass ihr den Segen und ein wenig Licht und Freude in diese Welt bringt.“

Im Interview mit dem Moderator freute sich die Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen über die Gastgeberrolle Aachens für die ungewöhnliche bundesweite Eröffnung und lobte den Einsatz der Mädchen und Jungen. „Es ist wichtig, gerade jetzt ein Zeichen der Hoffnung zu setzen nach diesem langen, harten Corona-Jahr und zu zeigen: Wir sind eine Gemeinschaft, die zusammengehört. Ich bin stolz auf euch, dass ihr euch nicht unterkriegen lasst und lebendige Zeichen der Hoffnung seid“, so die Oberbürgermeisterin. Per Videobotschaft bedankte sich auch Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, bei den Sternsingern: „Ungebrochen bleibt der feste Wille der vielen Sternsingerinnen und Sternsinger, den Kindern im globalen Süden, die in Not sind, zu helfen. Das ist christliche Nächstenliebe im besten Sinne“, so Laschet. 

Im Anschluss an die biblische Lesung, vorgetragen von Annette Jantzen, Geistliche Verbandsleitung des BDKJ-Diözesanverbandes Aachen, machten die Sternsinger Ben (8), Lana (10), Noah (8) und Mia (9), ebenfalls aus St. Castor in Alsdorf, deutlich, warum sich die Sternsinger in diesem Jahr mit dem Beispielland Ukraine und dem Thema „Arbeitsmigration“ beschäftigen. „Segen bringen, Segen sein. Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“ heißt das Leitwort der aktuellen Aktion.

Gemeinsam mit Sternsinger Malte (9) aus Lammersdorf übergaben Pfarrer Bingener und Domvikar Ottersbach dann den Staffelstern der Aktion symbolisch an Jugendpfarrer Christian Kalis vom Bistum Regensburg. Dort wird am 30. Dezember 2021 die nächste, 64. Aktion Dreikönigssingen eröffnet. Im Vorfeld wird der Staffelstern im kommenden Gastgeberbistum für die Anliegen der Sternsinger werben. Bischof Dieser segnete zum Abschluss des Wortgottesdienstes die Kreide und die Segensaufkleber. Hannes (11) aus Lammersdorf schrieb den ersten Sternsingersegen über das Domportal: 20*C+M+B+21 – Christus Mansionem Benedicat (Christus segne dieses Haus).

Rund 1,19 Milliarden Euro, mehr als 75.600 Projekte

Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 1,19 Milliarden Euro wurden seither gesammelt, mehr als 75.600 Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 62. Aktion zum Jahresbeginn 2020 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.034 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 52,4 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration.

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