Anlässlich des zehnten Jahrestages der Verleihung des Friedensnobelpreises an den Schriftsteller, Literaturkritiker und Menschenrechtsaktivisten Liu Xiaobo am 10. Dezember 2010 startet PEN International am 5. Dezember eine fünftägige Kampagne für inhaftierte Schriftstellerinnen und Schriftsteller in der chinesischen Volkrepublik.

„Liu Xiaobo war ein mutiger Intellektueller, der sich die Freiheit des Wortes nahm und teuer dafür bezahlte“, so PEN-Präsidentin Regula Venske. „In seiner letzten Stellungnahme vor seiner Verurteilung 2008 hatte er die Größe, gegenüber der Staatsmacht, die ihn als ihren Feind auf die Anklagebank gezerrt hatte und ihn seiner Freiheit beraubte, zu erklären: ‚Ich habe keine Feinde, ich kenne keinen Hass‘. Wir verneigen uns in tiefem Respekt in Erinnerung an unser Ehrenmitglied.“

Mit der weltweiten Solidaritätsaktion erinnern die PEN-Zentren an das Leben Liu Xiaobos sowie seinen Beitrag zur chinesischen Literatur und Förderung der Grundrechte in der Volksrepublik China. Zugleich machen sie auf das Schicksal der in China zu Unrecht inhaftierten Schriftstellerinnen und Schriftsteller Gui Minhai, Chimengül Awut, Kunchok Tsephel, Yang Hengjun und Qin Yongmin aufmerksam.

Im Oktober 2010 wurde Liu Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Da er aufgrund seiner Gefängnisstrafe nicht an der Preisverleihung in Oslo teilnehmen konnte, wurde er dort durch einen leeren Stuhl repräsentiert. Für seinen anhaltenden und gewaltlosen Kampf für Menschenrechte in China erhielt er im November 2010 den Hermann Kesten-Preis des deutschen PEN-Zentrums. Auch bei diesem Anlass blieb sein Platz leer. Vergangenheitsbewältigung, kollektives Schuldbewusstsein und historisches Gedächtnis sowie das Verhältnis zwischen Täter und Opfer waren die Themen im Schreiben des Kulturkritikers Liu Xiaobo. Wegen einer unheilbaren Leberkrebserkrankung wurde er kurz vor seinem Tod aus der Haft entlassen, um sich in einem Krankenhaus einer Behandlung zu unterziehen. Nach Angaben der Justizbehörde der Stadt Shenyang starb Liu Xiaobo am 13.7.2017 an multiplem Organversagen.

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Das deutsche PEN-Zentrum ist mit seinem Geschäftssitz in Darmstadt eine von weltweit über 150 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International zusammengeschlossen sind. PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Die ursprünglich 1921 in England gegründete Vereinigung hat sich als Anwalt des freien Wortes etabliert und gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Der deutsche PEN begleitet mit Initiativen und Veranstaltungen das literarische Leben in der Bundesrepublik. Er bezieht Stellung, wenn er die Meinungsfreiheit, gleich wo, in Gefahr sieht. Er mischt sich ein, wenn im gesellschaftlichen Bereich gegen den Geist seiner Charta verstoßen wird

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